Geschichte(n) und kulinarische Genüsse rund um die Hochheiden – Hochheidetag am 13. August 2023 in Willingen

Hoch­hei­de­tag am 13. August auf dem Kah­le Pön bei Willingen-Usseln

Ein­fach nur genie­ßen: den rie­si­gen Tep­pich vio­lett blühen­der Sträu­cher, lecke­re Bee­ren, ein­zel­ne, skur­ril gewach­se­ne Bäu­me, sel­te­ne Grä­ser und Moo­se. Der Hoch­hei­de­tag macht am 13. August 2023 auf dem Kah­le Pön auf die­se wun­der­schö­ne, inzwi­schen sel­ten gewor­de­ne Kul­tur­land­schaft auf­merk­sam. Kom­plett wird der Genuss mit lecke­ren Bee­ren­spei­sen aus regio­na­ler Pro­duk­ti­on oder Gerich­ten aus dem Fleisch der Bergheidelämmer.

Spe­zia­li­sier­te Pflan­zen und Tie­re auf kar­gen Böden

Die Berg­hei­den sind so typisch für Wil­lin­gen und das Upland. Vor hun­dert Jah­ren und län­ger waren fast alle Berg­gip­fel der Regi­on mit Hei­de bedeckt. Sie ent­stan­den durch die dama­li­ge land­wirt­schaft­li­che Nut­zung. Die Men­schen hat­ten die weit­läu­fi­gen Buchen­wäl­der, die ursprüng­li­che Vege­ta­ti­ons­form der Regi­on, gero­det. Sie brauch­ten das Holz für den Bau von Häu­sern und für den Berg­bau. Auf den immer kah­ler wer­den­den Ber­gen wei­de­ten Kühe, Scha­fe und Zie­gen, die auf­kei­men­de Bäu­me und Sträu­cher fraßen.

Zwerg­sträu­cher setz­ten sich durch. Sie wur­den als Ein­streu in den Stäl­len genutzt. „Plag­gen“ bedeu­tet das Abtra­gen der Pflan­zen­decke bis in die obe­re Boden­schicht. So ent­stand nicht nur der Begriff „sich pla­gen“, son­dern auch die durch mensch­li­chen Ein­griff und inten­si­ve Nut­zung immer kar­ger wer­den­den, sau­ren Bö­den und die weit­läu­fi­gen Hei­de­flächen – die Hei­mat für Besen­hei­de, Hei­del­bee­ren, Prei­sel­bee­ren, spe­zia­li­sier­te Moo­se und Farne.

Gro­ßer Ein­satz für den Erhalt der Hochheiden

Der land­wirt­schaft­li­che Wan­del ver­dräng­te die­se Art der Bewirt­schaf­tung. Teils wur­den Hei­de­flächen auf­ge­fors­tet, teils wur­den die Hei­den sich selbst über­las­sen. Bäu­me und Sträu­cher über­wu­cher­ten die Flächen und die Hei­de­ve­ge­ta­ti­on und somit ver­schwand der Lebens­raum für die typi­schen Pflan­zen und Tie­re nach und nach. Mit­te des 20. Jahr­hun­derts waren nur noch ein­zel­ne, klei­ne Flächen vorhanden.

Mit viel Auf­wand küm­mern sich heu­te Natur­schüt­zer um den Erhalt der inzwi­schen geschütz­ten Land­schafts­form. Schaf­her­den bewei­den die Hei­den und hel­fen so bei der Erhal­tung. Auf vie­len Gip­feln rund um Wil­lin­gen sind wie­der grö­ße­re und klei­ne­re Hei­de­flächen vorhanden.

Hei­de erle­ben beim Hochheidetag

An all die­se Vor­gän­ge knüpft der Hoch­hei­de­tag an. Besu­cher neh­men teil an natur­kund­li­chen Füh­run­gen, erfah­ren bei einer Wan­de­rung viel zur Geschich­te der Hei­de­flächen oder ent­span­nen und las­sen die Natur auf sich wir­ken bei geführ­ten Wald­ba­de­tou­ren. Sie infor­mie­ren sich am Lehr­bi­e­nen­stand, der „Rol­len­den Wald­schu­le“ oder amUm­welt­bil­dungs­mo­bil. Kin­der bas­teln Wollschafe.

Hei­del­bee­ren und Prei­sel­bee­ren genießen

Den Land­schafts- und Natur­ge­nuss unter­strei­chen kuli­na­ri­sche Ange­bo­te. Die Graf Stol­berg Hüt­te auf dem Kah­le Pön ser­viert den Gäs­ten Hei­del­beer-Kuchen und Hei­del­beer-Eis aus regio­na­ler Pro­duk­ti­on und Brat­wurst von den Berg­hei­de­läm­mern. In fast allen Wil­lin­ger Cafés gibt es Waf­feln mit Hei­del­bee­ren oder Prei­sel­bee­ren. Wer mag, kann ein klei­nes Körb­chen mit­brin­gen und ein paar Bee­ren sam­meln. Rich­tung Gip­fel­kreuz gibt es klei­ne­re Flächen mit Bee­ren, alter­na­tiv auf dem Oster­kopf, dem Oren­berg oder dem Ettels­berg. Krea­ti­ve Gerich­te aus dem Fleisch der Berg­hei­de­läm­mer gibt es zudem in Gö­bels Land­ho­tel, Roman­tik Hotel Stryck­haus und dem Bava­ria Stadl.

Hoch­hei­den rund um Wil­lin­gen erleben

Es gibt jede Men­ge Mög­lich­kei­ten, die Berg­hei­den zu ent­de­cken. Tipps für Wan­de­run­gen gibt es unter www​.wil​lin​gen​.de. Immer am letz­ten Sonn­tag im August fin­det die Alp­horn­mes­se auf dem Ettels­berg statt. Die Hoch­hei­de im Rü­cken, das impo­san­te Berg­pan­ora­ma im Blick, den sanf­ten Klang der Alphör­ner im Ohr, erle­ben die Besu­cher ergrei­fen­de Momen­te. Auch die Wil­lin­ger Wan­der­wo­chen füh­ren den Teil­neh­mern die schöns­ten Sei­ten der Hoch­hei­den vor Augen.

Hoch­hei­de­tag 13. August

Zeit­plan:

  • 09:00 Uhr Start in den Hoch­hei­de­tag mit der Stern­wan­de­rung des Uplän­der Gebirgs­ver­eins (Treff­punkt Besucherzentrum)
  • ab 10:30 Uhr: Gele­gen­heit zum rus­ti­ka­len Frühs­tück an der Graf Stol­berg Hüt­te (Selbst­zah­ler, Anmel­dun­gen erbe­ten unter hochheidetag@​winterberg.​de)
  • Fuß­weg zur Frei­fläche auf dem Kah­le Pön (ca. 20 Minu­ten Fuß­marsch von der Graf Stol­berg Hütte):
  • 12:00 Uhr: Öku­me­ni­scher Got­tes­dienst mit musi­ka­li­scher Beglei­tung des Posau­nen­chors Usseln
  • 12:45 Uhr: Start der The­men­wan­de­run­gen u.a. Berg­hei­de­füh­rung (90 Minu­ten), Geschich­te der Hoch­hei­de (60 Minu­ten) oder Wald­ba­den mit Gise­la Bie­der­mann (60 Minuten)
  • anschlie­ßend: Gele­gen­heit zum Kaf­fee­trin­ken an der Graf Stol­berg Hüt­te (Selbst­zah­ler)
  • 16:30 Uhr: Ende der Ver­an­stal­tung und Rück­wan­de­rung der ein­zel­nen Wan­der­grup­penBegleit­aus­stel­lung an der Graf Stol­berg Hütte
  • Lehr­bi­e­nen­stand / Insek­ten­schutz-Infor­ma­ti­on, Wolf­gang Jen­ke, Eslohe
  • Die Rol­len­de Wald­schu­le, hei­mi­sche Tie­re des Wal­des, Kreisjägerschaft
  • Woll­scha­fe-Bas­teln für Kinder
  • Umwelt­bil­dungs­mo­bil, Natur­park Die­mel­seeEvent­ka­len­der13.08. Hoch­hei­de­tag
    19.08. Schla­ger Stern
    20.08. – 26.08. Wil­lin­ger Wanderwoche
    27.08. Alphornmesse
    06.10. Come­dy-Abend mit Bernd Stelter
    08.10 – 14.10. Wil­lin­ger Wanderwoche
    27. – 29.10.2023 Cheat Day – Street Food Fes­ti­val 04.11.2023 ABBA Tri­bu­te Show

 

  • Quel­le: Susan­ne Schul­ten, Tou­rist-Infor­ma­ti­on Willingen
  • Fotocredits:Schafherde in de Hei­de (©Tou­rist-Infor­ma­ti­on Willingen/©Sabrinity)
    Hei­de auf den Kah­le Pön (©Tou­rist-Infor­ma­ti­on Willingen/©Klaus Peter Kappest)%C2%A9sabrinity heide