Theologin Knop kritisiert Ergebnisse des katholischen Reformprozesses “Synodaler Weg”-“Defensiver, schwächer geht es kaum”

Nach dem Ende des “Synodalen Wegs” hat die Erfurter Theologin Julia Knop die Ergebnisse des dreijährigen Reformprozesses der katholischen Kirche in Deutschland scharf kritisiert.

Ins­be­son­de­re gehe davon kei­ne hei­len­de Wir­kung für das Pro­blem des Miss­brauchs in der Kir­che aus. “Am neur­al­gi­schen Punkt, an dem Hei­lung tat­säch­lich begin­nen könn­te, haben sich die Bischö­fe auf dem Syn­oda­len Weg ver­wei­gert : Sie las­sen auf ihre Macht nichts kom­men”, sag­te Knop dem “Köl­ner Stadt-Anzei­ger” (Mon­tag-Aus­ga­be). Die 47 Jah­re alte Dog­ma­ti­ke­rin war selbst Mit­glied der 230-köp­fi­gen Syn­odal­ver­samm­lung, die vom 9. bis 11. März zum fünf­ten und vor­läu­fig letz­ten Mal in Frank­furt am Main tagte.

Die emp­find­lichs­te Stel­le für die Bischö­fe sei die Macht, sei­en die eige­nen Pri­vi­le­gi­en, sei die eige­ne Rol­le im Sys­tem. “Dar­an soll par­tout nicht gerührt wer­den. Und jeder Ver­such, das zu tun, löst sofort ihren Abwehr­re­flex aus.” Die Kon­flik­te auf dem Syn­oda­len Weg, so Knop wei­ter, sei­en “immer dann mani­fest gewor­den, wenn es um die Rol­le der Bischö­fe ging”. Ein Reform­be­schluss für mehr Mit­be­stim­mung der Lai­en wur­de wegen mas­si­ver Wider­stän­de aus den Rei­hen der Bischofs­kon­fe­renz von der Tages­ord­nung der Syn­odal­ver­samm­lung in Frank­furt genommen.

Mit Blick auf die Rol­le der Frau in der katho­li­schen Kir­che sag­te Knop, dass die hier­zu gefass­ten Beschlüs­se über den Stand der 1970er Jah­re nicht hin­aus gehen. “Das katho­li­sche Elend ist, dass kein Rück­schritt heu­te schon ein Fort­schritt ist.” Die Syn­odal­ver­samm­lung hat­te mit brei­ter Mehr­heit beschlos­sen, dass sich die Bischö­fe in Rom zwar für den Dia­ko­nat der Frau ein­set­zen sol­len, also für die unters­te Wei­he­stu­fe, nicht aber auch für die Pries­ter­wei­he. “Noch defen­si­ver, noch schwä­cher geht es kaum”, so Knop. Den Aus­schluss der Frau­en von den Wei­he­äm­tern bezeich­ne­te sie als “dis­kri­mi­nie­rend und zutiefst ungerecht.”

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Quel­le : Köl­ner Stadt-Anzei­ger, Newsdesk
Ori­gi­nal-Con­tent von : Köl­ner Stadt-Anzei­ger, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 530484177

 

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