Rund 10.500 Asthmaerkrankte im Hochsauerlandkreis leiden in der kalten Jahreszeit

Winterallergien trifft Menschen mit Erkrankungen wie Neurodermitis oder Asthma

Win­ter­all­er­gie: Ein Begriff, der in die Irre füh­ren kann. Denn auch wenn man­cher die kal­te Jah­res­zeit nicht mag, so ist doch nie­mand im Hoch­sauer­land­kreis gegen den Win­ter all­er­gisch. Viel­mehr gibt es All­er­gien, wie die Haus­staub­mil­ben­all­er­gie, Tier­haar­all­er­gie und Schim­mel­pilz­all­er­gie, die sich im Win­ter stär­ker aus­wir­kenals in den übri­gen Mona­ten des Jah­res. Beson­ders betrof­fen sind Men­schen mit Erkran­kun­gen wie Neu­ro­der­mi­tis oder Asth­ma. Im Hoch­sauer­land­kreis leben etwa 10.500Men­schen, die unter Asth­ma lei­den. „Die kal­te Luft drau­ßen und im Gegen­satz dazu die war­me tro­cke­ne Hei­zungs­luft drin­nen rei­zen die emp­find­li­chen Bron­chi­en der Asth­ma­ti­ke­rin­nen und Asth­ma­ti­ker“, sagt die stell­ver­tre­ten­de AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­te­rin Clau­dia Büden­ben­der.  

Bei Men­schen mit Asth­ma bron­chia­le neigt das Immun­sys­tem dau­er­haft zu einer über­stei­ger­ten Abwehr.

Tre­ten dann bestimmt Rei­ze, soge­nann­te Trig­ger auf, kommt es zu den typi­schen Anfäl­len mit Hus­ten, pfei­fen­der Atmung und Luft­not. Die Schleim­haut, die das Inne­re der Bron­chi­en aus­klei­det, schwillt an und bil­det einen zähen Schleim. Außer­dem kann sich die Bron­chi­al­mus­ku­la­tur ver­kramp­fen. Bei­des führt dazu, dass sich die Bron­chi­en ver­en­gen und die Atem­luft nicht mehr unge­hin­dert durch­strö­men kann. Aus­lö­ser für Asth­ma kann zum Bei­spiel eine all­er­gi­sche Reak­ti­on auf Schim­mel, Haus­staub­mil­ben oder Tier­all­er­ge­ne sein. Der Win­ter schafft über­dies raue Bedin­gun­gen für Men­schen mit All­er­gien. Durch die zusätz­li­che Kom­bi­na­ti­on von kal­ter Außen­luft und war­mer, tro­cke­ner Hei­zungs­luft kön­nen Asth­ma­an­fäl­le schnel­ler und hef­ti­ger auf­tre­ten.Schim­mel­pil­ze sind im Win­ter eine häu­fi­ge­re Belas­tung. Sie kön­nen durch zu wenig oder fal­sches Lüf­ten ent­ste­hen: Kon­dens­was­ser bil­det sich an den Wän­den und bie­tet so einen idea­len Nähr­bo­den für Schim­mel­pil­ze. Da sich die meis­ten Men­schen in der dunk­len Jah­res­zeit ver­mehrt im Innen­raum auf­hal­ten, ist der Kon­takt mit Schim­mel, aber auch All­er­ge­nen wie Haus­staub­mil­ben und Tier­all­er­ge­nen, die durch die Hei­zungs­luft auf­ge­wir­belt wer­den, im Win­ter deut­lich inten­si­ver.  

Neu­ro­der­mi­tis hin­ge­gen ist kei­ne All­er­gie, die Haut­be­schwer­den wer­den aber häu­fig durch All­er­ge­ne verstärkt.

Exper­ten schät­zen, dass 40 Pro­zent der Betrof­fe­nen gleich­zei­tig zu All­er­gien nei­gen.Men­schen mit Neu­ro­der­mi­tis haben meist eine sehr tro­cke­ne Haut, die durch Tem­pe­ra­tur­wech­sel im Win­ter zwi­schen drau­ßen und drin­nen zusätz­lich gestresst wird. Dadurch ver­liert die Haut noch mehr an Feuch­tig­keit, so dass Ekze­me (ent­zünd­li­che Haut­ver­än­de­run­gen) und Juck­reiz zuneh­men kön­nen. Im aku­ten Schub ste­hen ent­zün­dungs­hem­men­de und juck­reiz­stil­len­de Medi­ka­men­te wie Kor­ti­son im Mit­tel­punkt der The­ra­pie. Die Ärz­tin oder der Arzt wählt ent­spre­chend der Erkran­kungs­si­tua­ti­on eine indi­vi­du­ell pas­sen­de Behand­lung aus. Neu­ro­der­mi­tis ist eine der häu­figs­ten Haut­er­kran­kun­gen in Deutsch­land. Rund zwei Mil­lio­nen Säug­lin­ge und Kin­der sowie 2,5 Mil­lio­nen Erwach­se­ne lei­den unter den jucken­den Haut­rö­tun­gen – Ten­denz stei­gend. 

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen bie­tet die AOK Nord­West im Inter­net unter www​.aok​.de/nw in der Rubrik Medi­zin & Ver­sor­gung – chro­ni­sche Erkrankungen.

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Quel­le: Jörg Lewe, Spe­zia­list Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West. Die Gesund­heits­kas­se.

Bild Titel: Rund 10.500 Men­schen im Hoch­sauer­land­kreis, die an Asth­ma erkrankt sind, macht der Win­ter das Atmen noch schwerer.
Foto:©AOK/Colourbox/hfr.
 

Bild im Bericht: Tro­cke­ne Hei­zungs­luft ver­stärkt den Juck­reiz bei Neurodermitis.
Foto:©AOK/Colourbox/hfr.

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