Katholische Kitas in Hochsauerland-Waldeck ziehen Bilanz

Stabile Finanzen, herausfordernde Personalsituation und engagierte Mitarbeitende

win­ter­berg-total­lo­kal : HSK/​Waldeck : In 65 katho­li­schen Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen betreu­en fast 1.100 Mit­ar­bei­ten­de nahe­zu 3.800 Jun­gen und Mäd­chen – mit die­sen beein­dru­cken­den Zah­len war­te­te die Kita gem. GmbH Hoch­sauer­land-Wal­deck in der ver­gan­ge­nen Woche wäh­rend ihrer Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung im Mesche­der Kreis­haus auf. „Das zwei­te Coro­na-Jahr hat auch in den letz­ten Mona­ten wenig Nor­ma­li­tät zuge­las­sen“, resü­mier­ten die bei­den Geschäfts­füh­rer des Trä­ger­ver­bun­des, Josef Mer­tens und Micha­el Strat­mann. „Ohne unse­re enga­gier­ten Mit­ar­bei­ten­den und das Ver­ständ­nis und Ver­trau­en der Eltern wäre es 2021 noch schwie­ri­ger gewe­sen. Wir freu­en uns über jeden noch so klei­nen Schritt, der uns den Weg aus der holp­ri­gen Pan­de­mie­si­tua­ti­on hin­aus ebnet.“

Wenn Josef Mer­tens und Micha­el Strat­mann mit ihrem Team auf die ver­gan­ge­nen Mona­te zurück­bli­cken, dann fällt ihr Fazit zwie­ge­spal­ten aus : „Der Blick mor­gens in die Mails war wirk­lich nicht ver­gnü­gungs­steu­er­pflich­tig“, erin­ner­te sich Micha­el Strat­mann in sei­nem Bericht. Egal ob es wie­der ein­mal neue Vor­ga­ben aus der Poli­tik für die Trä­ger von Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen gab oder die neus­ten Coro­na-Infek­ti­ons­zah­len aus den Kitas auf den Bild­schirm flim­mer­ten – sel­ten waren die Nach­rich­ten posi­tiv. „Nahe­zu jede Mail zog einen Hand­lungs­be­darf nach sich und die Ent­schei­dun­gen, die wir in die­sen Tagen oft­mals auch gemein­sam mit den Teams vor Ort tref­fen muss­ten waren nicht immer ange­nehm“, beschrieb der Geschäftsführer.

„Der Schutz­auf­trag als Dienst­ge­ber stand nicht sel­ten im Wider­spruch zu unse­rem Betreuungsauftrag.“

„Ande­rer­seits beweist uns die­se Aus­nah­me­la­ge jeden Tag aufs Neue, wie enga­giert, kom­pe­tent und schon fast auf­op­fe­rungs­voll sich die Erzie­he­rin­nen und Erzie­her vor Ort um die Kin­der und ihre Fami­li­en sor­gen“, stell­te Josef Mer­tens fest. Ein Lob und das damit ver­bun­de­ne Dan­ke­schön, dem sich die Ver­tre­ter der katho­li­schen Kir­chen­ge­mein­den als Gesell­schaf­ter der Kita gem. GmbH über­zeugt ange­schlos­sen haben. „Der Schutz­auf­trag als Dienst­ge­ber stand nicht sel­ten im Wider­spruch zu unse­rem Betreu­ungs­auf­trag“, beton­te Micha­el Strat­mann. „Wir haben unter unse­ren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern eine Impf­quo­te von mehr als 95 Pro­zent. Trotz­dem hat die jüngs­te Omni­kron-Wel­le in den Kitas für ein mas­si­ves Infek­ti­ons­ge­sche­hen gesorgt, dass star­ke Per­so­nal­eng­päs­se, Ein­schrän­kun­gen in der Betreu­ung und teil­wei­se sogar Schlie­ßun­gen von Ein­rich­tun­gen nach sich zog.“

Schon im „nor­ma­len“ All­tags­ge­schäft sei auf­grund der engen Per­so­nal­la­ge die Belas­tung für die Teams hoch. „Coro­na hat aber sowohl im prak­ti­schen Arbeits­all­tag wie auch men­tal bei den Erzie­he­rin­nen und Erzie­hern den Druck und die Belas­tung noch­mals deut­lich erhöht. Die Umstän­de for­dern unse­ren Mit­ar­bei­ten­den alles ab. Das kann aber kein Dau­er­zu­stand sein“, stel­len die bei­den Geschäfts­füh­rer fest und hof­fen, dass 2022 end­lich etwas mehr Nor­ma­li­tät in den Kita-All­tag zurückkehrt.

Eine Hoff­nung, die sich in allen Rück­bli­cken aus den Fach­be­rei­chen der Trä­ger­ver­wal­tung wie ein roter Faden durch­zog. Kirs­ten Tischer, Fach­be­reichs­lei­tung Per­so­nal, ana­ly­siert die Per­so­nal­si­tua­ti­on in den Kitas auch schon ohne Coro­na als durch­aus kri­tisch. „Der Fach­kräf­te­man­gel in der Bran­che schlägt auch auf uns durch. Ört­lich wer­den wir mitt­ler­wei­le öfter mit der Tat­sa­che kon­fron­tiert, dass wir offe­ne Stel­len nicht mehr zeit­nah neue beset­zen kön­nen, weil sich schlicht­weg nie­mand bewirbt“, beschreibt Kirs­ten Tischer die Rea­li­tä­ten. Ins­be­son­de­re durch attrak­ti­ve Zusatz­an­ge­bo­te wie z.B. mit­ar­bei­ter­indi­vi­du­el­le Fle­xi­bi­li­tät bei der Arbeits­zeit­ge­stal­tung, güns­ti­ge Bikelea­sing­an­ge­bo­te für Mit­ar­bei­ten­de und viel Enga­ge­ment in der Aus- und Wei­ter­bil­dung ver­su­che man dem all­ge­mei­nen Trend entgegenzusteuern.

Digi­ta­li­sie­rung soll Lei­tun­gen und Teams vor Ort gezielt entlasten

Zudem ver­su­che man fach­be­reichs­über­grei­fend z. B. durch Digi­ta­li­sie­rung ein­zel­ner Auf­ga­ben die Teams und Lei­tun­gen vor Ort von Ver­wal­tungs­auf­ga­ben zu ent­las­ten. Vom IT-gestütz­ten Ein­kaufs­pro­zess bis zur digi­ta­len Per­so­nal­ak­te könn­ten so gezielt neue Abläu­fe gene­riert wer­den, die Zeit und Auf­wand spa­ren und den Mit­ar­bei­ten­den in den Kitas so mehr Frei­räu­me für ihr eigent­li­chen Auf­ga­ben las­sen wür­den. Sebas­ti­an Schra­ge, Fach­be­reichs­lei­tung Zen­tra­le Diens­te, freu­te sich, dass das Erz­bis­tum Pader­born allen katho­li­schen Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen in den kom­men­den Wochen ein neu­es Tablet für ihre Arbeit zur Ver­fü­gung stel­len wird. „Die bes­ten digi­ta­len Ange­bo­te nut­zen nichts, wenn die Hard­ware zur Nut­zung nicht vor­han­den ist. Des­we­gen kommt die­se Akti­on des Erz­bis­tums genau zum rich­ti­gen Zeitpunkt.“

Durch die Finan­zie­rung des Lan­des trotz der Coro­na-Ein­schrän­kun­gen, konn­ten auch die Finanz­ver­ant­wort­li­chen ein grund­sätz­lich posi­ti­ves Fazit des letz­ten Kita-Jah­res zie­hen. „Der Jah­res­ab­schluss der Kita gem. GmbH Hoch­sauer­land-Wal­deck spie­gelt durch­weg eine äußerst soli­de Finanz­la­ge wider. Die­se Frei­räu­me wer­den wir aber auch benö­ti­gen, um uns den Her­aus­for­de­run­gen der Zukunft auf Grund­la­ge eines guten Fun­da­men­tes stel­len zu kön­nen“, erklärt Kirs­ten Jan­ning die Bilanz­zah­len den Dele­gier­ten der Gesellschafter.

Ein­stim­mi­ge Beschlüs­se der Gesell­schaf­ter auch ein Beleg für die her­vor­ra­gen­de Arbeit in den Kitas und der Verwaltung

Katholische Kitas
v.l. Josef Mer­tens und Micha­el Strat­mann (Geschäfts­füh­rung), Kirs­ten Tischer (Fach­be­reichs­lei­tung Per­so­nal), Sebas­ti­an Schra­ge (Fach­be­reichs­lei­tung Zen­tra­le Diens­te) und Kirs­ten Jan­ning (Fach­be­reichs­lei­tung Finan­zen) Kita gem. GmbH Hochsauerland-Waldeck

Rücken­de­ckung für ihre Arbeit gewähr­ten des­halb auch die Gesell­schaf­ter aus den Kir­chen­ge­mein­den den Ver­ant­wort­li­chen und Mit­ar­bei­ten­den der Trä­ger-gGmbH. Alle not­wen­di­gen Abstim­mun­gen erfolg­ten auf Antrag des Ver­samm­lungs­vor­sit­zen­den Wer­ner Wolff ein­stim­mig. „Als Kir­chen­ge­mein­den haben wir uns zum Teil schwe­ren Her­zens von der Trä­ger­schaft unse­rer ört­li­chen Kitas getrennt“, erin­nert sich Wolff an die ver­gan­ge­nen Jah­re. Doch mitt­ler­wei­le sei­en alle Ver­ant­wort­li­chen über­zeugt und dank­bar für die enga­gier­te und kom­pe­ten­te Arbeit in der Kita gem. GmbH Hoch­sauer­land-Wal­deck. Die ein­stim­mi­gen Beschlüs­se zur Finanz­la­ge und ‑pla­nung und auch zur Ent­las­tung der Geschäfts­füh­rung und des Ver­wal­tungs­ra­tes sei­en der bes­te Beleg dafür, dass man mit der her­vor­ra­gen­den Arbeit in der Ver­wal­tung und den Kitas sehr zufrie­den sei und sich für das Enga­ge­ment auch als Ver­tre­ter der Kir­chen­ge­mein­den aus­drück­lich bedanke.

Foto­credits : Kita gem. GmbH Hochsauerland-Waldeck

Quel­le : Kita gem. GmbH Hochsauerland-Waldeck

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