Zentrale Forderungen der Kreise an die Landespolitik

Gestaltungsspielräume der Kreise stärken und dauerhaft sichern

win­ter­berg-total­lo­kal : Düsseldorf/​HSK : Die Krei­se in Nord­rhein-West­fa­len for­dern zur Land­tags­wahl am 15. Mai 2022, dass in der neu­en Legis­la­tur­pe­ri­ode die Hand­lungs­fel­der des kreis­an­ge­hö­ri­gen Raums gestärkt und lang­fris­tig gesi­chert werden.

Die meis­ten Men­schen in NRW leben und arbei­ten im kreis­an­ge­hö­ri­gen Raum. Dabei stel­len die NRW-Krei­se mit rund 350 Mil­li­ar­den Euro mehr als die Hälf­te der Wirt­schafts­kraft des Lan­des. Kli­ma­schutz und Ener­gie­si­cher­heit, Digi­ta­li­sie­rung sowie die Siche­rung der Mobi­li­tät und beim Zugang zu Ange­bo­ten der Daseins­vor­so­ge im kreis­an­ge­hö­ri­gen Raum sind Grund­vor­aus­set­zun­gen, um die Wirt­schafts­stär­ke und die Lebens­qua­li­tät in den NRW-Krei­sen zu gewähr­leis­ten und zukunfts­si­cher zu gestal­ten. „Die Zukunft des Lan­des wird in den Krei­sen maß­geb­lich mit­ge­stal­tet. Die Krei­se müs­sen finan­zi­ell so aus­ge­stat­tet wer­den, dass sie ihren infra­struk­tu­rel­len, sozia­len und gesund­heit­li­chen Auf­trag aus­füh­ren und wich­ti­ge Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se für die Zukunft gestal­ten kön­nen“, for­dert der Prä­si­dent des Land­kreis­tags NRW, Land­rat Tho­mas Hen­de­le (Kreis Mettmann).

Im Vor­feld der Land­tags­wahl am 15. Mai hat der Vor­stand des LKT NRW ein­stim­mig die zen­tra­len For­de­run­gen an die neue Lan­des­re­gie­rung ver­ab­schie­det. Neben den Zukunfts­the­men Kli­ma­schutz und Ener­gie­si­cher­heit, Ver­kehrs­wen­de und Digi­ta­li­sie­rung steht die sozia­le und gesund­heit­li­che Daseins­vor­sor­ge im Fokus.

Kli­ma­schutz und Ener­gie­wen­de geht nur mit dem kreis­an­ge­hö­ri­gen Raum

Die Haupt­last der Ener­gie­wen­de trägt der kreis­an­ge­hö­ri­ge Raum. In NRW wird heu­te schon mehr als 90 Pro­zent des Öko­stroms in den Krei­sen erzeugt. Der Aus­bau kann nur erreicht wer­den, wenn die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger vor Ort mit ein­be­zo­gen wer­den. Dar­über hin­aus bedarf es eines rechts­si­che­ren Rah­mens für die Geneh­mi­gung und den wei­te­ren Aus­bau von erneu­er­ba­ren Ener­gien. Das gilt für Wind­ener­gie und die Auf­lö­sung des Kon­flikts zwi­schen Wind­ener­gie und Arten­schutz genau­so wie für Frei­flä­chen- und  Agri-Photovoltaik.

Ver­kehrs­wen­de setzt Pla­nungs- und Umset­zungs­be­schleu­ni­gung voraus

Die Ver­kehrs­wen­de ist ohne die Ein­be­zie­hung des kreis­an­ge­hö­ri­gen Raums nicht mög­lich. Zudem müs­sen Pla­nung und Umset­zung von Ver­kehrs­vor­ha­ben deut­lich beschleu­nigt wer­den – das gilt für Schie­nen­stre­cken genau­so wie für Rad­we­ge und Stra­ßen­bau­wer­ke. Der Ver­kehrs­kol­laps durch die Sper­rung der A45 in Höhe der Rah­me­de-Tal­brü­cke bei Lüden­scheid führt zu einer exis­ten­zi­el­len Bedro­hung einer der stärks­ten Wirt­schafts­re­gio­nen des Lan­des. Dabei steht die Rah­me­de-Tal­brü­cke nur stell­ver­tre­tend für einen jah­re­lang ver­schlepp­ten Sanie­rungs­be­darf der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur im Land.

Eine umwelt­ge­rech­te Ver­kehrs­in­fra­struk­tur setzt die flä­chen­de­cken­de Ver­net­zung zwi­schen Schie­ne, Auto, Fuß- und Rad­ver­kehr vor­aus. Neben Elek­tro­mo­bi­li­tät bedarf es einer För­de­rung von Antriebs­tech­no­lo­gien, die auch außer­halb der Groß­städ­te sinn­voll ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Zudem muss der ÖPNV attrak­ti­ver und zuver­läs­si­ger wer­den, um eine ech­te Alter­na­ti­ve zum Auto zu werden.

Digi­ta­li­sie­rungs­mit­tel müs­sen ver­ste­tigt werden

Die Krei­se trei­ben mit Hoch­druck die digi­ta­le Trans­for­ma­ti­on vor­an. Wich­tig sind hier­bei flä­chen­de­cken­de, schnel­le Breit­band­ver­bin­dun­gen und schnellst­mög­lich ein flä­chen­de­cken­der Aus­bau mit Mobil­funk des Stan­dards „5G“. Dies ist zugleich not­wen­di­ge Grund­la­ge für die Digi­ta­li­sie­rung von Wirt­schaft, Gesell­schaft und Ver­wal­tung. Die Krei­se bie­ten ihren Bür­ge­rin­nen und Bür­gern sowie Unter­neh­men zahl­rei­che Ver­wal­tungs­leis­tun­gen digi­tal an und wei­ten ihr Ange­bot ste­tig aus. Die­sen ein­ge­schla­ge­nen Weg muss das Land auch über 2022 hin­aus finan­zi­ell unterstützen.

Sozia­le und gesund­heit­li­che Daseins­vor­sor­ge im kreis­an­ge­hö­ri­gen Raum sichern

Die Coro­na-Pan­de­mie hat die Rol­le der Krei­se bei der Siche­rung der Daseins­vor­sor­ge vor Ort deut­lich gemacht. Kata­stro­phen- und Zivil­schutz, Flücht­lings­hil­fe, Schu­le und Jugend­hil­fe sowie öffent­li­che Sicher­heit und Ord­nung sind wei­te­re Bei­spie­le für die viel­fäl­ti­gen gesell­schaft­li­chen Auf­ga­ben der Krei­se. Ent­spre­chend müs­sen sie finan­zi­ell so aus­ge­stat­tet wer­den, dass sie ihren Auf­trag der sozia­len und gesund­heit­li­chen Daseins­vor­sor­ge sichern und den Bedürf­nis­sen der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger vor Ort gerecht wer­den können.

Quel­le : Land­kreis­tag Nordrhein-Westfalen

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