Verbrauchertipp: Wie heize ich effizient? Temperatur absenken, aber nicht zu stark – Bye-bye Verschwendung

Temperatur absenken, aber nicht zu stark – Nicht unter 16 Grad
  • Wer die Woh­nung zum täg­li­chen Arbei­ten oder den län­ge­ren Win­ter­ur­laub ver­lässt, soll­te die Heiz­tem­pe­ra­tur anpassen.
  • Nicht unter 16 Grad: Die opti­ma­le Raum­tem­pe­ra­tur hält die Balan­ce zwi­schen Effi­zi­enz und Schimmelbildung.
  • Die rich­ti­ge „Lüft-Stra­te­gie“ soll­te auch wäh­rend des Win­ter­ur­laubs berück­sich­tigt wer­den – ins­be­son­de­re bei vie­len Zimmerpflanzen.
  • Was es beim Lüf­ten und Hei­zen in Abwe­sen­heit zu beach­ten gibt, ver­rät Mar­kus Lau, Tech­nik­ex­per­te beim DVFG.

Ob für den Win­ter­ur­laub oder den Büro­all­tag – die Fra­ge bleibt gleich: Wie hei­ze ich effi­zi­ent, wenn nie­mand zu Hau­se ist? Läuft die Hei­zung auch in Abwe­sen­heit auf Hoch­tou­ren wei­ter, ver­braucht sie unnö­tig viel Heiz­ener­gie und ‑kos­ten. Küh­len die Räu­me zu stark aus, steigt das Risi­ko von Schim­mel und Frost­schä­den an der Hei­zungs­an­la­ge. Und wie war noch­mal die bes­te „Lüft-Stra­te­gie“?

Win­ter­ur­laub – ent­spann­tes Run­ter­fah­ren auch für die Heizung

Wer in den Win­ter­ur­laub fährt, soll­te vor der Abrei­se unbe­dingt auch sei­ne Hei­zung in den „Ent­span­nungs-Modus“ schi­cken. „Das Absen­ken der Raum­tem­pe­ra­tur ist bei län­ge­rer Abwe­sen­heit abso­lut sinn­voll, um für unbe­wohn­te Räu­me nicht unnö­tig Ener­gie zu ver­schwen­den“, sagt Mar­kus Lau, Tech­nik­ex­per­te beim Deut­schen Ver­band Flüs­sig­gas e.V. (DVFG). „Doch über­trie­be­ne Spar­sam­keit kann auch scha­den. Als Mini­mum für die Abwe­sen­heit emp­feh­len wir eine kon­ti­nu­ier­li­che Raum­tem­pe­ra­tur von 16 Grad.“ Das beugt einer­seits Schim­mel­bil­dung vor – und schützt zudem die Hei­zungs­an­la­ge bei Außen­tem­pe­ra­tu­ren unter dem Gefrier­punkt wirk­sam vor Frost­schä­den. Denn: Bleibt das Sys­tem auf die­sem nied­ri­gen Niveau aktiv, kann kein Was­ser in den Roh­ren gefrie­ren und sie im schlimms­ten Fall zum Plat­zen bringen.

Büro­all­tag – Tem­pe­ra­tur absen­ken, aber nicht zu stark

Doch eine Tem­pe­ra­tur­an­pas­sung im Win­ter lohnt sich bereits, wenn man die Woh­nung tags­über ver­lässt, um ins Büro zu fah­ren. Denn: Ein Grad weni­ger, spart rund sechs Pro­zent Ener­gie. Gene­rell sind ener­gie­ef­fi­zi­en­te 16 Grad hier ein guter Richt­wert. Deut­lich gerin­ge­re Tem­pe­ra­tu­ren sind hin­ge­gen nicht emp­feh­lens­wert: „Lie­gen die Raum­tem­pe­ra­tu­ren dau­er­haft dar­un­ter, droht Schim­mel“, sagt Mar­kus Lau. Zudem dar­auf ach­ten, dass die Tem­pe­ra­tur­un­ter­schie­de zwi­schen weni­ger und stär­ker beheiz­ten Räu­men nicht mehr als fünf Grad betra­gen. Außer­dem Türen zwi­schen den Räu­men geschlos­sen hal­ten. Ansons­ten kann sich die wär­me­re und feuch­te Luft aus den stär­ker behei­zen Räu­men an den Wän­den der käl­te­ren Räu­me nie­der­schla­gen. Dadurch wür­de das Schim­mel­ri­si­ko eben­falls steigen.

Lüf­ten – sinn­voll für kür­ze­re und län­ge­re Abwesenheit

Und wie viel Frisch­luft braucht die Woh­nung im Win­ter, wenn nie­mand zu Hau­se ist? Regel­mä­ßi­ges Lüf­ten ist sinn­voll – sowohl bei kür­ze­rer als auch bei län­ge­rer Abwe­sen­heit. Denn es beugt effek­tiv Schim­mel­bil­dung vor. Für das Zuhau­se gilt an einem nor­ma­len Büro­tag im Win­ter die Faust­re­gel: Mor­gens etwa vier bis sechs Minu­ten stoß- oder noch bes­ser quer­lüf­ten – also die gegen­über­lie­gen­den Fens­ter öff­nen. So gelangt die ent­stan­de­ne feuch­te Raum­luft aus Schlaf­zim­mer, Küche oder Bad am bes­ten ins Freie und wird durch fri­sche Luft ersetzt. Abends nach der Rück­kehr dann am Bedarf ori­en­tiert eben­falls noch­mals lüf­ten – bei­spiels­wei­se, wenn sich nach dem Trock­nen der Wäsche oder dem Kochen viel feuch­te Luft im Raum befindet.

Für län­ge­re Abwe­sen­hei­ten wie den Win­ter­ur­laub gilt: Vor der Abrei­se aus­gie­big lüf­ten, damit die vor­han­de­ne feuch­te Luft nicht in den Wohn­räu­men bleibt. Und wäh­rend der Abwe­sen­heit? Zwar ent­steht nun in der Regel kei­ne Feuch­tig­keit durch Duschen, Kochen oder Atem­luft. Täg­li­ches Lüf­ten ist daher nicht not­wen­dig. Aller­dings kön­nen bei­spiels­wei­se vie­le Zim­mer­pflan­zen die Luft­feuch­tig­keit auch wäh­rend der Abwe­sen­heit erhö­hen, da sie einen Groß­teil des Gieß­was­sers an die Umge­bung abge­ben. „Bit­ten Sie daher am bes­ten die Per­son, die wäh­rend des Urlaubs die Blu­men gießt, auch regel­mä­ßig zu lüf­ten“, sagt Mar­kus Lau. Klar­heit bringt ein soge­nann­tes Hygro­me­ter, das die Luft­feuch­te im Raum misst. Steigt sie über 65 Pro­zent, soll­te gelüf­tet werden.

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Olaf Her­mann, Deut­scher Ver­band Flüs­sig­gas e. V.
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