März 2022 : Nur vier trockenere Märze seit 1927 im Ruhrverbandsgebiet

Frühling war insgesamt zu warm und zu trocken

win­ter­berg-total­lo­kal : Ruhr­ver­band : Getrost kann man von einem war­men Früh­ling spre­chen. Die­ser wies im Ein­zugs­ge­biet der Ruhr in Sum­me zu tro­cke­ne Nie­der­schlags­ver­hält­nis­se auf. Ins­be­son­de­re der März war mit 18 Mil­li­me­tern im Gebiets­mit­tel sehr tro­cken. Seit 1927 gab es sogar nur in vier Jah­ren einen tro­cke­ne­ren März, zuletzt im Jahr 1993. Der April hin­ge­gen war mit einem Nie­der­schlag von 86 Mil­li­me­tern um 20 Pro­zent nas­ser als
das lang­jäh­ri­ge Mit­tel 1927/2021. Aller­dings folg­te auf den nas­sen April umge­hend ein erneut zu tro­cke­ner Monat. Im Mai fehl­ten zum lang­jäh­ri­gen Mit­tel 1927/2021 rund 17 Pro­zent. In Sum­me fie­len im Früh­ling 2022 im Ein­zugs­ge­biet der Ruhr 166 Mil­li­me­ter Nie­der­schlag und damit 57 Mil­li­me­ter weni­ger als im Durch­schnitt der Jah­re 1927/2021. 17-mal in Fol­ge gab es im Früh­jahr eines Jah­res weni­ger Nie­der­schlag – zuletzt im Jahr 2020, in wel­chem 134 Mil­li­me­ter Nie­der­schlag im Früh­jahr fielen.

Der April war der ein­zi­ge Monat des 2022er-Früh­lings, in dem im Ein­zugs­ge­biet der Ruhr die
Monats­mit­tel­tem­pe­ra­tur unter der des Ver­gleichs­zeit­raums 1991/2020 – und damit der ver­gan­ge­nen 30 Jah­re – lag ; er war um 0,8 Grad zu kalt. März und Mai hin­ge­gen waren in Bezug auf die Monats­mit­tel­tem­pe­ra­tur um 1,1 Grad bzw. 1,3 Grad wär­mer als im lang­jäh­ri­gen Mit­tel der ver­gan­ge­nen drei Deka­den. Ins­ge­samt gese­hen war der Früh­ling 2022 im Ein­zugs­ge­biet der Ruhr mit einer mitt­le­ren Tem­pe­ra­tur von 8,9 Grad um 0,5 Grad wär­mer als der Ver­gleichs­zeit­raum 1991/2020 und belegt Rang 18 der wärms­ten Früh­jah­re seit 1881. Eben­so warm war das meteo­ro­lo­gi­sche Früh­jahr 2020.

Zuschuss­pflicht aus den Tal­sper­ren war nur im Mai an vier­zehn Tagen am Pegel Vil­ligst und an einem Tag an der Ruhr­mün­dung erfor­der­lich. Die vor­ge­schrie­be­nen Min­dest­ab­flüs­se wur­den im Früh­jahr 2022 zu jeder Zeit eingehalten.

Der Gesamt­füll­stand aller Tal­sper­ren im Ruhr­ein­zugs­ge­biet stieg bis April an und erreich­te am 10.04.2022 mit knapp 96 Pro­zent sei­nen bis­her höchs­ten Stand im Jahr 2022. Auf die­sem Niveau ver­blieb er zunächst bis etwa Ende April, bevor im Mai ein kon­ti­nu­ier­li­cher Rück­gang ein­setz­te. Zum Ende des Früh­lings am 31. Mai wies das Tal­sper­ren­sys­tem einen Füll­stand von knapp 93 Pro­zent auf. Die­ser liegt gut drei Pro­zent über dem lang­jäh­ri­gen Mit­tel für die­se Jah­res­zeit. Im Ver­gleich zum Vor­jahr sind in den Tal­sper­ren rund 13,8 Mil­lio­nen Kubik­me­ter Was­ser weni­ger gespei­chert. Den­noch ist das Tal­sper­ren­sys­tem für eine Pha­se mit mög­li­cher Zuschuss­pflicht in den kom­men­den Mona­ten gut gerüstet.

Ruhrverband
Der Ruhrverband ist verantwortlicher Träger der umfassenden Wasserwirtschaft im gesamten Flussgebiet der Ruhr mit einem System von Talsperren zur Bewirtschaftung der Wassermengen und einem flächendeckenden Netzwerk von Abwasserbehandlungsanlagen und Ruhrstauseen zur Reinhaltung der Gewässer für 60 Kommunen.

Quel­le : Ruhrverband

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