Kommunale Jobcenter starten Aktionen vor Ort

Langzeitarbeitslosigkeit ist kein isoliertes, abgrenzbares Problem

win­ter­berg-total­lo­kal : Düsseldorf/​HSK : Nach dem erfolg­rei­chen Start vor Coro­na im Jahr 2019 füh­ren die kom­mu­na­len Job­cen­ter auch in die­sem Jahr vom 20. bis 26. Juni 2022 eine bun­des­wei­te Akti­ons­wo­che durch. Die kom­mu­na­len Job­cen­ter in Nord­rhein-West­fa­len betei­li­gen sich mit Aktio­nen vor Ort.

Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit ist kein iso­lier­tes, abgrenz­ba­res Pro­blem. Sie kann nur unter Ein­be­zie­hung der gesam­ten ört­li­chen Sozi­al- und Hil­fe­st­ruk­tur wirk­sam und nach­hal­tig ver­rin­gert wer­den. Vor allem benö­ti­gen die Betrof­fe­nen, die oft nicht nur von Arbeits­lo­sig­keit, son­dern von zahl­rei­chen wei­te­ren finan­zi­el­len, gesund­heit­li­chen und gesell­schaft­li­chen Pro­ble­men belas­tet sind, eine orts­na­he Unter­stüt­zung, die den Men­schen als Mit­bür­ger in den Blick und hel­fend an die Hand nimmt. Das und vie­les mehr leis­ten täg­lich die soge­nann­ten Opti­ons­kom­mu­nen : Kreis­freie Städ­te und Krei­se, die sich ent­schie­den haben, anstel­le einer Koope­ra­ti­on mit der Bun­des­agen­tur für Arbeit, die Leis­tun­gen für Erwerbs­lo­se eigen­ver­ant­wort­lich in kom­mu­na­len Job­cen­tern zu erbrin­gen. Von den bun­des­weit 104 kom­mu­na­len Job­cen­tern befin­den sich mit 18 die meis­ten in Nordrhein-Westfalen.

Mit der Kam­pa­gne „Stark. Sozi­al. Vor Ort“, die vom Deut­schen Städ­te­tag und vom Deut­schen Land­kreis­tag zusam­men mit den 104 kom­mu­na­len Job­cen­tern 2019 initi­iert wur­de, machen die Opti­ons­kom­mu­nen auf die beson­de­re Bedeu­tung der kom­mu­na­len Ver­an­ke­rung der Sozi­al- und Arbeits­markt­po­li­tik auf­merk­sam. Der Land­kreis­tag NRW und die kom­mu­na­len Job­cen­ter aus NRW betei­li­gen sich an der Kam­pa­gne und neh­men in der Akti­ons­wo­che vom 20. bis 26. Juni 2022 mit ver­schie­de­nen Aktio­nen teil.

In NRW erlaubt bei­spiels­wei­se das kom­mu­na­le Job­cen­ter im Enne­pe-Ruhr-Kreis einen „Blick hin­ter die Kulis­sen“, indem Inter­views mit den Mit­ar­bei­ten­den geführt und ver­öf­fent­licht wer­den. In einer Aus­stel­lung mit dem Titel „Von Dinos, Robo­tern und Mari­lyn – alter­na­ti­ve Kunst-Objek­te“ zeigt das kom­mu­na­le Job­cen­ter im Kreis Düren „job-com“ am Stand­ort Jülich Expo­na­te aus Aus­bil­dungs- und Qua­li­fi­zie­rungs­pro­jek­ten ; am Stand­ort in Düren wird das Modell­pro­jekt „Job­cen­ter und Gesund­heit – Erfolg trotz gesund­heit­li­cher Beein­träch­ti­gun­gen“ vor­ge­stellt. Das Job­cen­ter im Kreis Lip­pe befasst sich in einem Work­shop mit Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern aus der Poli­tik mit Fra­gen der Arbeits­markt­in­te­gra­ti­on – ins­be­son­de­re von Kriegs­ge­flüch­te­ten aus der Ukrai­ne und Frau­en. Im Job­cen­ter des Hoch­sauer­land­krei­ses wird ein Blick auf die Wir­kun­gen des Teil­ha­be­chan­cen­ge­set­zes geworfen.

Tag­täg­lich sor­gen die 18 kom­mu­na­len Job­cen­ter in NRW für 350.000 Men­schen, die Unter­stüt­zung auf ihrem Weg in Arbeit und Aus­bil­dung benö­ti­gen. Sie sind für ein Gebiet mit ins­ge­samt sechs Mil­lio­nen Ein­woh­nern zustän­dig und inte­grie­ren pro Jahr rund 80.000 Men­schen in nach­hal­ti­ge Jobs.

Quel­le : Land­kreis­tag Nord­rhein-West­fa­len (LKT NRW)

 

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