Peter Liese und die Medizinprodukteverordnung : Endlich Lösung in Sicht – Leben der kleinsten Patienten schützen

Peter Lie­se und die Medi­zin­pro­duk­te­ver­ord­nung : End­lich Lösung in Sicht – Hart­nä­cki­ges drän­gen von Unter­neh­men in der Regi­on und Dr. Peter Lie­se wirkt – Leben der kleins­ten Pati­en­ten schützen 

Das Leben vie­ler Pati­en­ten, ins­be­son­de­re von Kin­dern, ist in Gefahr. Des­we­gen muss die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on jetzt sehr zügig han­deln“, dies hat der süd­west­fä­li­sche CDU-Euro­pa­ab­ge­ord­ne­te Dr. med. Peter Lie­se anläss­lich der zuneh­men­den Ver­sor­gungs­eng­päs­se bei Medi­zin­pro­duk­ten wie zum Bei­spiel Herz­ka­the­tern für Kin­der in den letz­ten Wochen in Brüs­sel und Straß­burg immer wie­der gesagt. Sein Drän­gen scheint jetzt Wir­kung zu haben. Die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on hat kurz­fris­tig einen Vor­schlag für eine Ände­rung der Ver­ord­nung auf dem Weg gebracht. Das ist wich­tig für die Kran­ken­häu­ser und damit für die Pati­en­ten, aber auch für die Medi­zin­pro­duk­te-Unter­neh­men in unse­rer Region.

Betrof­fen sind bei­spiels­wei­se im Hoch­sauer­land­kreis u.a. die Fir­men SCHUL­TE-ELEK­TRO­NIK GmbH in Ols­berg und die TITAL GmbH in Bestwig.

Die Pro­ble­ma­tik ent­steht durch die Medi­zin­pro­duk­te­ver­ord­nung (MDR). Nach der neu­en Ver­ord­nung müs­sen alle Medi­zin­pro­duk­te, also zum Bei­spiel Herz­ka­the­ter, EKG-Gerä­te oder Ste­tho­sko­pe neu zer­ti­fi­ziert wer­den. Dies gilt auch für Pro­duk­te, die bis­her schon auf dem Markt waren. Das wich­ti­ge Anlie­gen hin­ter der MDR ist es, Skan­da­le wie bei defek­ten Brust­im­plan­ta­ten zu ver­hin­dern. „Pati­en­ten müs­sen sich dar­auf ver­las­sen kön­nen, dass die Pro­duk­te, die in der EU zuge­las­sen wer­den, sicher sind. Die wich­tigs­te Errun­gen­schaft ist aus mei­ner Sicht, dass nun unan­ge­kün­dig­te Kon­trol­len beim Her­stel­ler durch­ge­führt und damit Betrü­ge­rei­en ver­hin­dert wer­den kön­nen. Dies schützt auch die seriö­sen Her­stel­ler, von denen wir in unse­rer Regi­on sehr vie­le haben“, so Peter Liese.

Aller­dings : Die Neu­zer­ti­fi­zie­rung bedeu­tet für die Her­stel­ler einen enor­men büro­kra­ti­schen Auf­wand und ist gera­de bei Nischen­pro­duk­ten nicht rentabel. 

Noch dazu sind durch den Brexit und Coro­na die mit der Prü­fung beauf­trag­ten Benann­ten Stel­len sehr weit hin­ter dem not­wen­di­gen Tem­po zurück. Von 22.800 Zer­ti­fi­ka­ten sind bis­her erst 1.990 abschlie­ßend zer­ti­fi­ziert (Stand 24.10.2022). Dies führt dazu, dass zahl­rei­che, teils lebens­wich­ti­ge Medi­zin­pro­duk­te in abseh­ba­rer Zeit vom Markt genom­men werden.

Lie­se, der frü­her selbst in einer Kin­der­kli­nik gear­bei­tet hat, berichtet : 

„Mei­ne Kol­le­gen, ins­be­son­de­re aus der Kin­der­kar­dio­lo­gie und der Kin­der­chir­ur­gie bekla­gen, dass vie­le Pro­duk­te jetzt schon knapp sind und sie die Kin­der nicht mehr nach dem neu­es­ten Stand der Medi­zin behan­deln kön­nen. Des­we­gen zählt jetzt jeder Tag. Nach­dem ich mich bereits vor vie­len Mona­ten an Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin Ursu­la von der Ley­en und an Gesund­heits­kom­mis­sa­rin Stel­la Kyria­ki­des gewandt habe, hat sich jetzt der Aus­schuss für Umwelt und Gesund­heit als Gan­zes an die Kom­mis­si­on gerich­tet. Nach mona­te­lan­gem Drän­gen hat die Euro­päi­sche Kom­mis­si­on nun end­lich gehan­delt. Ein for­mel­ler Vor­schlag zur Ände­rung der MDR wird laut Kom­mis­si­on im Janu­ar 2023 zur Ent­schei­dung vorgelegt.

Wir brau­chen eine kurz­fris­ti­ge Lösung

„Ich wer­de mich wei­ter­hin mit den Unter­neh­men, den Kran­ken­häu­sern, den Medi­zi­nern und den Pati­en­ten aus mei­ner Regi­on zu die­sem The­ma aus­tau­schen und mich dann nach allen Kräf­ten dafür ein­set­zen, dass ein Vor­schlag, der wirk­lich Abhil­fe schafft, so schnell wie mög­lich im Euro­päi­schen Par­la­ment ange­nom­men wird“, betont Peter Lie­se. Die Fris­ten in der Medi­zin­pro­dukt­ver­ord­nung müss­ten so geän­dert wer­den, dass lebens­wich­ti­ge Pro­duk­te nicht vom Markt ver­schwin­den. „Wir brau­chen aber auch eine lang­fris­ti­ge Lösung. Für bestimm­te Pro­duk­te, die nur in klei­ner Stück­zahl her­ge­stellt wer­den, lohnt sich der Auf­wand zur Rezer­ti­fi­zie­rung nicht. Sie müs­sen aber trotz­dem sicher sein. In den USA gibt es dafür eine soge­nann­te Orphan Device Regu­la­ti­on, das heißt, Her­stel­ler erhal­ten zusätz­li­che Anrei­ze, wenn sie den Auf­wand auch für klei­ne Stück­zah­len betreiben.“

 

Quel­le : Die­ter Ber­ger, Dr. Peter Lie­se MdEP
Foto­credits : Ado­be­Stock 182073554

 

 

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