Statt Geld zu überweisen, heben die Täter aber Geld ab – LKA warnt vor neuer Betrugsmasche auf Verkaufsportal Kleinanzeigen

LKA warnt vor neuer Betrugsmasche auf Verkaufsportal Kleinanzeigen / Seiten täuschend echt / auf keinen Fall Kreditkartendaten eingeben …

Das Lan­des­kri­mi­nal­amt Sach­sen-Anhalt warnt vor einer neu­en Betrugs­ma­sche auf dem Ver­kaufspor­tal Klein​an​zei​gen​.de (vor­her Ebay Klein­an­zei­gen). Dabei wer­den Ver­käu­fer auf­ge­for­dert, E‑Mail-Adres­sen oder Tele­fon­num­mern her­aus­zu­ge­ben. Wer dann einem ver­sen­de­ten Link folgt und dort wei­te­re Daten ein­gibt, ist schnell meh­re­re Tau­send Euro los, war­nen die Beam­ten. Seit Juni bis Anfang August sind 23 Fäl­le ange­zeigt wor­den, in denen Täter über Online-Platt­for­men Nut­zer um Geld brach­ten oder es versuchten. „

17 Mal wur­den Vor­gän­ge expli­zit auf dem Por­tal Klein­an­zei­gen erfasst, in denen per Nach­richt E‑Mail-Daten abge­fragt wur­den“, sagt LKA-Spre­cher Micha­el Klo­cke der in Hal­le erschei­nen­den Mit­tel­deut­schen Zei­tung (Mitt­woch­aus­ga­be). Weil im eige­nen Bear­bei­tungs­sys­tem nur bedingt nach ganz spe­zi­fi­schen Betrugs­phä­no­me­nen gesucht wer­den kön­ne, sei aber von mehr Fäl­len aus­zu­ge­hen, so Klo­cke. „Und die Dun­kel­zif­fer dürf­te ohne­hin weit­aus höher liegen.“

Auf dem Ver­kaufspor­tal Klein​an​zei​gen​.de bie­ten laut eige­nen Anga­ben monat­lich rund 30 Mil­lio­nen Men­schen gebrauch­te Gegen­stän­de an. Für die neu­es­te Masche sind die „Sicher Bezah­len“ und „Direkt Bezahlen“-Funktionen das Ein­falls­tor, letz­te­re wur­de erst 2022 ein­ge­führt, sagt Pierre Du Bois, Spre­cher von Klein​an​zei​gen​.de. Damit kön­nen Ver­sand und Bezah­lung über die Sei­te abge­wi­ckelt wer­den. „Betrü­ger locken die Opfer aber von der Platt­form weg und ver­su­chen Daten abzu­grei­fen.“Sie täu­schen vor, die Zah­lung über die tat­säch­lich exis­ten­ten Klein­an­zei­gen-Bezahl­me­tho­den abwi­ckeln zu wol­len und erfra­gen Mail-Adres­se oder Tele­fon­num­mer. Nun müs­se der Ver­käu­fer nur noch einem ver­schick­ten Link fol­gen, um die Zah­lung abzu­ru­fen. Doch statt des Gel­des war­tet eine Abzocks­eite. „Die Opfer sol­len dort sen­si­ble Daten, meist Kre­dit­kar­ten­da­ten ein­ge­ben“, erklärt der LKA-Spre­cher. „Statt Geld zu über­wei­sen, heben die Täter aber Geld ab.“

Die Sei­ten sähen täu­schend echt aus, so Du Bois. Ins­ge­samt gin­gen die Täter hoch­pro­fes­sio­nell und extrem orga­ni­siert vor, sagt Klo­cke. „Sie pas­sen die Metho­den immer wie­der an und ent­wi­ckeln neue Vari­an­ten.“ Du Bois weiß aus Gesprä­chen mit Betrugs­exper­ten wie der Poli­zei, dass „die Grup­pen vor allem aus der Tür­kei und Nord­afri­ka agier­ten“. Das Por­tal hat neue Sicher­heits­stan­dards ein­ge­führt. Unter ande­rem wer­den Nut­zer vor dem Sen­den von Mail­adres­sen, Tele­fon­num­mern oder Kre­dit­kar­ten­da­ten gewarnt. Du Bois rät: „Man soll­te auf die­se Anfra­gen auf kei­nen Fall ein­ge­hen. Über die Zahl­funk­tio­nen auf unse­rer Sei­te sind die­se Daten auch nicht nötig.“

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Quel­le: Mit­tel­deut­sche Zei­tung, Marc Rath
Ori­gi­nal-Con­tent von: Mit­tel­deut­sche Zei­tung, über­mit­telt durch news aktuell

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