Wolfgang Fischer: Das Jahr 2022 habe gezeigt, dass man sich Herausforderungen stellen müsse und auch könne

Neujahrsempfang der Stadt Olsberg: Engagement der Bürgerschaft steht im Mittelpunkt

Ols­berg. Es ist ein Forum für Aus­tausch über die Gren­zen von Orts­tei­len hin­weg – und vor allem eine Gele­gen­heit, bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment zu wür­di­gen: Erst­mals nach zwei Jah­ren „Coro­na-Pau­se“ fand in Ols­berg wie­der ein Neu­jahrs­emp­fang statt. Mehr als 200 Ver­tre­ter aus Wirt­schaft, Poli­tik, Ver­eins­le­ben, Kir­che und sozia­len Orga­ni­sa­tio­nen waren dazu in den klei­nen Saal der Kon­zert­hal­le gekom­men. Im Zen­trum dabei stand die Ver­lei­hung der Prei­se für bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment. Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Fischer ent­warf aber auch Per­spek­ti­ven für die Pro­jek­te und Vor­ha­ben, die ab 2023 in der Stadt Ols­berg umge­setzt wer­den sollen.

Denn: Das Jahr 2022 habe gezeigt, dass man sich Her­aus­for­de­run­gen stel­len müs­se und auch kön­ne, so Wolf­gang Fischer. Und die offe­nen Fra­gen sei­en zahl­reich: „Digi­ta­li­sie­rung, Ener­gie­kri­se, Fach­kräf­te­man­gel, Finan­zen, Woh­nen und Poli­tik­ver­dros­sen­heit wer­den in den nächs­ten Jah­ren ganz erheb­lich das Leben in unse­ren Kom­mu­nen mit­be­stim­men.“ Zen­tral dabei: Der Dia­log mit allen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern. Dies sei auch das ein­zi­ge Mit­tel gegen Poli­tik­ver­dros­sen­heit, so der Bür­ger­meis­ter: „Nur, wenn wir ins Gespräch kom­men, nur, wenn wir Paro­len mit Argu­men­ten begeg­nen kön­nen und nur, wenn wir Mei­nun­gen Fak­ten ent­ge­gen­stel­len kön­nen, wer­den wir die Mög­lich­keit haben, Men­schen wie­der für unse­re Gesell­schaft zu begeis­tern – und dafür, sich in sie einzubringen.“

Gleich­zei­tig wünsch­te sich Wolf­gang Fischer weni­ger Büro­kra­tie und mehr Hand­lungs­spiel­räu­me, um eine Kom­mu­ne vor Ort gezielt wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Er appel­lier­te an die Ver­ant­wort­li­chen in Land und Bund: „Lasst uns es machen, wir kön­nen das und wir haben dies auch in der Ver­gan­gen­heit immer wie­der bewie­sen. Wir möch­ten ger­ne selbst ent­schei­den kön­nen, wo und wie wir die zuge­wie­se­nen Mit­tel ein­set­zen. Ein­fach mal der kom­mu­na­len Fami­lie trauen.“

Da pflich­te­te eben­so Regie­rungs­prä­si­dent Hein­rich Bockelühr bei – selbst über vie­le Jah­re Bür­ger­meis­ter der Stadt Schwer­te. Als lang­jäh­ri­ger Kom­mu­nal­po­li­ti­ker wis­se er, wo den Städ­ten und Gemein­den „der Schuh drückt“ – ins­be­son­de­re eine ange­mes­se­ne Finanz­aus­stat­tung der Kom­mu­nen sei für ihn eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit. Auch Land­rat Dr. Karl Schnei­der warf in sei­nem Gruß­wort ein Schlag­licht auf die aktu­el­le Situa­ti­on: Um den Her­aus­for­de­run­gen der „Zei­ten­wen­de“ zu begeg­nen, bedür­fe es Inves­ti­ti­tio­nen in die Infra­struk­tur – in Stra­ße und Schie­ne eben­so wie in die „Köp­fe“ im Bil­dungs­be­reich. Die­sen Kurs wer­de der Hoch­sauer­land­kreis auch in der Zukunft weitergehen.

Abschlie­ßend nah­men Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Fischer und Regie­rungs­prä­si­dent Hein­rich Bockelühr die Über­ga­be der Prei­se für bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment vor. Wolf­gang Fischer wür­dig­te die­sen Ein­satz: „Sie alle sind Stütz­pfei­ler in einer akti­ven Gesell­schaft, sie alle tra­gen dazu bei, dass Ols­berg eine lebens­wer­te, eine offe­ne, eine leben­di­ge Stadt ist.“ Für die Pfle­ge des offe­nen Bücher­schran­kes in Bruch­hau­sen wur­de Isol­de Ges­sen­hardt-Scholz aus­ge­zeich­net; Mela­nie Koch und Ralf Ges­sen­hardt erhiel­ten den Preis für die Land­schafts­pfle­ge inner- und außer­halb Bruch­hau­sens sowie die Grup­pe „App ins Beet“. Thors­ten Schö­ne­käs, Chris­ti­an Sra­jek und André Wie­gel­mann haben sich ehren­amt­lich für Umbau und Sanie­rung des Ten­nis­heims in Elle­ring­hau­sen ein­ge­setzt; Thors­ten Brol­le, Andre­as Schmidt und Jan-Eric Völl­me­cke für den Um- und Aus­bau des Feu­er­wehr­hau­ses der Lösch­grup­pe Elpe. Franz-Lud­wig Theu­ne ist in Geve­ling­hau­sen der „gute Geist“ für alle Belan­ge rund um den Fried­hof und die Fried­hofs­ka­pel­le; Chris­tia­ne Leut­ner pflegt den offe­nen Bücher­schrank in Helmeringhausen.

„Sie alle sind Stütz­pfei­ler in einer akti­ven Gesellschaft“

Eben­falls in Hel­me­ring­hau­sen setzt sich Mar­tin Schul­te zuver­läs­sig für die Pfle­ge der Gedenk­stät­ten für die Ver­stor­be­nen ein; Man­fred Geis­ler küm­mert sich in Ols­berg um den offe­nen Bücher­schrank. Olga Kem­pel, Ange­le Schrö­der und Johan­nes Klei­ne betreu­en und beglei­ten im Ehren­amt Flücht­lin­ge in Ols­berg; Micha­el Fre­se pflegt den offe­nen Bücher­schrank in Wie­me­ring­hau­sen. Ingo Deutsch­län­der, Kevin Mas­sey und Franz-Josef Weig­and haben eben­falls in Wie­me­ring­hau­sen die Home­page www​.wie​me​ring​hau​sen​.de auf­ge­baut und eine App für den Ort ent­wi­ckelt. Eber­hard Schmidt pflegt in Wul­me­ring­hau­sen den Fuß­weg und die dazu­ge­hö­ri­gen Anla­gen von der Bach­stra­ße bis zum Bau­ge­biet an der Lin­de. Und Lukas Göke, Leon Becker und Fabi­an Bienz haben gemein­sam mit den ört­li­chen Jung­schüt­zen in Wul­me­ring­hau­sen das Krie­ger­denk­mal auf dem Fried­hof erneu­ert und umgestaltet.

 

Quel­le: i. A. Jörg Fröh­ling, Pres­se und Öffent­lich­keits­ar­beit der Stadt Olsberg

Foto: Die neu­en Trä­ge­rin­nen und Trä­ger des Prei­ses für bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment mit Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Fischer (re. vor­ne) und Regie­rungs­prä­si­dent Hein­rich Bockelühr (li.)
Bild­nach­weis: Stadt Olsberg/​Peter Loerwald