Auszeichnung für Fluthelfer des Sanitätsdienstes der Bundeswehr

Ehrungen für hervorragende Einzeltaten unter “Gefahr für Leib und Leben”

win­ter­berg-total­lo­kal :

Koblenz : Der Inspek­teur des Sani­täts­diens­tes hat Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten in der Falcken­stein-Kaser­ne in Koblenz mit dem Ehren­kreuz der Bun­des­wehr in den Son­der­for­men Gold für her­vor­ra­gen­de Ein­zel­ta­ten unter “Gefahr für Leib und Leben” und Sil­ber aus­ge­zeich­net. Sie wur­den für ihren Ein­satz wäh­rend der Flut­ka­ta­stro­phe im Ahrtal geehrt. Auch zivi­le Ange­hö­ri­ge des Sani­täts­diens­tes erhiel­ten Auszeichnungen.

Wäh­rend der Ver­lei­hung der Ehren­kreu­ze unter­strich der Inspek­teur des Sani­täts­diens­tes, Gene­ral­ober­stabs­arzt Dr. Ulrich Baum­gärt­ner, die her­aus­ra­gen­den Leis­tun­gen sei­ner Sol­da­tin­nen und Sol­da­ten, die im Ahrtal wäh­rend der Hoch­was­ser­ka­ta­stro­phe im Som­mer 2021 viel Mut und Durch­hal­te­ver­mö­gen bewie­sen haben. Sie gehör­ten zu den ers­ten Hel­fe­rin­nen und Hel­fern vor Ort. Vie­le Men­schen konn­ten so von Häu­sern und Anhö­hen geret­tet werden.

Einer der Aus­ge­zeich­ne­ten ist Haupt­feld­we­bel Manu­el Stö­cker. Er berich­tet von den dra­ma­ti­schen Stun­den im Som­mer 2021. Mit­ten in der Nacht wur­den er und sei­ne Kame­ra­den ange­ru­fen, um die Fahr­zeu­ge vor­zu­be­rei­ten und mit Ober­feld­arzt Dr. Den­nis Rit­ter ins Ahrtal zu fah­ren. Dort ange­kom­men, ret­te­ten sie die Hil­fe­su­chen­den von Häu­ser­dä­chern oder aus den Was­ser­mas­sen. Die Geret­te­ten anschlie­ßend in den Fahr­zeu­gen zu trans­por­tie­ren gestal­te­te sich dabei als beson­de­re Her­aus­for­de­rung. Teil­wei­se muss­te Haupt­feld­we­bel Manu­el Stö­cker die Men­schen auf den Fahr­zeug­dä­chern in Sicher­heit bringen.

“Da ster­ben jetzt gera­de Men­schen und das scheint eine ganz schlim­me Lage zu sein. Wir brau­chen ent­spre­chen­de Unter­stüt­zung”, waren die Wor­te, mit denen Ober­feld­arzt Dr. Den­nis Rit­ter ange­ru­fen wur­de. Der Arzt aus dem Bun­des­wehr­zen­tral­kran­ken­haus Koblenz beschreibt die ers­ten Momen­te in Vor­be­rei­tung auf die Flut­hil­fe, als er sich mit den ande­ren Flu­t­hel­fern getrof­fen hat : “Wir wuss­ten eigent­lich über­haupt nicht, wor­auf wir uns jetzt ein­las­sen.” In der Kata­stro­phen­nacht ret­te­te er Men­schen unter ande­rem von Bal­ko­nen. Vor allem freut sich Ober­feld­arzt Dr. Den­nis Rit­ter über das direk­te Feed­back von den Geret­te­ten. In einem Brief an ihn bedankt sich die Mut­ter des an Mul­ti­ple Skle­ro­se erkrank­ten Soh­nes für die Unter­stüt­zung. Nach­dem sie mit aller­letz­ter Kraft ihren erkrank­ten Sohn auf eine Halb­eta­ge gezo­gen und die Nacht mit den Füßen im Was­ser ver­bracht hat, war sie über­aus glück­lich über die Ret­tung und teilt dem Arzt mit, dass es ihnen gut geht.

Der Inspek­teur des Sani­täts­diens­tes der Bun­des­wehr rich­te­te sich mit loben­den Wor­ten und vol­ler Stolz an die ver­dien­ten Kame­ra­den. “Sie sind Vor­bil­der für den Sani­täts­dienst und für alle Kame­ra­din­nen und Kame­ra­den, die hier arbei­ten”. Er hob noch­mals her­vor, dass sie unter Ein­satz ihres Lebens, ihre Mit­men­schen geret­tet haben. Zur Ver­ar­bei­tung die­ser lebens­be­droh­li­chen Erleb­nis­se wer­den alle Flu­t­hel­fe­rin­nen und Flu­t­hel­fer psy­cho­lo­gisch betreut.

Den­noch ist das Fazit der Kata­stro­phe trau­rig : Die Flut vom 14. Juli 2021 zer­stör­te ins­ge­samt über 200 Wohn­häu­ser und 134 Men­schen ertran­ken in den Wassermassen.

Bild : Aus­zeich­nung Ober­feld­arzt Dr. Den­nis Ritter

Foto­credits : Micha­el Laymann

Ori­gi­nal-Con­tent von : Pres­se- und Infor­ma­ti­ons­zen­trum des Sani­täts­diens­tes der Bun­des­wehr, über­mit­telt durch news aktuell

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