Übergriffe auf Flüchtlinge stark angestiegen, mehr als 200 Menschen dabei verletzt

Zahl der Übergriffe auf Flüchtlinge so hoch wie seit 2016 nicht mehr – Zahl der Straftaten gegen Schutzsuchende und Flüchtlingsheime 2023 stark angestiegen, mehr als 200 Menschen dabei verletzt

Die Poli­zei hat in Deutsch­land im ver­gan­ge­nen Jahr deut­lich mehr mut­maß­lich poli­tisch moti­vier­te Angrif­fe auf Flücht­lin­ge ver­zeich­net. Das berich­tet die „Neue Osna­brü­cker Zei­tung“ (NOZ) unter Beru­fung auf Zah­len aus dem Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um, die die Lin­ken-Poli­ti­ke­rin Cla­ra Bün­ger erfragt hat­te. Dem­nach regis­trier­ten die Sicher­heits­be­hör­den ins­ge­samt 2378 ent­spre­chen­de Taten, dar­un­ter 313 Gewalt­de­lik­te. 219 Men­schen wur­den verletzt.

Zuletzt wur­den 2016 mehr Straf­ta­ten gegen Flücht­lin­ge gezählt. Die Zah­len zei­gen zudem fast eine Ver­dopp­lung im Vor­jah­res­ver­gleich: 2022 kam es zu 1248 Über­grif­fen gegen Flücht­lin­ge. Laut Innen­mi­nis­te­ri­um regis­trier­ten die Sicher­heits­be­hör­den außer­dem 180 Straf­ta­ten gegen Flücht­lings­un­ter­künf­te – der höchs­te Wert seit 2017. 2022 lag die Zahl der Delik­te auf sol­che Ein­rich­tun­gen bei 70.

Für Cla­ra Bün­ger kommt „der enor­me Anstieg von Straf­ta­ten“ nicht über­ra­schend. Vor dem Hin­ter­grund der ver­schärf­ten EU-Asyl­po­li­tik, den här­te­ren Abschie­be­re­geln der Bun­des­re­gie­rung und dem Erfolg der AfD sag­te Bün­ger: „Es ist kein Wun­der, dass Ras­sis­ten sich in einer sol­chen gesell­schaft­li­chen Lage bestärkt füh­len, die all­ge­gen­wär­ti­gen Res­sen­ti­ments in die Tat umzu­set­zen und Geflüch­te­te anzugreifen.“

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Quel­le: Neue Osna­brü­cker Zei­tung, Redaktion
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