„Putins Krieg gegen die Ukraine hat gezeigt, dass Ernährungssicherheit keine Selbstverständlichkeit ist“, so der Bauernpräsident während seiner Ansprache

Bauernverbandspräsident zur Eröffnung der Internationalen Grünen Woche 2023 – Rukwied : Politik muss wieder näher ran an die Menschen

(DBV) Zur offi­zi­el­len Eröff­nungs­ver­an­stal­tung der Inter­na­tio­na­len Grü­nen Woche 2023 hob der Prä­si­dent des Deut­schen Bau­ern­ver­ban­des (DBV), Joa­chim Ruk­wied, die enor­me Bedeu­tung der Land­wirt­schaft für die Gesell­schaft her­vor. „Putins Krieg gegen die Ukrai­ne hat gezeigt, dass Ernäh­rungs­si­cher­heit kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit ist“, so der Bau­ern­prä­si­dent wäh­rend sei­ner Anspra­che im Rah­men der fei­er­li­chen Eröff­nung. Die­se Erkennt­nis müs­se in Ent­schei­dun­gen ein­flie­ßen, beton­te Ruk­wied und for­der­te die Poli­tik auf, zu han­deln : „Jetzt gilt es, das The­ma Ver­sor­gungs­si­cher­heit nicht nur bei Ener­gie, son­dern auch bei Lebens­mit­teln end­lich stra­te­gisch anzu­ge­hen. Sta­bi­le Lie­fer­ket­ten und die Ver­füg­bar­keit von Dün­ge­mit­teln sind dabei unerlässlich.“

Die Bäue­rin­nen und Bau­ern sei­en sich hier­bei ihrer Ver­ant­wor­tung beim Kli­ma­schutz und dem Erhalt der Arten­viel­falt bewusstund wür­den bereits zahl­rei­che Kli­ma- und Natur­schutz­maß­nah­men umset­zen. Nicht umsonst habe sich der Deut­sche Bau­ern­ver­band genau dies zum Mot­to der dies­jäh­ri­gen Grü­nen Woche gesetzt : Kli­ma schüt­zen, Arten­viel­falt erhal­ten, Ernäh­rung sichern. „Unse­re inno­va­ti­ve und leis­tungs­fä­hi­ge Land­wirt­schaft kann nicht nur all die­se Auf­ga­ben meis­tern, sie spielt auch eine Schlüs­sel­rol­le bei der Lösung die­ser gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit“, hob der Bau­ern­prä­si­dent hervor.

Was den Bau­ern­prä­si­den­ten jedoch mit Sor­ge umtrei­be, sei, dass zahl­rei­che poli­ti­sche Vor­ha­ben den Poten­zia­len der Land­wirt­schaft beim Kli­ma- und Natur­schutz sowie der Ver­sor­gungs­si­che­rung mit Lebens­mit­teln nahe­zu fahr­läs­sig ent­ge­gen­stün­den. „Wir ste­hen zu den Zie­len des Green Deal, der poli­tisch ein­ge­schla­ge­ne Weg bei­spiels­wei­se bei den Plä­nen zur pau­scha­len Reduk­ti­on des Pflan­zen­schutz­mit­tel­ein­sat­zes und zur Natur­wie­der­her­stel­lung ist jedoch der gänz­lich fal­sche“, beton­te Ruk­wied. Die aktu­el­len Plä­ne wür­den in ers­ter Linie zahl­rei­che Betrie­be in ihrer Exis­tenz gefähr­den und zu einer Ver­rin­ge­rung der land­wirt­schaft­li­chen Erzeu­gung in Euro­pa füh­ren. Umwelt­wir­kun­gen der Lebens­mit­tel­er­zeu­gung wür­den ledig­lich in Dritt­län­der ver­la­gert, wo unter weit gerin­ge­ren Stan­dards gewirt­schaf­tet wer­de als bei uns in Deutsch­land und Euro­pa, so Ruk­wied weiter.

Auf eine har­te Pro­be wur­den im ver­gan­ge­nen Jahr die Tier­hal­ter gestellt und auch die­ses Jahr wer­de nicht weni­ger her­aus­for­dernd wer­den, sag­te Ruk­wied und kon­sta­tier­te : „Nach etwas über einem Jahr Ampel-Regie­rung hat sich im Bereich des Umbaus der Tier­hal­tung zwar eini­ges bewegt, die Vor­ha­ben sind jedoch mehr als unzu­läng­lich. Hier wer­den Land­wir­tin­nen und Land­wir­te bei der Wei­ter­ent­wick­lung ihrer Stäl­le hin zum gesell­schaft­lich gewünsch­ten Mehr an Tier­wohl aus­ge­bremst. Alles in allem sind die bis­her vor­ge­leg­ten Plä­ne zur Hal­tungs­form­kenn­zeich­nung, beim Bau­recht und zur Finan­zie­rung jedoch kein Tier­wohl-Umbau­pro­gramm, son­dern ein Pro­gramm zum Abbau der Tierhaltung.“

Ange­sichts der enor­men Belas­tun­gen im Zuge von Infla­ti­on und wirt­schaft­li­chen Unge­wiss­hei­ten wür­den die Bau­ern­fa­mi­li­en eine Regie­rungs­po­li­tik erwar­ten, die von Prag­ma­tis­mus geprägt ist, mit Augen­maß han­delt und lang­fris­tig denkt. „Land­wirt­schaft ist im Kern eine Bran­che, die vom Gene­ra­tio­nen­ge­dan­ken geprägt ist – auch in der Poli­tik muss sich dies wider­spie­geln. Ent­schei­dend ist, dass die Poli­tik in allen Berei­chen wie­der näher an die Men­schen her­an­rückt, anstatt sich immer wei­ter von ihnen zu ent­fer­nen“, appel­lier­te Bau­ern­ver­bands­prä­si­dent Rukwied.

 

Quel­le : Axel Fin­ken­wirth, Pres­se­spre­cher, Deut­scher Bau­ern­ver­band (DBV)
Ori­gi­nal-Con­tent von : Deut­scher Bau­ern­ver­band (DBV), über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 483910518

 

 

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