Partydroge Lachgas: Chefarzt spricht von endemischen Ausmaßen – Irreversible Schäden am Rückenmark

Offenbar zunehmend Erkrankungen durch Lachgas-Konsum – Kölner Chefarzt spricht von endemischen Ausmaßen

Die Zahl schwe­rer kör­per­li­cher Schä­den durch einen Über­kon­sum von Lach­gas nimmt offen­bar zu. „Das Gan­ze nimmt all­mäh­lich ende­mi­sche Aus­ma­ße an“, sag­te der Köl­ner Neu­ro­lo­ge Vol­ker Limm­roth im Gespräch mit dem „Köl­ner Stadt-Anzei­ger“ (Mon­tag-Aus­ga­be). Limm­roth ist Chef­arzt am Kli­ni­kum Köln-Mer­heim. „Im Herbst hat­ten wir die ers­ten ver­ein­zel­ten Fäl­le, inzwi­schen kom­men fast jede Woche Pati­en­ten mit extre­mem Vit­amin B12-Man­gel in die Kli­nik“, aus­ge­löst durch inten­si­ven Kon­sum von Distick­stoff­mon­oxid, umgangs­sprach­lich Lach­gas.Betrof­fen sei­en fast immer jun­ge Men­schen im Alter von 18 bis 30 Jah­ren. Die Fol­gen bei den Pati­en­ten sei­en mit­un­ter irrever­si­ble Schä­den am Rücken­mark. „Neu­lich wur­de ein jun­ger Mann in die Not­auf­nah­me gebracht, gestützt von zwei Ange­hö­ri­gen, der gar nicht mehr allei­ne lau­fen konn­te. Er wird ver­mut­lich sein Leben lang unter Ner­ven­schä­den lei­den“, sagt Limmroth.

Lach­gas ver­ur­sacht kurz­zei­tig ein Gefühl von Eupho­rie und Ent­span­nung. Der Kon­sum steigt in vie­len Län­dern Euro­pas. Die mög­li­chen gesund­heit­li­chen Fol­gen des als Par­ty­dro­ge miss­brauch­ten Nar­ko­ti­kums sind weit weni­ger bekannt.

Das The­ma sei in der Medi­zin und erst recht in der brei­ten Bevöl­ke­rung noch gar nicht rich­tig ange­kom­men, beklagt Limm­roth. Er for­dert – wie in den Nie­der­lan­den, Groß­bri­tan­ni­en und Skan­di­na­vi­en schon umge­setzt – ein Ver­bot des frei­en Erwerbs und Besit­zes von Lach­gas auch in Deutschland.

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Quel­le: Köl­ner Stadt-Anzei­ger, Newsdesk
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