Fesseln lösen für die Wärmewende – Mieterschutz ist wichtig, darf aber notwendige Sanierungen nicht gefährden

Fesseln lösen für die Wärmewende – Mieterschutz ist wichtig, darf aber notwendige Sanierungen nicht gefährden – Kommentar von Dominik Bath

Bür­ger, Städ­te und Kom­mu­nen, die Indus­trie, das Hand­werk – vie­le Betei­lig­te sind gefragt, damit Ener­gie- und Wär­me­wen­de funk­tio­nie­ren und Deutsch­land nicht nur aut­ar­ker mit Blick auf die Strom­erzeu­gung und das Hei­zen wird, son­dern auch das Kli­ma schont.

Das ist anspruchs­voll und teu­er : Eine Stu­die der Indus­trie- und Han­dels­kam­mer (IHK) Ber­lin hat­te vor ein paar Jah­ren mal errech­net, dass die ener­ge­ti­sche Sanie­rung des Wohn­ge­bäu­de­be­stan­des der deut­schen Haupt­stadt bis 2050 gut drei Mil­li­ar­den Euro pro Jahr kos­ten wird. Ange­sichts der Preis­ent­wick­lung dürf­te die­se Rech­nung mitt­ler­wei­le als kon­ser­va­tiv gelten.

Ganz sicher steht Ber­lin vor einer Mam­mut­auf­ga­be auf meh­re­ren Ebe­nen. Poli­tisch gilt es, Maß­nah­men wie etwa den Rück­kauf des Fern­wär­me­net­zes vor­an­zu­brin­gen und gleich­zei­tig den Aus­bau der erneu­er­ba­ren Ener­gien zu beschleu­ni­gen. Gleich­zei­tig hilft all das nichts, wenn man nicht die Ertüch­ti­gung der bestehen­den Häu­ser hin­be­kommt. Gut ein Drit­tel der CO2-Emis­sio­nen ent­fal­len auf Gebäu­de. Ber­lin muss also Hür­den abbauen.

Das betrifft zum Bei­spiel auch den Milieu­schutz. In den Gebie­ten, die sich fast über­all in der Stadt fin­den, gibt es stren­ge Auf­la­gen, was die Ertüch­ti­gung und Sanie­rung von Häu­sern angeht. Am Ende führt das dazu, dass Eigen­tü­mer kaum Anrei­ze haben, ent­spre­chen­de Maß­nah­men durch­zu­füh­ren, blei­ben sie schluss­end­lich doch auf den Kos­ten dafür sit­zen. Mie­ter schüt­zen und gleich­zei­tig not­wen­di­ge Sanie­run­gen nicht ver­hin­dern, muss nun das Cre­do für Ber­lins neu­en Senat sein. Für CDU und SPD bedeu­tet das eben auch, Fes­seln des Vor­gän­ger-Senats zu lösen. In die­ser Hin­sicht hat die Arbeit gera­de erst angefangen.

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Quel­le : BER­LI­NER MOR­GEN­POST, Redaktion
Ori­gi­nal-Con­tent von : BER­LI­NER MOR­GEN­POST, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 60874393 / Brisystem

 

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