Bei Windkraftausbau Ziel vor Augen behalten

Windkraftausbau muss umsichtig und in Abhängigkeit der Gegebenheiten vor Ort geschehen

win­ter­berg-total­lo­kal : Düsseldorf/​HSK : Der Umwelt- und Bau­aus­schuss des Land­kreis­tags NRW unter­stützt den wei­te­ren Aus­bau von erneu­er­ba­ren Ener­gien. Die­ser müs­se aber umsich­tig und in Abhän­gig­keit der Gege­ben­hei­ten vor Ort geschehen.

Der Umwelt- und Bau­aus­schuss des Land­kreis­tags NRW hat sich mit den Plä­nen der Bun­des­re­gie­rung zum Wind­kraft­aus­bau befasst. Die­ser soll­te nach Auf­fas­sung des Fach­aus­schus­ses kon­se­quent fort­ge­führt wer­den, aber auch umsich­tig erfol­gen. „Die Krei­se unter­stüt­zen den Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien. Bereits heu­te wer­den mehr als 90 Pro­zent des Öko­stroms in NRW in den 31 Krei­sen erzeugt. Bei der Wind­ener­gie sind es sogar 97 Pro­zent. Um den Aus­bau vor­an­zu­trei­ben brau­chen wir aber kei­ne star­ren Vor­ga­ben, son­dern an die Gege­ben­hei­ten vor Ort ange­pass­te Kon­zep­te“, for­der­te der Aus­schuss­vor­sit­zen­de, Land­rat Dr. Olaf Geri­cke (Kreis Waren­dorf), in der jüngs­ten Sit­zung des Aus­schus­ses des LKT NRW.

Die aktu­el­len Plä­ne der Bun­des­re­gie­rung, den Wind­kraft­aus­bau durch gesetz­li­che Vor­ga­ben eines ein­heit­li­chen pro­zen­tua­len Flä­chen­ziels in den Län­dern zu errei­chen, sei­en pla­nungs­recht­lich nicht prak­ti­ka­bel und droh­ten das Ziel zu kon­ter­ka­rie­ren. „Die aktu­el­le Poten­zi­al­stu­die Wind­ener­gie NRW des LANUV zeigt, dass NRW nach den aktu­ell gel­ten­den gesetz­li­chen Regeln höchs­tens über eine Poten­ti­al­flä­che von 1,7 Pro­zent der Gesamt­flä­che ver­fügt. Das vom Bund ange­kün­dig­te Flä­chen­ziel von 2 Pro­zent der Gesamt­flä­che kann dem­nach in NRW nicht erreicht wer­den. Die Ana­ly­sen des LANUV müs­sen genau­so mit berück­sich­tigt wer­den wie die Gege­ben­hei­ten vor Ort“, erklär­te Geri­cke. Allein im Kreis Pader­born stün­den schon heu­te bereits 15 Pro­zent aller Wind­rä­der in NRW.

Um den Wind­ener­gie­aus­bau zu unter­stüt­zen müss­ten ins­be­son­de­re unkla­re Punk­te im Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren besei­tigt wer­den. „Als Geneh­mi­gungs­be­hör­den brau­chen wir kla­re Rege­lun­gen von Bund und Land, um eine zügi­ge und mög­lichst ein­fa­che Bear­bei­tung der Ver­fah­ren zu ermög­li­chen“, for­der­te Geri­cke. Bund und Land müss­ten ins­be­son­de­re arten­schutz­recht­li­che und fach­recht­li­che Fra­ge­stel­lun­gen sowie die Zuläs­sig­keit von tech­ni­schen Ver­fah­ren (etwa von soge­nann­ten Detek­ti­ons­sys­te­men) ein­deu­tig klä­ren. Es sei­en im Wesent­li­chen lang­wie­ri­ge Aus­ein­an­der­set­zun­gen über Fra­gen des Arten­schut­zes, tech­ni­sche Anfor­de­run­gen oder die Vor­la­ge von Gut­ach­ten, die zu kom­ple­xen Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren führten.

Quel­le : Land­kreis­tag Nord­rhein-West­fa­len (LKT NRW)

 

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