„Kaputtsparen“ der Gesundheitsversorgung : Kinderärztepräsident zu Lauterbachs Krankenhausreform : „Nichts als wohlfeile Worte“

„Kaputtsparen“ der Gesundheitsversorgung : Kinderärztepräsident zu Lauterbachs Krankenhausreform : „Nichts als wohlfeile Worte“

Fisch­bach wirft Bund und Län­dern „Kaputt­spa­ren“ der Gesund­heits­ver­sor­gung von Kin­dern vor – Ruf nach „ange­mes­se­ner Bezahlung“

Osna­brück. Kin­der- und Jugend­ärz­te­prä­si­dent Tho­mas Fisch­bach hat ent­täuscht auf die von Gesund­heits­mi­nis­ter Karl Lau­ter­bach ange­kün­dig­te Krankenhaus-„Revolution“ reagiert : „Die Reform­plä­ne sind ein­mal mehr nichts als wohl­fei­le Wor­te. Bis­lang hat der Minis­ter so gut wie nichts hin­be­kom­men. Ich habe wenig Zuver­sicht, dass es sich mit den Ankün­di­gun­gen vom Diens­tag anders ver­hal­ten wird“, sag­te der Prä­si­dent des Berufs­ver­ban­des der Kin­der- und Jugend­ärz­te (BVKJ) im Inter­view mit der „Neu­en Osna­brü­cker Zei­tung“ (NOZ). Zumal der Ansatz, feh­len­de Ärz­tin­nen und Ärz­te durch neue Struk­tu­ren wie Gesund­heits­ki­os­ke oder Medi­zi­ni­sche Ver­sor­gungs­zen­tren zu erset­zen, „in die Sack­gas­se führt, weil auch dafür Per­so­nal fehlt und die indi­vi­du­el­le Medi­zin auf der Stre­cke bliebe“.

Der Kin­der­ärz­te­prä­si­dent atta­ckier­te aber auch die Län­der, die sich in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren „um Kos­ten in Höhe von 35 Mil­li­ar­den Euro gedrückt haben“. Sein Vor­wurf : „15, 20 Jah­re lang wur­den die Behand­lungs­mög­lich­kei­ten in der Päd­ia­trie ein­ge­dampft. Die Poli­tik, sowohl im Bund als auch in den Län­dern, hat die Gesund­heits­ver­sor­gung der Kin­der kaputtgespart.“

Es feh­le an Ärz­tin­nen und Ärz­ten, Pfle­ge­kräf­ten und medi­zi­ni­schen Fachangestellten. 

„Seit Jah­ren lässt man uns im Regen ste­hen und hilft an kei­ner Stel­le.“ Damit sich mehr Per­so­nal fin­de, brau­che es mehr Geld, sag­te der BVKJ-Prä­si­dent. „Wenn man zu Recht erwar­tet, dass wir Ärz­tin­nen und Ärz­te auch in Kri­sen­si­tua­tio­nen mit vol­lem Enga­ge­ment alles für die Kin­der geben, dann muss man auch uns ange­mes­sen bezah­len. Und das ist nicht der Fall, obwohl uns das schon die Vor­gän­ger­re­gie­rung ver­spro­chen hatte.“

 

Quel­le : Neue Osna­brü­cker Zei­tung, Redaktion
Ori­gi­nal-Con­tent von : Neue Osna­brü­cker Zei­tung, über­mit­telt durch news aktuell

Foto­credit : Ado­be­Stock 333073773

 

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