Freie Ärzteschaft : Arzttermine werden in diesem Jahr knapper – und Behandlungen in vielen Fällen teurer

Wartezeiten auf Arzttermine bei Kinderärzten ist derzeit ein brisantes Thema …

„Das The­ma War­te­zei­ten auf Arzt­ter­mi­ne vor allem bei Kin­der­ärz­ten ist der­zeit ein bri­san­tes The­ma – doch auch in vie­len ande­ren Fach­arzt­be­rei­chen wer­den die War­te­zei­ten in den Arzt­pra­xen in die­sem Jahr zuneh­men“, pro­gnos­ti­ziert Wie­land Diet­rich, Vor­sit­zen­der der Frei­en Ärz­te­schaft e.V. (FÄ).

Grund sei die Abschaf­fung der Neu­pa­ti­en­ten­re­ge­lung seit Beginn 2023, den Gesund­heits­mi­nis­ter Lau­ter­bach ver­ant­wor­te. Die­ser Weg­fall füh­re zu deut­li­chen Hono­rar­ver­lus­ten bei vie­len Arzt­grup­pen. „Die erheb­li­chen Kos­ten­stei­ge­run­gen bei den Ärz­ten in den Jah­ren 2022 und 2023 wer­den ohne­hin nicht annä­hernd gegen­fi­nan­ziert, was zur Aus­dün­nung von Ter­mi­nen und des Leis­tungs­spek­trums der Pra­xen füh­ren wird“, erläu­tert Diet­rich wei­ter. Die fort­schrei­ten­de Unter­fi­nan­zie­rung von Leis­tun­gen füh­re bedau­er­li­cher­wei­se auch dazu, dass Stel­len für Mit­ar­bei­ter in den Pra­xen zuneh­mend nicht neu besetzt oder gar abge­baut wer­den – auch dies wer­de unver­meid­bar zu weni­ger Leis­tun­gen und län­ge­ren War­te­zei­ten führen.

„Die Hono­rar­pro­ble­ma­tik in der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung ist inzwi­schen so prekär…

… dass Behand­lun­gen von Pati­en­ten fast durch­gän­gig schlech­ter hono­riert wer­den als etwa die Behand­lung von Tie­ren beim Vete­ri­när. Ethisch und sozi­al­po­li­tisch ist das bedenk­lich und unan­ge­mes­sen. Dies betrifft nach über 25jähriger Hono­rar­s­ta­gna­ti­on aller­dings auch vie­le Behand­lun­gen von pri­vat Ver­si­cher­ten“, kri­ti­siert der FÄ-Vorsitzende.

Vie­le Ärz­te sehen sich des­halb gezwun­gen, sol­che über die im Sozi­al­ge­setz­buch V „aus­rei­chen­de“ Behand­lungs­norm hin­aus­ge­hen­den Maß­nah­men den Mit­glie­dern der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen pri­vat in Rech­nung zu stel­len. Aber auch vie­len pri­vat Ver­si­cher­ten müss­ten ab 2023 höhe­re Sät­ze nach der Gebüh­ren­ord­nung der Ärz­te berech­net wer­den, um sach­ge­mä­ße Behand­lun­gen in gebo­te­ner Qua­li­tät wei­ter­hin zu ermög­li­chen. Die meis­ten pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­run­gen dürf­ten höhe­re Sät­ze in der Regel erstat­ten, vor allem bei den Bei­hil­fe­leis­tun­gen müss­ten Pati­en­ten erfah­rungs­ge­mäß aber öfters mit höhe­ren Selbst­be­hal­ten rechnen.

Über die Freie Ärz­te­schaft e.V.

Die Freie Ärz­te­schaft e. V. (FÄ) ist ein Ver­band, der den Arzt­be­ruf als frei­en Beruf ver­tritt. Er wur­de 2004 gegrün­det und zählt heu­te mehr als 2.000 Mit­glie­der : vor­wie­gend nie­der­ge­las­se­ne Haus- und Fach­ärz­te sowie ver­schie­de­ne Ärz­te­net­ze. Vor­sit­zen­der des Bun­des­ver­ban­des ist Wie­land Diet­rich, Der­ma­to­lo­ge in Essen. Ziel der FÄ ist eine unab­hän­gi­ge Medi­zin, bei der Pati­ent und Arzt im Mit­tel­punkt ste­hen und die ärzt­li­che Schwei­ge­pflicht gewahrt bleibt.

Quel­le : V.i.S.d.P.: Wie­land Diet­rich, Freie Ärz­te­schaft e.V.,
Ori­gi­nal-Con­tent von : Freie Ärz­te­schaft e.V., über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 62533493

 

 

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