Chancen am Arbeitsmarkt für Frauen weiterhin ungleich verteilt – auch nach der Pandemie

Am 7. März ist der Equal-Pay-Day und am 8. März der Weltfrauentag

win­ter­berg-total­lo­kal : Bri­lon : Cor­ne­lia Hom­feldt ist Beauf­trag­te für Chan­cen­gleich­heit am Arbeits­markt der Agen­tur für Arbeit Mesche­de-Soest. Sie nutzt die­se wich­ti­gen Tage, um einen Blick auf die Situa­ti­on von Frau­en am Arbeits­markt zu richten.

Rück­bli­ckend auf die ver­gan­ge­nen zwei Jah­re seit Aus­bruch der Pan­de­mie lässt sich fest­stel­len, dass der hie­si­ge Arbeits­markt sich als sehr wider­stands­fä­hig gezeigt hat. Die Arbeits­lo­sig­keit ist nach einem star­ken Anstieg bis zu ihrem Höhe­punkt im Früh­jahr 2021 wie­der deut­lich zurück­ge­gan­gen ist.

Im Febru­ar 2022 waren mit ins­ge­samt 6.140 arbeits­lo­sen Frau­en 476 Frau­en weni­ger arbeits­los gemel­det, als vor Aus­bruch der Pan­de­mie (Febru­ar 2020). Auch die Zahl der sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig beschäf­tig­ten Frau­en ist um 2% gestie­gen (Juli 2021 zu Juli 2019). Zugleich hat sich die Zahl der aus­schließ­lich gering­fü­gig beschäf­tig­ten Frau­en um 12,7% (Juli 2021 zu Juli 2019) redu­ziert. Damit hat sich der posi­ti­ve Trend der ver­gan­ge­nen Jah­re – ste­tig sin­ken­de Frau­en­ar­beits­lo­sig­keit und ste­tig stei­gen­de sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gung – fort­ge­setzt. Über die­se Ent­wick­lung zeigt sich Cor­ne­lia Hom­feldt sehr erfreut : „Die Chan­cen auf dem Arbeits­markt für Frau­en ste­hen durch­aus gut. Der Fach­kräf­te­be­darf ist nicht nur in über­wie­gend mit Frau­en besetz­ten Berufs­be­rei­chen enorm und die Arbeit­ge­ber öff­nen sich zuse­hends für fami­li­en­ori­en­tier­te Arbeits­be­din­gun­gen. Die Frau­en neh­men die­se Chan­cen wahr und wün­schen sich finan­zi­el­le Unab­hän­gig­keit, ein erfüll­tes Berufs­le­ben und möch­ten im Alter abge­si­chert sein.“ So weit, so gut. Unter dem Aspekt der Chan­cen­gleich­heit lohnt es sich, genau­er hinzusehen.

So ist es immer noch Fakt, dass wesent­lich mehr Frau­en als Män­ner teil­zeit­be­schäf­tigt sind und sie den deut­lich höhe­ren Part an unent­gelt­li­cher Arbeit in die Fami­li­en­für­sor­ge erbrin­gen. Gera­de in der Pan­de­mie wur­de dies beson­ders deut­lich. Der IWD (Infor­ma­ti­ons­dienst der deut­schen Wirt­schaft) bestä­tig­te 2022, dass in Deutsch­land der Mehr­auf­wand durch die weg­fal­len­de Kin­der­be­treu­ung zu 75 Pro­zent durch Frau­en auf­ge­fan­gen wur­de. Die Betei­li­gung der Män­ner an der Sor­ge­ar­beit ist zwar stieg, aller­dings ledig­lich auf 33 Pro­zent. Das bedeu­tet auch : „Durch die unglei­che Ver­tei­lung der Care-Arbeit besteht nicht nur eine höhe­re Dop­pel­be­las­tung durch Berufs­tä­tig­keit und gleich­zei­ti­ger fami­liä­rer Sor­ge­ar­beit. Auch die zeit­li­che Res­sour­ce für eine unab­hän­gi­ge, exis­tenz­si­chern­de beruf­li­che Tätig­keit wird dadurch bei vie­len Frau­en redu­ziert. Die Mög­lich­kei­ten, beruf­lich auf­zu­stei­gen, wer­den ein­ge­schränkt und neben wei­te­ren Aspek­ten wie der Berufs­wahl führt dies zu einem geschlechts­spe­zi­fi­schen Ent­gelt­un­ter­schied, der laut Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt aktu­ell in Deutsch­land 18 Pro­zent beträgt“, so Cor­ne­lia Homfeldt.

Neben den „tra­di­tio­nel­len“ The­men rund um Frau und Beruf spie­len die sich wan­deln­den Bedin­gun­gen am Arbeits­markt eben­falls eine gro­ße Rol­le. Der digi­ta­le Wan­del bie­tet gera­de auch für unse­ren länd­li­chen Raum Chan­cen, so ist die Arbeits­leis­tung in vie­len Berei­chen nicht mehr an Ort und Zeit gebun­den. Neue, inter­es­san­te Arbeits­be­rei­che ent­ste­hen z.B. im Bereich E‑Commerce. Gleich­zei­tig sind neue Kom­pe­ten­zen gefor­dert. „Lebens­lan­ges Ler­nen“ und die sich ver­än­dern­den Rekru­tie­rungs­pro­zes­se der Unter­neh­men sind nur zwei Stich­wor­te, die Cor­ne­lia Hom­feldt in die­sem Zusam­men­hang nennt.

So unter­schied­lich indi­vi­du­el­le Lebens­ent­wür­fe sind, so viel­fäl­tig sind auch die indi­vi­du­el­len Fra­gen zu Beru­fen, beruf­li­cher Bil­dung, Aus­bil­dungs- und Arbeits­stel­len­su­che, finan­zi­el­len För­der­mög­lich­kei­ten und zum Aus­bil­dungs- und Arbeits­markt unter dem Aspekt der Chan­cen­gleich­heit von Frau­en und Män­nern. Cor­ne­lia Hom­feldt greift die­se The­men auf und unter­stützt durch ihre lang­jäh­ri­ge Erfah­rung. Jetzt Kon­takt auf­neh­men : 0291/204 609 oder Meschede-​Soest.​BCA@​arbeitsagentur.​de

Quel­le : Agen­tur für Arbeit Meschede-Soest

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