Extensive Bewirtschaftung sichert Artenreichtum

Führungen geplant – Austausch zwischen Liftbetreibern und Naturschutz

win­ter­berg-total­lo­kal : Sau­er­land : Der beson­de­re Arten­reich­tum wei­ter Tei­le der Pis­ten der Win­ter­sport-Are­na Sau­er­land macht die­se Flä­chen zu einer Hei­mat für sel­te­ne Pflan­zen und Tie­re. Die Lift­be­trei­ber in Neu­as­ten­berg pla­nen jetzt natur­kund­li­che Füh­run­gen. Mit Betrei­bern der umlie­gen­den Win­ter­ber­ger Ski­ge­bie­te, des Ski­ge­bie­tes Wil­lin­gen, Mit­ar­bei­tern der Tou­rist-Infor­ma­ti­on und dem zustän­di­gen Ver­tre­ter der Bio­lo­gi­schen Sta­ti­on des HSK haben sie sich getrof­fen, Erfah­run­gen aus­ge­tauscht und diskutiert.

Die über­wie­gend exten­si­ve Bewirt­schaf­tung der Pis­ten­flä­chen im Som­mer schafft die Grund­la­ge für einen beson­de­ren Arten­reich­tum. Im hoch gele­ge­nen Kern­ge­biet der Win­ter­sport-Are­na Sau­er­land sind zudem gro­ße Tei­le der Pis­ten natur­schutz­recht­lich gesi­chert. Wie moder­ner Win­ter­sport, der die Ansprü­che der Gäs­te erfüllt, die dazu not­wen­di­ge Tech­nik und Natur­schutz zusam­men­wirkt, sol­len in Neu­as­ten­berg Füh­run­gen unter Lei­tung von Mein­olf Pape zeigen.

Der Dipl. Geo­graph führt die Teil­neh­mer an der Ost­hang-Ses­sel­bahn vor­bei zur unte­ren Post­wie­se und von dort über den West­hang und den Bereich Ten­ne zurück zum Aus­gangs­punkt. Auf die­sem Weg sind Berg­wie­sen- und Hei­de­flä­chen zu sehen. Die Teil­neh­mer hören Erklä­run­gen, wie mono­kul­tu­rell mit Fich­ten­an­bau bewirt­schaf­te­te in offe­ne, exten­siv bewirt­schaf­te­te, arten­rei­che Flä­chen ver­wan­delt wur­den. Sie bekom­men Erklä­run­gen zu Was­ser­be­darf, ‑spei­che­rung und ‑kreis­lauf. Eben­so zu gesetz­li­chen Stan­dards und die damit ein­her­ge­hen­den Natur­schutz­auf­la­gen, denen die Lift­be­trei­ber unter­lie­gen. Unter­wegs ent­de­cken die Besu­cher mit etwas Glück die klei­ne Zie­gen­her­de, die als „bio­lo­gi­scher Rasen­mä­her“ tätig ist, erfah­ren, war­um dies so wich­tig ist, ent­de­cken die für die Berg­wie­sen und Hei­den so typi­schen Pflanzen.

Die Füh­run­gen gehö­ren zum Pro­jekt „Nach­hal­ti­ge Win­ter­sport-Are­na“. Die Ski­ge­bie­te in den Som­mer­mo­na­ten mit ihrer natur­räum­li­chen Viel­falt und ihrem Erleb­nis­reich­tum prä­sent zu machen, ist eines der Zie­le. Dies soll unter ande­rem durch Natur­füh­run­gen die­ser Art gesche­hen. Inter­es­se zei­gen Gäs­te oft­mals an der schö­nen, oft ein­zig­ar­ti­gen Natur. Auf der ande­ren Sei­te möch­ten Ski­fah­rer gern wis­sen, wie im Win­ter Schnee erzeugt und die Pis­ten prä­pa­riert wer­den. Auch die Sen­si­bi­li­tät für Ener­gie­ef­fi­zi­enz wird immer grö­ßer. Auf all dies geht Mein­olf Pape ein und beant­wor­tet vie­le Fragen.

Das Beson­de­re an den Füh­run­gen in Neu­as­ten­berg ist die Kom­bi­na­ti­on der The­men Natur und Tech­nik. Teil­be­rei­che sol­cher Füh­run­gen wer­den bereits im Ski­ge­biet Wil­lin­gen und im Ski­lift­ka­rus­sell Win­ter­berg ange­bo­ten. Ein Erfah­rungs­aus­tausch unter den Betrei­bern ist dar­um sinn­voll. So will das Ski­ge­biet Wil­lin­gen künf­tig der Natur einen grö­ße­ren Platz einräumen.

Men­schen dafür zu sen­si­bi­li­sie­ren, liegt auch im Inter­es­se von Natur­schüt­zern. Dr. Axel Schul­te von der Bio­lo­gi­schen Sta­ti­on HSK hat am Tref­fen teil­ge­nom­men und mit­dis­ku­tiert. Immer wie­der stand die Fra­ge nach dem Zusam­men­spiel von Natur­schutz und Ein­satz tech­ni­scher Mit­tel zur Spra­che. Eben­so Mög­lich­kei­ten der Ent­wick­lung der Ski­ge­bie­te und die dafür not­wen­di­gen Bau­maß­nah­men, ohne die Flo­ra und Fau­na zu schä­di­gen. Der Bio­lo­ge warnt deut­lich vor Neo­phy­ten. Das sind Pflan­zen, die durch mensch­li­ches Ein­wir­ken in Gebie­te hin­ein­ge­tra­gen wer­den, sich dort aus­brei­ten und die ursprüng­li­che Vege­ta­ti­on ver­drän­gen. Es wur­de deut­lich : Schon klei­ne, unbe­dach­te Ein­grif­fe in die Natur kön­nen gro­ße Wir­kung haben.

„Der Erhalt von Lebens­räu­men in Win­ter­sport­ge­bie­ten ist kein Selbst­läu­fer“, betont Dr. Schul­te. „Vor­kom­men beson­ders sel­te­ner Tier- und Pflan­zen­ar­ten kön­nen hier erhal­ten wer­den, wenn die Art der Nut­zung, der Pis­ten­pfle­ge und der Bau­maß­nah­men detail­liert abge­stimmt und genau­so umge­setzt wer­den.“ Das brau­che eine kon­ti­nu­ier­li­che öko­lo­gi­sche Bau­be­glei­tung. „Die­se Beglei­tung ist gesetz­lich vor­ge­schrie­ben und Teil jeder grö­ße­ren Bau­maß­na­he“, erklärt Mein­olf Pape.

Für die Füh­run­gen hat­te der Exper­te eini­ge Tipps parat : So soll­ten die Besu­cher auf den dafür vor­ge­se­he­nen Wegen blei­ben und Hun­de ange­leint las­sen. Nach dem Mot­to „lie­ber mit­ein­an­der reden als über­ein­an­der“, soll der Aus­tausch fort­ge­führt werden.

Die Füh­run­gen sol­len schon im Som­mer begin­nen. Ter­mi­ne wer­den über die Win­ter­sport-Are­na und die Tou­rist-Infor­ma­ti­on bekannt gegeben.

Information:
Die Wintersport-Arena Sauerland ist ein Zusammenschluss der Skigebiete in den Kreisen Hochsauerland, Siegerland-Wittgenstein, Olpe und der Gemeinde Willingen. Durch gemeinsame Vermarktung, stetige Qualitätsverbesserung des Wintersportangebots und Optimierung der Schneesicherheit hat sich die Region seit 2001 zur bedeutendsten Wintersportregion nördlich der Alpen entwickelt. Insgesamt wurden seitdem rund 125 Millionen Euro in den Ausbau der Angebote investiert. Weitere Informationen unter www.wintersport-arena.de.
Die Nordicsport Arena ist der nordische Sportbereich der Wintersport-Arena Sauerland. Einsteiger wie Profis finden hier hochwertige Winter- und Sommer-Sportangebote. Vielfältige, sorgfältig vermessene und beschilderte Strecken mit hohen Qualitätsstandards für Nordic Walking, Nordic Blading, Skiroller, Skiken, Skilanglauf und Schneeschuhlaufen.

 

Quel­le : Win­ter­sport-Are­na Sauerland

 

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