Dr. Peter Liese : Für Vogelschießen ohne zusätzliche Auflagen – Diskussion über Verbot von Bleimunition

Für Vogelschießen ohne zusätzliche Auflagen / Liese und südwestfälische Abgeordnete schreiben an Ursula von der Leyen / Hohe Kosten und kaum messbarer Gewinn für Umwelt oder menschliche Gesundheit

Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on berät zur­zeit über ein Ver­bot von Blei­mu­ni­ti­on und soll hier­zu in den nächs­ten Mona­ten einen Vor­schlag vor­le­gen. Zwei Aus­schüs­se der Euro­päi­schen Che­mi­ka­li­en­agen­tur hat­ten grund­sätz­lich ein Ver­bot von Blei­mu­ni­tio­nen vor­ge­se­hen. Für bestimm­te Berei­che soll unter hohen Auf­la­gen eine Aus­nah­me gestat­tet sein. 

Eine geziel­te Aus­nah­me für Vogel­schie­ßen bei Schüt­zen­fes­ten ist aller­dings noch nicht vor­ge­se­hen, obwohl sich die Euro­päi­sche Gemein­schaft der His­to­ri­schen Schüt­zen, die in 12 Län­dern der Euro­päi­schen Uni­on aktiv ist, dafür ein­ge­setzt hat. 

Hier­zu äußer­ten sich der süd­west­fä­li­sche Euro­pa­ab­ge­ord­ne­ten Peter Lie­se, gleich­zei­tig umwelt- und gesund­heits­po­li­ti­schen Spre­cher der größ­ten Frak­ti­on im Euro­päi­schen Par­la­ment (EVP-Christ­de­mo­kra­ten), Fried­rich Merz, CDU-Vor­sit­zen­der und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der von CDU und CSU, Paul Zie­mi­ak, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter und Gene­ral­se­kre­tär der CDU NRW, Flo­ri­an Mül­ler, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter und Vor­sit­zen­der des Par­la­ments­krei­ses Schüt­zen­we­sen, sowie die Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Volk­mar Klein und Hans-Jür­gen Thies. Gemein­sam mit dem stell­ver­tre­ten­den CDU-Vor­sit­zen­den Cars­ten Lin­ne­mann aus Pader­born und dem Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Chris­ti­an Haa­se schrei­ben sie an Ursu­la von der Leyen. 

Das Schüt­zen­we­sen gehö­re in Deutsch­land zum imma­te­ri­el­len Kulturerbe. 

Die Umrüs­tun­gen zu den Schieß-Vor­rich­tun­gen (Vogel­hoch­stand, Schieß­an­la­ge, Lafet­te, Geschoss­fang, Boden­be­lä­ge) bedeu­ten für die Ver­ei­ne hohe Kos­ten, die durch die Coro­na-Pan­de­mie ohne­hin in den letz­ten Jah­ren vor Schwie­rig­kei­ten gestellt wurden.

„Schüt­zen­ver­ei­ne leis­ten einen wich­ti­gen Dienst für den Zusam­men­halt in den Orten und das Vogel­schie­ßen ist jedes Jahr ein Höhe­punkt“. Ich sehe als Arzt und Umwelt­po­li­ti­ker kei­nen mess­ba­ren Vor­teil für Umwelt und Gesund­heit. Blei ist zwar schäd­lich für Umwelt und Gesund­heit, aber die Men­gen sind sehr gering, weil Vogel­schie­ßen ja nur ein bis zwei­mal im Jahr statt­fin­det und es gibt heu­te schon Maß­nah­men, um das Blei auf­zu­fan­gen, so der Arzt und Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Peter Lie­se.  

Die Abge­ord­ne­ten for­dern Ursu­la von der Ley­en auf, sich für geziel­te Aus­nah­men für das Vogel­schie­ßen ein­zu­set­zen. Zum Bei­spiel eine Klau­sel, dass Schieß­stän­de, die nur ein bis maxi­mal zwei­mal im Jahr genutzt wer­den, von dem Ver­bot und ande­ren zusätz­li­chen Auf­la­gen befreit wer­den. In einem nächs­ten Schritt wol­len sich die Abge­ord­ne­ten mit der Euro­päi­schen Gemein­schaft His­to­ri­scher Schüt­zen ver­net­zen und einen gemein­sa­men Brief mit Abge­ord­ne­ten aus ver­schie­de­nen euro­päi­schen Län­dern von ver­schie­de­nen Frak­tio­nen schreiben.

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Quel­le : Dr.Peter Lie­se / Die­ter Ber­ger, Euro­pa­bü­ro Meschede
Foto­credit : Bri­lon-Total­lo­kal / Dr.Peter Liese

 

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