Achtsam im Advent im Hochsauerlandkreis – Mit innerer Balance durch die Vorweihnachtszeit

Achtsam im Advent im Hochsauerlandkreis – Mit innerer Balance durch die Vorweihnachtszeit

Hoch­sauer­land­kreis : Advents­zeit – auch im Hoch­sauer­land­kreis bren­nen die Ker­zen und es wird gewar­tet. Advent ist vom Latei­ni­schen „adven­tus“ abge­lei­tet und heißt „Ankunft“. Wir war­ten auf das Weih­nachts­fest, das Christ­kind, man­che auf den Weih­nachts­mann. Eigent­lich soll der Advent eine Zeit der Besin­nung und des Inne­hal­tens sein. Das ist viel­fach ver­lo­ren gegan­gen. Vie­le Men­schen aus dem Hoch­sauer­land­kreis haben erneut ein anstren­gen­des Jahr hin­ter sich, das ins­be­son­de­re mit den unter­schied­li­chen Kri­sen in der Welt völ­lig neue men­ta­le und finan­zi­el­le Her­aus­for­de­run­gen mit sich brach­te. „Ein wenig mehr Acht­sam­keit mit sich und sei­ner Gesund­heit ist daher ins­be­son­de­re in der Advents­zeit wich­tig“, sagt Sven Diet­rich, Spe­zia­list für psy­cho­so­zia­le Gesund­heit der der AOK NordWest.

Den­noch blei­ben die Vor­be­rei­tun­gen auf das Weih­nachts­fest für vie­le ein Stress­fak­tor : Geschen­ke besor­gen, Woh­nung deko­rie­ren, Plätz­chen backen, Weih­nachts­post erle­di­gen. Die Lis­te ist lang, der Anspruch hoch. Wer es in die­sem Jahr schaf­fen möch­te, regel­mä­ßi­ge Momen­te der Ruhe in den All­tag ein­zu­bau­en, kann die Weih­nachts­zeit her­vor­ra­gend nut­zen. Dazu hat Diet­rich einen Tipp : „Ein ers­ter Schritt wäre es, sich einen klei­nen Augen­blick Zeit zu neh­men, eine Ker­ze anzu­zün­den, die­se im Blick zu behal­ten und sich dabei immer wie­der auf das Ein- und Aus­at­men zu kon­zen­trie­ren.“ Eben­so kön­nen die beson­de­ren Gerü­che von Weih­nacht­li­chem genutzt wer­den, um aus dem Gedan­ken­ka­rus­sell aus­zu­stei­gen, sich auf den Augen­blick zu kon­zen­trie­ren und mit mehr Gelas­sen­heit wie­der in den All­tag ein­zu­stei­gen. „Je öfter wir das machen, des­to eher wird es zur Gewohn­heit, zwi­schen­durch ein­fach inne zu hal­ten“, sagt Dietrich.

Auch wenn das Leben gera­de erneut durch Krieg, Kli­ma­ka­ta­stro­phen und Pan­de­mie durch­ein­an­der­ge­wir­belt wird, machen sich vie­le Men­schen zusätz­li­chen Stress bei den Vor­be­rei­tun­gen zum Weih­nachts­fest. „Umso wich­ti­ger ist es, für sich selbst zu sor­gen und sowohl Pflicht- als auch per­sön­li­che Ent­span­nungs­ter­mi­ne gut zu pla­nen“, sagt Dietrich.

Weih­nachts­stress ent­steht auch im Kopf, vie­le reagie­ren ein­fach, las­sen sich von den Gewohn­hei­ten füh­ren. Es muss nicht alles per­fekt sein, und Ritua­le dür­fen ver­än­dert wer­den. Die­ses Bewusst­sein senkt den Druck und ent­spannt. Ganz kon­kret bedeu­tet das, sich im ers­ten Schritt zu fra­gen : Was mache ich ger­ne vor Weih­nach­ten ? Und was ist mir zu viel ? Das kann für jeden sehr unter­schied­lich sein. Der eine ver­ab­scheut Weih­nachts­ein­käu­fe, der ande­re liebt sie. Wer dem Weih­nachts­tru­bel ent­ge­hen möch­te, nimmt sich für sei­ne Weih­nachts­ein­käu­fe einen Tag Urlaub mit­ten in der Woche, um das Gedrän­ge am Wochen­en­de zu ver­mei­den. Ein fest­ge­leg­tes Bud­get kann hel­fen, den Geschen­ke-Druck zu redu­zie­ren. Oder die Fami­lie lost aus, wer wem etwas schenkt. Nur einen Raum statt alle weih­nacht­lich zu deko­rie­ren, schafft eben­so gute Stim­mung. Das Schmü­cken kann auch auf meh­re­re Tage und wei­te­re Fami­li­en­mit­glie­der ver­teilt wer­den und muss nicht mit einem Mal erle­digt werden.

„Wer in sich hin­ein­horcht und sich fragt, was möch­te ich wirk­lich, fin­det immer etwas, das er von sei­ner To-do-Lis­te strei­chen kann“, so Diet­rich wei­ter. Und : Pflicht­ver­zicht ent­spannt. Trotz­dem bleibt viel übrig, das getan wer­den muss. „Aber wich­ti­ger als gro­ße Plä­ne ist es, klei­ne Din­ge im All­tag zum Ritu­al zu ma-chen“, sagt Diet­rich und nennt Bei­spie­le : Eine klei­ne Tee­pau­se zu machen, schö­ne Musik zu hören, oder erst Sport an der fri­schen Luft zu trei­ben und danach ein ange­nehm war­mes Bad zu nehmen.

Um ent­span­nen­de Pau­sen wirk­lich in den Vor­weih­nachts­all­tag zu inte­grie­ren, hilft es, sich per­sön­li­che Ritua­le im Kalen­der zu notie­ren und so zur Rou­ti­ne wer­den zu las­sen. Mit einer Sache anzu­fan­gen, reicht schon aus. Was außer­dem noch wich­tig ist, ergänzt Diet­rich : „Wir emp­feh­len, her­aus­zu­fin­den, was wirk­lich von ande­ren erwar­tet wird. Dar­über zu spre­chen und die Akti­vi­tä­ten mit den eige­nen Bedürf­nis­sen zu ver­bin­den, kann erheb­lich zur Ent­span­nung bei­tra­gen. Dann kann jeder auch mit Akzep­tanz das anneh­men, was wirk­lich nicht ver­än­der­bar ist.“

 

Bild im Titel : Auch im Hoch­sauer­land­kreis soll­ten sich die Men­schen die Vor­weih­nachts­zeit nicht mit zu vie­len Pflicht­ter­mi­nen und Auf­ga­ben voll­pa­cken und statt­des­sen für genü­gend ent­spann­te Aus­glei­che sor­gen. Foto : AOK/​hfr.

Bild im Bericht : Um sich vom Weih­nachts­stress zurück­zu­zie­hen, kön­nen schon Acht­sam­keits­ri­tua­le wie klei­ne Atem­übun­gen hel­fen : Auf­recht und bequem hin­set­zen, ohne sich anzu­leh­nen. Hän­de in den Schoß legen, Augen schlie­ßen und lang­sam atmen und ver­su­chen, nur auf die Emp­fin­dun­gen dabei zu ach­ten, etwa wie sich die Brust hebt und senkt und auf­kom­men­de Gedan­ken ein­fach zie­hen las­sen. Foto : AOK/​hfr.

 

Quel­le : Bir­te Jan­sen, Spe­zia­lis­tin Pres­se Ser­vice­re­gi­on, AOK Nord­West- Die Gesundheitskasse.

 

 

 

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