Jugenduntersuchungen im Hochsauerlandkreis zu wenig genutzt

Vorsorge für viele Jugendliche offenbar ein Tabuthema – Eltern sollten mehr motivieren

Jugend­un­ter­su­chun­gen wer­den im Hoch­sauer­land­kreis zu wenig genutzt: Nur jeder ach­teTeen­ager geht zu den Gesund­heits-Checks J1 und J2 spe­zi­ell für Jugend­li­che. Das zeigt eine aktu­el­le Aus­wer­tung der AOK Nord­West. Danach nutz­ten im ver­gan­ge­nen Jahr nur 12,5Pro­zent der AOK-ver­si­cher­ten Jugend­li­chen im Alter zwi­schen 12 und 17 Jah­ren die medi­zi­ni­schen Checks, die von der AOK Nord­West für ihre Ver­si­cher­ten kos­ten­frei ange­bo­ten wer­den. Im Vor­jahr waren es 14,8 Pro­zent. „Mit Babys und Klein­kin­dern gehen die meis­ten Eltern im Hoch­sauer­land­kreisregel­mä­ßig zur Vor­sor­ge. Doch die Moti­va­ti­on lässt im Lau­fe der Jah­re nach. Dabei leis­ten gera­de Jugend­un­ter­su­chun­gen einen wich­ti­gen Bei­trag zur kör­per­li­chen und see­li­schen Gesund­heit. Wir appel­lie­ren des­halb drin­gend an alle Eltern, ihre Kin­der zu die­sen wich­ti­gen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen zu moti­vie­ren“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schnei­der.

J1 und J2 zur Vor­sor­ge nutzen

Die AOK als größ­te gesetz­li­che Kran­ken­kas­se schreibt alle bei ihr ver­si­cher­ten Jugend­li­chen sogar per­sön­lich an und weist auch auf ver­schie­de­nen digi­ta­len Kanä­len auf die wich­ti­gen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen gezielt hin. Nach den bekann­ten U‑Untersuchungen für Kin­der wer­den die soge­nann­ten Jugend­un­ter­su­chun­gen ange­bo­ten. Die J1 für Jugend­li­che zwi­schen 12 und 14 Jah­ren gehört zum Leis­tungs­ka­ta­log der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen. Wäh­rend in 2022 immer­hin noch 21,5 Pro­zent der Jugend­li­chen zumin­dest die­se Unter­su­chung genutzt haben, nah­men nur 4,3 Pro­zent die J2 wahr, die die AOK Nord­West als beson­de­re Mehr­leis­tung für ihre Ver­si­cher­ten im Alter zwi­schen 16 und 17 bezahlt. 

Im Rah­men der J1 wer­den Grö­ße, Gewicht und der Impf­sta­tus sowie Blut und Harn über­prüft. Bei der kör­per­li­chen Unter­su­chung klärt der Arzt die puber­tä­ren Ent­wick­lungs­sta­di­en sowie den Zustand der Orga­ne, des Ske­lett­sys­tems und der Sin­nes­funk­tio­nen ab. Fehl­hal­tun­gen auf­grund von Wachs­tums­schü­ben sowie chro­ni­sche Krank­hei­ten kön­nen bei den Jugend­un­ter­su­chun­gen früh­zei­tig erkannt und ent­spre­chend behan­delt wer­den. Auch auf even­tu­el­le Haut­pro­ble­me und Ess­stö­run­gen wie Mager­sucht oder Über­ge­wicht wird ein­ge­gan­gen. Bei Bedarf emp­fiehlt der Arzt indi­vi­du­el­le Präventionsmaßnahmen. 

Die Jugend­un­ter­su­chung J2 zielt zusätz­lich unter ande­rem auf das Erken­nen von Puber­täts- und Sexua­li­täts­stö­run­gen, Hal­tungs­stö­run­gen und Dia­be­tes-Risi­ko ab. Zu den Ter­mi­nen soll­ten die elek­tro­ni­sche Gesund­heits­kar­te und der Impf­pass mit­ge­bracht werden.

Natür­lich vertraulich

Bei­de Unter­su­chun­gen bie­ten neben einem Gesund­heits-Check auch immer die Chan­ce, aus­führ­lich mit dem Arzt zu spre­chen. Denn in dem Alter ist es wich­tig, nicht nur die kör­per­li­che Ent­wick­lung zu kon­trol­lie­ren, son­dern auch über die geis­ti­gen und sozia­len Kom­pe­ten­zen sowie eine gesund­heits­för­dern­de Lebens­füh­rung zu bera­ten. Das per­sön­li­che Gespräch ist selbst­ver­ständ­lich vertraulich.

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Quel­le: Jörg Lewe, Spe­zia­list Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West.Die Gesund­heits­kas­se.

Bild: Die Jugend­un­ter­su­chun­gen im Hoch­sauer­land­kreis wer­den zu wenig genutzt. Dabei leis­ten sie einen wich­ti­gen Bei­trag für eine gesun­de Entwicklung. 

Fotocredit:©AOK/hfr.