Krieg in der Ukraine bedroht das Leben von Kindern weltweit

Die Ukraine gilt als Kornkammer Europas und beliefert zahlreiche Länder der Welt mit Weizen, Mais oder Sonnenblumenöl.

 

Der Krieg in der Ukrai­ne könn­te nach Anga­ben der SOS-Kin­der­dör­fer exis­ten­zi­el­le Fol­gen für zahl­rei­che Kin­der welt­weit haben : Die Ukrai­ne gilt als Korn­kam­mer Euro­pas und belie­fert zahl­rei­che Län­der der Welt mit Wei­zen, Mais oder Son­nen­blu­men­öl. Zusam­men mit Russ­land ist sie für 30 Pro­zent der welt­wei­ten Wei­zen­lie­fe­run­gen zustän­dig. „Wenn ich höre, dass die­se Lie­fer­ket­ten nun unter­bro­chen sind, dass Getrei­de in der Ukrai­ne ver­brannt wird, dass Bau­ern an der Front ste­hen und ihre Fel­der nicht bestel­len kön­nen, muss ich sofort an alle unse­re Stand­or­te in Afri­ka und dem Nahen Osten den­ken, die zu hohem Maße von den Lie­fe­run­gen abhän­gig sind“, sagt Lan­na Idriss, Vor­stän­din der SOS-Kinderdörfer.

 

In Län­dern wie Ägyp­ten, Sudan oder dem Liba­non fra­ge man sich jetzt schon, ob man zukünf­tig noch genü­gend Getrei­de auf dem Welt­markt ein­kau­fen kann, um die eige­ne Bevöl­ke­rung zu ernäh­ren. Idriss sagt : „In vie­len Län­dern ist die Preis­stei­ge­rung schon spür­bar. Sie trifft die armen Fami­li­en in vol­ler Här­te. Das sind Kin­der und Erwach­se­ne, die ohne­hin mas­siv unter den Aus­wir­kun­gen der Coro­na-Pan­de­mie und dem Kli­ma­wan­del lei­den und am Ran­de der Exis­tenz ste­hen. Wenn wir nicht radi­kal dage­gen steu­ern, wird der welt­wei­te Hun­ger erneut zuneh­men und es wer­den noch mehr Kin­der an Unter­ernäh­rung sterben.“

 

Explo­die­ren­de Lebens­mit­tel­prei­se und wirt­schaft­li­che Not könn­ten in vie­len Län­dern zudem zu Pro­tes­ten, Plün­de­run­gen und Gewalt füh­ren, wie dies etwa in den Jah­ren 2008 und 2009 der Fall war. Damals hat­ten die gestie­ge­nen Prei­se zu Unru­hen unter ande­rem in Hai­ti, Süd­ame­ri­ka und Süd­asi­en geführt. „Es besteht jetzt eine glo­ba­le Ver­ant­wor­tung, die exis­ten­zi­el­len Rech­te der Betrof­fe­nen zu schüt­zen“, sagt Idriss.

 

Sie befürch­tet, dass die Fol­gen des Kriegs in der Ukrai­ne noch jah­re­lang glo­bal spür­bar sein wer­den. Sie sagt : „Als Welt­be­völ­ke­rung ist unse­re Soli­da­ri­tät jetzt und in den kom­men­den Jah­ren in der Ukrai­ne und weit über ihre Gren­zen hin­aus gefragt.“

 

Die SOS-Kin­der­dör­fer hel­fen im Ukrai­ne-Krieg viel­fäl­tig : In den umkämpf­ten Gebie­ten wer­den Men­schen mit Not­hil­fe und bei der Eva­ku­ie­rung unter­stützt, in den Nach­bar­län­dern bekom­men geflüch­te­te Kin­der und Fami­li­en Unter­kunft, Ver­sor­gung und psy­cho­lo­gi­sche Betreu­ung, welt­weit unter­stützt die Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on die Men­schen im Kampf gegen den Hun­ger mit Sofort­hil­fe und Familienstärkung.

 

Quel­le : Boris Brey­er, Pres­se­spre­cher, SOS-Kin­der­dör­fer weltweit
Ori­gi­nal-Con­tent von : SOS-Kin­der­dör­fer welt­weit, über­mit­telt durch news aktuell

 

Bild­un­ter­schrift : Der Krieg in der Ukrai­ne könn­te nach Anga­ben der SOS-Kin­der­dör­fer exis­ten­zi­el­le Fol­gen für zahl­rei­che Kin­der welt­weit haben : Die Ukrai­ne gilt als Korn­kam­mer Euro­pas und belie­fert zahl­rei­che Län­der der Welt mit Wei­zen, Mais oder Son­nen­blu­men­öl. Zusam­men mit Russ­land ist sie für 30 Pro­zent der welt­wei­ten Wei­zen­lie­fe­run­gen zustän­dig. „Wenn ich höre, dass die­se Lie­fer­ket­ten nun unter­bro­chen sind, dass Getrei­de in der Ukrai­ne ver­brannt wird, dass Bau­ern an der Front ste­hen und ihre Fel­der nicht bestel­len kön­nen, muss ich sofort an alle unse­re Stand­or­te in Afri­ka und dem Nahen Osten den­ken, die zu hohem Maße von den Lie­fe­run­gen abhän­gig sind“, sagt Lan­na Idriss, Vor­stän­din der SOS-Kinderdörfer.

 

Bild­rech­te : SOS-Kin­der­dör­fer weltweit
Foto­graf : Joost Bast­mei­jer, Äthio­pi­en 2021

 

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