Ausgewogene Ernährung : Gemüse 2022 um 10,7 % teurer als im Vorjahr – Nahrungsmittelpreise insgesamt erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr noch deutlicher : um 13,4 %

Wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ist der regelmäßige Verzehr von Obst und Gemüse

* Prei­se für Obst im Jahr 2022 gegen­über 2021 um 3,0 % gestiegen
* Absatz von fri­schem Obst und Gemü­se im Jahr 2022 gegen­über dem Vor­jahr um 6,4 % zurückgegangen
* Anbau­flä­chen von Obst und Gemü­se in Deutsch­land im Jahr 2021 gegen­über 2016 vergrößert

Wich­ti­ger Bestand­teil einer aus­ge­wo­ge­nen und gesun­den Ernäh­rung ist der regel­mä­ßi­ge Ver­zehr von Obst und Gemü­se. Für den Kauf von die­sen Nah­rungs­mit­teln muss­ten Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher im ver­gan­ge­nen Jahr aller­dings deut­lich mehr aus­ge­ben als noch ein Jahr zuvor. Wie das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt (Desta­tis) anläss­lich der Grü­nen Woche (20. bis 29. Janu­ar) mit­teilt, erhöh­ten sich die Ver­brau­cher­prei­se für Gemü­se im Jahr 2022 um 10,7 % gegen­über dem Vor­jahr. Die Preis­stei­ge­rung für Obst war hin­ge­gen deut­lich mode­ra­ter. Die Prei­se lagen hier 3,0 % über dem Niveau von 2021. Zum Ver­gleich : Die Ver­brau­cher­prei­se ins­ge­samt stie­gen im sel­ben Zeit­raum im Durch­schnitt um 7,9 %. Die Nah­rungs­mit­tel­prei­se ins­ge­samt erhöh­ten sich 2022 gegen­über dem Vor­jahr noch deut­li­cher : um 13,4 %. Die Prei­se für Fleisch und Fleisch­wa­ren nah­men im sel­ben Zeit­raum um 14,6 % zu.

Absatz von fri­schem Obst und Gemü­se im Lebens­mit­tel­ein­zel­han­del gesunken

Die Nach­fra­ge nach fri­schem Obst und Gemü­se ist im Zuge der Preis­stei­ge­run­gen gesun­ken : Nach Ergeb­nis­sen einer Son­der­aus­wer­tung expe­ri­men­tel­ler Daten ging die Absatz­men­ge von fri­schem Obst und Gemü­se im Lebens­mit­tel­ein­zel­han­del im Jahr 2022 gegen­über dem Vor­jahr um 6,4 % zurück. Dabei fiel der Absatz­rück­gang bei fri­schem Obst (-7,3 %) höher aus als bei fri­schem Gemü­se (-5,4 %). Neben den hohen Preis­stei­ge­run­gen könn­te auch der Weg­fall der Coro­na-Beschrän­kun­gen in der Gas­tro­no­mie zu dem Rück­gang des Absat­zes von fri­schem Obst und Gemü­se im Ein­zel­han­del im Ver­gleich zu 2021 geführt haben. Gegen­über dem Vor­jah­res­mo­nat sank die Nach­fra­ge nach fri­schem Obst und Gemü­se 2022 am deut­lichs­ten in den Mona­ten Janu­ar (-13,5 %), März (-10,4 %) und Mai (-11,5 %). Im Dezem­ber nahm der Absatz von fri­schem Obst und Gemü­se im Ver­gleich zum Vor­jah­res­mo­nat wie­der zu (+3,0 %).

2021 wur­de in Deutsch­land mehr Gemü­se erzeugt als fünf Jah­re zuvor

Ein Teil des in Deutsch­land ver­kauf­ten Obs­tes und Gemü­ses stammt aus hei­mi­scher Pro­duk­ti­on. Im Jahr 2021 wur­de hier­zu­lan­de auf einer Flä­che von knapp 131 900 Hekt­ar Gemü­se erzeugt. Das ent­sprach einer Stei­ge­rung von 8,0 % gegen­über 2016, als die Anbau­flä­che noch knapp 122 200 Hekt­ar umfass­te. Die Ern­te­men­ge von Gemü­se fiel mit knapp 4,3 Mil­lio­nen Ton­nen im Jahr 2021 etwa 16,0 % höher aus als im Jahr 2016. Den größ­ten Anteil an der Ern­te­men­ge hat­ten 2021 Möh­ren und Karot­ten (22,6 %), Spei­se­zwie­beln (15,6 %) sowie Weiß­kohl (10,2 %).

Ern­te­men­ge von Obst hier­zu­lan­de 2021 etwas gerin­ger als noch 2016

Im Ver­gleich zum Gemü­se fiel die Aus­wei­tung der Anbau­flä­che von Obst in Deutsch­land im sel­ben Zeit­raum gerin­ger aus. Die­se betrug im Jahr 2021 rund 70 300 Hekt­ar – eine Zunah­me von 4,2 % gegen­über 2016. Die Ern­te­men­ge von Obst ging hin­ge­gen leicht zurück. Im Jahr 2021 wur­den hier­zu­lan­de gut 1,3 Mil­lio­nen Ton­nen Obst geern­tet – ein Groß­teil (77,2 %) davon Äpfel. Damit lag die Ern­te­men­ge von Obst um 2,5 % unter dem Niveau von 2016.

58 % des impor­tier­ten Gemü­ses 2021 aus den Nie­der­lan­den und Spanien

Eine wich­ti­ge Rol­le für die Ver­sor­gung in Deutsch­land mit Obst und Gemü­se spielt auch der Außen­han­del. Knapp 5,4 Mil­lio­nen Ton­nen Gemü­se – und damit mehr als die im Inland geern­te­te Men­ge – wur­den im Jahr 2021 nach Deutsch­land impor­tiert. Das waren 5,4 % mehr als fünf Jah­re zuvor. 2016 wur­den gut 5,1 Mil­lio­nen Ton­nen Gemü­se nach Deutsch­land ein­ge­führt. Mehr als die Hälf­te (58,2 %) des impor­tier­ten Gemü­ses stamm­te 2021 aus den Nie­der­lan­den und Spanien.

Aus Deutsch­land expor­tiert wur­den im Jahr 2021 gut 2,7 Mil­lio­nen Ton­nen Gemü­se. Auch die Aus­fuhr­men­ge ist inner­halb von fünf Jah­ren gestie­gen : um 6,8 % gegen­über 2016. Wich­tigs­te Abneh­mer für Gemü­se aus Deutsch­land waren 2021 die Nie­der­lan­de (39,1 %) und Bel­gi­en (13,6 %).

2021 wur­den 6,7 Mil­lio­nen Ton­nen Obst impor­tiert, etwas mehr als fünf Jah­re zuvor

Im Jahr 2021 wur­den knapp 6,7 Mil­lio­nen Ton­nen Obst nach Deutsch­land ein­ge­führt – das waren 3,1 % mehr als fünf Jah­re zuvor. Auch die impor­tier­te Men­ge an Obst über­steigt die im Inland geern­te­te Men­ge damit deut­lich. Gut ein Vier­tel (26,5 %) des Obs­tes wur­de 2021 aus Spa­ni­en impor­tiert, 10,8 % ent­fie­len auf Ita­li­en und 6,9 % auf Cos­ta Rica.

Deut­lich gerin­ger fie­len hier­zu­lan­de die Expor­te von Obst aus. Aus­ge­führt wur­den hier­von im Jahr 2021 gut 874 900 Ton­nen – ein Rück­gang von 3,4 % gegen­über 2016. Der größ­te Abneh­mer von Obst aus Deutsch­land war im Jahr 2021 Polen mit einem Anteil von 17,4 %, gefolgt von den Nie­der­lan­den (12,2 %) und Öster­reich (10,6 %).

Metho­di­scher Hinweis :

Die Anga­ben zur Absatz­men­ge von Obst und Gemü­se basie­ren auf neu­en Daten­quel­len und Metho­den. Aus­ge­wer­tet wur­den ver­füg­ba­re Kas­sen­da­ten, soge­nann­te Scan­ner­da­ten. Die zugrun­de lie­gen­den Daten basie­ren auf einer Viel­zahl an Filia­len von ver­schie­de­nen Lebens­mit­tel­ein­zel­händ­lern aus ganz Deutsch­land. Aus­wer­tun­gen die­ser Art haben expe­ri­men­tel­len Cha­rak­ter und sind Teil eines Pro­jekts im Bereich „Expe­ri­men­tel­le Daten“, mit dem das Sta­tis­ti­sche Bun­des­amt neue Daten­quel­len und Metho­den erprobt. Aus­ge­wähl­te Pro­jekt­er­geb­nis­se wer­den unter www​.desta​tis​.de/​e​x​dat vorgestellt.

Die Sum­mie­rung der Ern­te­men­gen für Obst basiert auf den Daten ver­schie­de­ner Erhe­bun­gen mit unter­schied­li­cher Erhe­bungs­me­tho­dik. Die Ern­te­men­gen von Äpfeln, Bir­nen, Kir­schen, Pflaumen/​Zwetschen sowie Mirabellen/​Renekloden stam­men aus der Ern­te- und Betriebs­be­richt­erstat­tung Baum­obst. Strauch­bee­ren sind Gegen­stand einer eigen­stän­di­gen Erhe­bung und Erd­bee­ren wer­den in der Gemü­se­er­he­bung erho­ben. Für Erd­bee­ren wird hier bei den Anbau­flä­chen nur die ertrags­fä­hi­ge Flä­che einbezogen.

Quel­le : Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt, Pressestelle
Ori­gi­nal-Con­tent von : Sta­tis­ti­sches Bun­des­amt, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 257625898

 

 

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