„Berlin direkt“ im ZDF: Doku über Zeitenwende bei der Bundeswehr. Wie sicher ist das eigene Land?

Viele Menschen in Deutschland fragen sich seit dem russischen Angriff auf die Ukraine: Wie sicher ist das eigene Land? Und ist die Bundeswehr ausreichend für den Schutz der einheimischen Bevölkerung gerüstet?

Die „Ber­lin direkt“-Doku „Dienst für Deutsch­land – Zei­ten­wen­de bei der Bun­des­wehr“ geht den Fra­gen nach, ob und wie sich das Ver­hält­nis der deut­schen Gesell­schaft zur Bun­des­wehr durch den Krieg in der Ukrai­ne ver­än­dert – war zu sehen am Sonn­tag, 28. Mai 2023, 19.10 Uhr im ZDF. Der Film von Bernd Ben­thin, Andre­as Hup­pert und Lars See­feldt steht ab Frei­tag, 26. Mai 2023, 18.00 Uhr in der ZDF­me­dia­thek zur Verfügung.

Umfra­ge der For­schungs­grup­pe Wahlen

In einer reprä­sen­ta­ti­ven Umfra­ge der For­schungs­grup­pe Wah­len für die­se Doku­men­ta­ti­on sagen 82 Pro­zent der Befrag­ten, dass sie es gut fin­den, wenn jemand in Deutsch­land zur Bun­des­wehr geht. Auch die Ein­füh­rung einer all­ge­mei­nen Dienst­pflicht unter­stützt eine deut­li­che Mehr­heit der Befrag­ten: 73 Pro­zent sind dafür, 25 Pro­zent dage­gen. Aller­dings wären nur 48 Pro­zent bereit, sich unter Ein­satz des eige­nen Lebens an der Ver­tei­di­gung Deutsch­lands zu betei­li­gen, 42 Pro­zent wären dazu nicht bereit.

Zita­te des Bundesverteidigungsministers

Bun­des­ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter Boris Pis­to­ri­us sagt in der „Ber­lin direkt“-Dokumentation: „Wir müs­sen uns wie­der mit dem Gedan­ken beschäf­ti­gen, dass wir uns ver­tei­di­gen kön­nen müs­sen“. Und dass wir das auch jedem poten­zi­el­len Angrei­fer signa­li­sie­ren: Wir schre­cken Dich ab dadurch, dass wir uns ver­tei­di­gen kön­nen, aber auch bereit sind, es zu tun, wenn es dar­auf ankommt. Das ist ein Para­dig­men­wech­sel in den Köp­fen, der jetzt nötig ist.

Durch die his­to­ri­sche Schuld an zwei Welt­krie­gen sind Mili­tär und Armee in der heu­ti­gen deut­schen Gesell­schaft weni­ger tief ver­wur­zelt als in ande­ren Län­dern. Die Bun­des­wehr hat zuletzt ein Schat­ten­da­sein geführt, vie­le Men­schen hat­ten Berüh­rungs­ängs­te mit allem Mili­tä­ri­schen. In der „Ber­lin direkt“-Doku berich­ten Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten von ihrem All­tag und ihren Moti­ven, aus­ge­rech­net jetzt an der Waf­fe zu dienen.

Boris Pis­to­ri­us sagt gegen­über „Ber­lin direkt“: „Die Aus­set­zung der Wehr­pflicht war aus mei­ner fes­ten Über­zeu­gung ein Feh­ler, aber einer, den man eben auch nicht jetzt ein­fach so kor­ri­gie­ren kann. Denn es kos­tet wahn­sin­nig viel Zeit und Geld, das wie­der neu auf­zu­set­zen. Und wir haben gera­de ande­re Bau­stel­len als die.“

Eine davon: Die Waf­fen­lie­fe­run­gen an die Ukrai­ne – aus Bestän­den der Bun­des­wehr und durch Lie­fe­run­gen der Indus­trie. Der Ver­tei­di­gungs­mi­nis­ter in der Doku: „Ich wür­de auch lie­ber die Mil­li­ar­den, die vie­len Mil­li­ar­den für ande­re Din­ge aus­ge­ben als für Waf­fen, die wahn­sin­nig teu­er sind in der Beschaf­fung, im Unter­halt, in der Sanie­rung, in der Aus­bil­dung für die Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten. Aber das ist ja nichts, was wir uns aus­su­chen. Und in dem Fall: Unse­re Sicher­heit ist exis­ten­zi­ell. Ohne Sicher­heit brau­chen wir uns um sozia­le Fra­gen kei­ne Gedan­ken mehr zu machen.“

Die Doku­men­ta­ti­on „Dienst für Deutsch­land – Zei­ten­wen­de bei der Bun­des­wehr“ wirft einen neu­en Blick auf ein jahr­zehn­te­lang schwie­ri­ges Ver­hält­nis der deut­schen Gesell­schaft zur Bundeswehr.

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Quel­le: Tho­mas Hage­dorn, ZDF-Kommunikation
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Bild­un­ter­schrift: Bun­des­wehr-Übung für die Zeitenwende.

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Fotograf:©ZDF/Lars See­feldt