Landwirtschaft ist geschockt – Unausgewogene Kürzungen erzeugen das Gefühl von Ungerechtigkeit !

Geplante Verteuerung für Treibstoff schwächt im Bergland vor allem kleine Familienbetriebe – Landwirtschaft ist geschockt von Plänen im Bundeshaushalt zum Agrardiesel

Hoch­sauer­land­kreis. Den Weg­fall der Agrar­die­sel­steu­er­rück­ver­gü­tung emp­fin­den die Bau­ern­fa­mi­li­en in Süd­west­fa­len als fata­les Signal an die hei­mi­sche Land­wirt­schaft, här­ter trifft sie aber – wie alle ande­ren Betrie­be auch – das im Bun­des­haus­halt geplan­te Stei­gen der CO2-Abga­be auf Die­sel: „Gera­de hier im Mit­tel­ge­birgs­raum ver­brau­chen wir wegen der Topo­gra­phie beson­ders viel Treib­stoff zur Bewirt­schaf­tung unse­rer Flä­chen – die­se wei­ter zu ver­teu­ern ist das fal­sche Signal für eine gesi­cher­te regio­na­le Lebens­mit­tel­pro­duk­ti­on, die im euro­päi­schen wie welt­wei­ten Wett­be­werb steht und schwächt vor allem unse­re klei­nen Fami­li­en­be­trie­be!“ – Wil­helm Kühn, Vor­sit­zen­der des Land­wirt­schaft­li­chen Kreis­ver­ban­des Hoch­sauer­land im West­fä­lisch-Lip­pi­schen Land­wirt­schafts­ver­band (WLV) appel­liert an den Bun­des­tag: „Die­se unaus­ge­wo­ge­nen Kür­zun­gen erzeu­gen das Gefühl von Unge­rech­tig­keit. Dass wir alle spa­ren müs­sen, ist uns klar, aber dann muss auch bei allen gespart werden!“

Mit der Eini­gung der Bun­des­re­gie­rung beim Bun­des­haus­halt 2024 soll nach Plä­nen der Koali­ti­on auch eine Strei­chung von Steu­er­ver­güns­ti­gun­gen für Agrar­die­sel sowie die Steu­er­be­frei­ung für land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge ein­her­ge­hen. Der Land­wirt­schaft­li­che Kreis­ver­band Hoch­sauer­land kri­ti­siert die­ses Vor­ha­ben scharf und fürch­tet zusätz­li­che Belas­tun­gen für die land­wirt­schaft­li­chen Betrie­be. Völ­lig unver­ständ­lich sei­en die­se Steu­er­hö­hun­gen, da mit land­wirt­schaft­li­chen Fahr­zeu­gen haupt­säch­lich Fel­der und Wie­sen befah­ren wür­den und nicht etwa öffent­li­che Stra­ßen, für deren Instand­hal­tung die­se Steu­ern ja vor­ge­se­hen seien.

Kühn wei­ter: „Not­wen­di­ge Kür­zun­gen im Bun­des­haus­halt dür­fen nicht auf dem Rücken klei­ner und mit­tel­stän­di­scher Land­wirt­schafts­be­trie­beaus­ge­tra­gen wer­den, nur weil es der Regie­rungs­ko­ali­ti­on bis jetzt nicht gelun­gen ist, ein trag­fä­hi­ges Kon­zept für den Haus­halt 2024 auf­zu­stel­len. Die dro­hen­den zusätz­li­chen Steu­er-Belas­tun­gen sind inak­zep­ta­bel und schwä­chen unse­re hie­si­ge Land­wirt­schaft im inter­na­tio­na­len Wett­be­werb erheb­lich. Mas­si­ve Kos­ten­stei­ge­run­gen für unse­re Betrie­be und Preis­stei­ge­run­gen bei Lebens­mit­teln für Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern wären die Folge.“

Der WLV for­dert einen Haus­halts­kom­pro­miss mit Augen­maß: Durch die beson­de­re Bedeu­tung der Land­wirt­schaft für die Lebens­mit­tel­si­che­rung müs­se – in unsi­che­ren welt­po­li­ti­schen Zei­ten mehr denn je – die Bran­che einen beson­de­ren Schutz­sta­tus haben, um die hei­mi­sche Land­wirt­schaft zu sichern, so WLV-Prä­si­dent Huber­tus Beringmeier.

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Quel­le: Bar­ba­ra Kru­se, West­fä­lisch-Lip­pi­scher Land­wirt­schafts­ver­band, Pres­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit Südwestfalen
Foto­credit: Ado­be­Stock 615849651 / Brisystem