Putin will den Krieg verschärfen Kommentar von Jan Dörner zum Krieg in der Ukraine

Ausfuhr von Getreide über das Schwarze Meer war eine gute Nachricht für die Staaten, die auf den Weizen aus dem Kriegsgebiet angewiesen sind

Das Abkom­men zwi­schen Russ­land und der Ukrai­ne zur Aus­fuhr von Getrei­de über das Schwar­ze Meer war nicht nur eine gute Nach­richt für die Staa­ten, die auf den Wei­zen aus dem Kriegs­ge­biet ange­wie­sen sind. Man­che Beob­ach­ter schöpf­ten auch die zar­te Hoff­nung, dass ein Frie­den zwar noch fern, aber doch mög­lich sein könnte.

Die Ereig­nis­se der ver­gan­ge­nen Wochen haben jedoch die­je­ni­gen in ihrer Mei­nung bestärkt, die bei dem rus­si­schen Macht­ha­ber Wla­di­mir Putin kei­nen Wil­len zu einem Ver­hand­lungs­frie­den mit der Ukrai­ne erken­nen kön­nen. Denn statt auf Dees­ka­la­ti­on setzt Putin alles dar­an, den Kon­flikt zu ver­schär­fen: So lässt er etwa vor dem Win­ter­ge­zielt zivi­le Infra­struk­tur wie die Ener­gie­ver­sor­gung zer­stö­ren, hin­zu kommt die immer wie­der­keh­ren­de Dro­hung mit dem Ein­satz nuklea­rer Waf­fen. Dass Putin nun nach einem Angriff auf sei­ne Schwarz­meer­flot­te auch das Getrei­de-Abkom­men auf­kün­digt, ist ein wei­te­rer Beweis dafür, dass er eine Ent­span­nung nicht will.

Im Gegen­teil: Mit der Blo­cka­de der Getrei­de­aus­fuh­ren über­zieht er bewusst wei­te­re Staa­ten mit Unheil, indem er sie der Gefahr einer Hun­ger­kri­se aus­setzt. Damit will Putin Druck auf die Ukrai­ne und ihre Ver­bün­de­ten wie Deutsch­land aus­üben, damit die­se sei­nem impe­ria­len Hun­ger nach­ge­ben. Denn auf mili­tä­ri­schem Weg erreicht er sei­ne Zie­le nicht. Aller­dings soll­ten sich die Ukrai­ne und ihre Part­ner nicht ver­un­si­chern las­sen. Die Sank­tio­nen gegen Russ­land müs­sen auf­recht­erhal­ten und ver­schärft wer­den und die Waf­fen­lie­fe­run­gen an die Ukrai­ne wei­ter­ge­hen. Denn erst wenn die Ukrai­ne wei­ter gestärkt wird, und sich die Posi­ti­on Russ­lands ver­schlech­tert, eröff­net sich die Mög­lich­keit für Verhandlungen.

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