Der Weg ist das Ziel

Pilgerweg Sauerland-Camino bietet Möglichkeit zur Selbstfindung und Entschleunigung

win­ter­berg-total­lo­kal : Hoch­saue­er­land­kreis : Pil­gern hat eine jahr­hun­der­te­lan­ge Tra­di­ti­on und erlebt spä­tes­tens seit Hape Ker­ke­lings Best­sel­ler „Ich bin dann mal weg“ bei uns in Deutsch­land eine Renais­sance in der Bevöl­ke­rung. Mit dem Sau­er­land-Cami­no haben Pil­gern­de auch im „Land der tau­send Ber­ge“ die Mög­lich­keit, sich auf eine Rei­se zu sich selbst zu bege­ben. The­men wie Selbst­fin­dung und Ent­schleu­ni­gung ste­hen dann im Fokus, wenn es auf den 137 Kilo­me­tern von Mars­berg im Nord­os­ten des Sau­er­lands bis nach Mei­nerz­ha­gen im Wes­ten geht.

Ent­stan­den ist der Sau­er­land-Cami­no durch die enge Zusam­men­ar­beit von Sau­er­län­der Hei­mat­bund, Sau­er­land-Tou­ris­mus sowie den tou­ris­ti­schen Ansprech­part­nern der Kom­mu­nen Mars­berg, Bri­lon, Mesche­de, Best­wig, Schmal­len­berg, Eslo­he, Len­ne­stadt, Atten­dorn und Mei­nerz­ha­gen. Fach­lich unter­stützt wur­den sie durch Prof. Dr. Susan­ne Leder von der Fach­hoch­schu­le Süd­west­fa­len in Mesche­de. „Der Pil­ger­weg ist bewusst als Gegen­stück zu
den sonst stark tou­ris­tisch auf­be­rei­te­ten Wan­der­an­ge­bo­ten unse­rer Regi­on gedacht“, erläu­tert Tho­mas Weber, Geschäfts­füh­rer des Sau­er­land-Tou­ris­mus. „Wer pil­gert, begibt sich auf eine Rei­se zu sich selbst, nimmt sich zurück und fin­det wie­der zu sich.“ Aspek­te, die in der heu­ti­gen Zeit wich­ti­ger denn je wer­den, wenn viel­fach der All­tag der Men­schen von Hek­tik, Stress und stän­di­gen Tur­bu­len­zen geprägt ist.

Start­punkt des Sau­er­land-Cami­no, einem der schöns­ten Abschnit­te zwi­schen den gro­ßen Pil­ger­zie­len Pader­bor­ner Dom und Köl­ner Dom, ist die St. Magnus Kir­che in Nie­der­mars­berg. Von hier ver­läuft die Weg­stre­cke bis zum Len­ne­städ­ter Orts­teil Elspe zunächst auf dem his­to­ri­schen Römer­weg, einem frü­he­ren Fern­han­dels­weg. Von dort geht es über die Hei­den­stra­ße, einer mehr als 1000 Jah­re alte Heer- und Han­dels­rou­te, wei­ter nach Mei­nerz­ha­gen bis zur Jesus Chris­tus Kir­che. „Für das Wege­kon­zept dien­ten Rou­ten aus his­to­ri­schem Kar­ten­ma­te­ri­al als Grund­la­ge. Sie wer­den nun als Gan­zes wie­der zum Leben erweckt“, freut sich Elmar Reu­ter, Vor­sit­zen­der des Sau­er­län­der Heimatbundes.

Unter­wegs erwar­ten die Pil­ger neben der Viel­falt der wald­rei­chen Natur auch Ein­bli­cke in die His­to­rie der Regi­on. Denn Pil­gern hat im über­wie­gend katho­lisch gepräg­ten Sau­er­land eine lan­ge Tra­di­ti­on. An vie­len Kreu­zun­gen ste­hen Flur- oder Wege­kreu­ze, Bild­stö­cke, Kapel­len und Hei­li­gen­häus­chen. Und auch für die wohl­ver­dien­te Nacht­ru­he nach einem lan­gen Tag unter­wegs ist am Sau­er­land-Cami­no gesorgt. Ins­ge­samt 32 Über­nach­tungs­be­trie­be bie­ten den Pilger*innen eine Herberge.

Der Weg ist das Ziel
Die Initia­to­ren freu­en sich gemein­sam über den Start­schuss zum Sau­er­land-Cami­no. Sau­er­land-Tou­ris­mus e.V.

„Pil­gern ist etwas ganz ursprüng­li­ches und erzählt sei­ne eige­ne Geschich­te“, betont Prof. Dr. Susan­ne Leder von der Fach­hoch­schu­le Süd­west­fa­len in Mesche­de. „Es geht dabei auch dar­um, die His­to­rie zu spü­ren und sich dar­auf bewusst ein­zu­las­sen. Man geht mit einem ande­ren Blick durch die Land­schaft, kommt zu sich und fin­det Ruhe.“ Für die Mar­kie­rung des Weges ist in bewähr­ter Wei­se der Sau­er­län­di­sche Gebirgs­ver­ein zustän­dig. Er sorgt dafür, dass die Pil­gern­den sich auf der gesam­ten Rou­te stets sicher am gel­ben Sym­bol der Jakobs­mu­schel auf blau­em Grund ori­en­tie­ren können.

Sau­er­land-Tou­ris­mus e. V.

Quel­le : Sau­er­land-Tou­ris­mus e. V.

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