AquaOlsberg : Wiederherstellung nach Großbrand ist eine „Herkules-Aufgabe“

In der kompletten Sauerlandtherme wird mit Hochdruck gearbeitet

win­ter­berg-total­lo­kal : Ols­berg : Wo sich sonst klei­ne und gro­ße Fans von Erho­lung, Well­ness und Bewe­gung im Was­ser sprich­wört­lich „die Klin­ke in die Hand geben“, ist Ruhe ein­ge­kehrt : Fast ver­las­sen wirkt das AquaOls­berg auf Besu­cher, die ver­su­chen, von außen einen Blick zu erha­schen. Die­ser Schein trügt : In der kom­plet­ten Sau­er­land­ther­me wird mit Hoch­druck dar­an gear­bei­tet, das Bad von den Spu­ren des Groß­brands im Herbst zu befreien.

Aqua-Olsberg
Schwer vor­stell­bar, wie es hier ein­mal aus­ge­se­hen hat : Der Sau­na­be­reich im AquaOls­berg ist inzwi­schen bis auf den Est­rich zurück­ge­baut wor­den. Stadt Ols­berg

Und das ist eine Arbeit, bei dem es dem Bad an die Sub­stanz geht – im wahrs­ten Sinn des Wor­tes, wie Bad-Lei­ter Johan­nes But­ter­weck erläu­tert : Nicht nur Flie­sen und ande­re Ober­flä­chen müs­sen von Ruß, Rauch­gas-Auf­schlag und ande­ren Schä­den gerei­nigt wer­den – auch Lüf­tungs- und Hei­zungs­roh­re sowie ande­re Bad-Tech­nik, die nor­ma­ler­wei­se den Augen der Besu­cher ver­bor­gen bleibt, wer­den Stück für Stück gesäu­bert. Dafür ist im AquaOls­berg ein Spe­zi­al-Unter­neh­men im Ein­satz – „zeit­wei­se mit bis zu 40 Per­so­nen“, so Johan­nes Butterweck.

Im Frei­zeit­bad zum Bei­spiel ist über dem Edel­stahl­be­cken ein rie­si­ges Gerüst auf­ge­baut. Hier wird die Decken­ver­klei­dung gerei­nigt – und das, was nor­ma­ler­wei­se dar­un­ter ver­bor­gen liegt. Lüf­tungs- und Hei­zungs­roh­re sind bereits gesäu­bert und wie­der mon­tiert – „das ist wich­tig, damit wir das Gebäu­de win­ter­fest haben“, erläu­tert Johan­nes But­ter­weck. Nach der Rei­ni­gung wer­den die ent­spre­chen­den Gegen­stän­de wie­der ein­ge­baut – oder aber ent­sorgt, wenn sie nicht zu gebrau­chen sind.

Aqua-Olsberg
Auch der Sole­be­reich wird Schritt für Schritt von den Fol­gen des Groß­brands gerei­nigt. Stadt Ols­berg

„Wenn sie nicht von den Brand­spu­ren gesäu­bert wür­den, wäre das Son­der­müll“, erklärt Ste­fan Kott­hoff. Der Stadt­käm­me­rer koor­di­niert die Scha­dens­ab­wick­lung und die Zusam­men­ar­beit mit den Ver­si­che­run­gen. Wegen mög­li­cher Schad­stoff­be­las­tun­gen fin­den im AquaOls­berg regel­mä­ßi­ge Kon­trol­len der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg statt. Bevor fer­tig gerei­nig­te Berei­che wie­der frei­ge­ge­ben wer­den, wer­den sie von einem Che­mi­ker geprüft. Sicher­heits­schleu­sen in der Sau­er­land­ther­me sol­len ver­hin­dern, dass wäh­rend der Arbei­ten schäd­li­che Stof­fe in ande­re Berei­che des Bades gelangen.

Das Ziel : „Wir wol­len eine sau­be­re Bau­stel­le haben“, for­mu­liert Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Fischer. Neben dem kom­plett zer­stör­ten Sau­na­be­reich sind Ruß und Rauch­ga­se der „Haupt­feind“ für den Bad­be­trieb. Das Pro­blem : „Gera­de bei höhe­ren Tem­pe­ra­tu­ren wür­de man den Brand­ge­ruch stark wahr­neh­men – und auch Schad­stof­fe wür­den frei­ge­setzt“, weiß Johan­nes But­ter­weck. Gera­de dies wird aber nicht pas­sie­ren – Wolf­gang Fischer : „Im Anschluss an die Scha­dens­be­sei­ti­gung ist das Bad qua­si kli­nisch rein.“

Auch im Sole­be­reich wird gear­bei­tet. Die Decken­ver­klei­dung ist teil­wei­se ent­fernt ; die Ver­klei­dung selbst und Lei­tungs­roh­re wer­den Stück für Stück gerei­nigt. Noch offen ist, wie es mit dem Dampf­bad wei­ter­geht. Der Sau­na­be­reich, in dem der Groß­brand im Okto­ber aus­ge­bro­chen ist, wur­de mitt­ler­wei­le bis auf den Est­rich zurück­ge­baut. Gear­bei­tet wer­den kann hier aus­schließ­lich unter vol­lem Atem­schutz. Der Zutritt ist nur durch eine Vier­fach-Schleu­se mög­lich, um zu ver­hin­dern, dass Schad­stof­fe, die durch den Brand ent­stan­den sind, nach außen gelan­gen können.

Letzt­lich sei die Fra­ge, in wel­cher Wei­se der Sau­na-Bereich neu auf­ge­baut wer­den soll, nur im Schul­ter­schluss von Kom­mu­nal­po­li­tik und Stadt­ver­wal­tung zu ent­schei­den, so Bür­ger­meis­ter Fischer. Neben einem Neu­auf­bau „eins zu eins“ sei auch denk­bar, die belieb­te Sau­na zu moder­ni­sie­ren oder zu erwei­tern – je nach tech­ni­schen und bau­li­chen Mög­lich­kei­ten. Dabei müs­se aber klar sein, dass dafür dann Finanz-Mit­tel nötig sei­en – und auch die Zeit, sol­che Vor­stel­lun­gen bau­lich umzusetzen.

Bereits wie­der gerei­nigt und in Funk­ti­on ist der unter­ir­di­sche Tech­nik-Bereich des AquaOls­berg – ein ers­ter Schritt, dem nun wei­te­re fol­gen wer­den. Ziel ist es, das Frei­zeit­bad im zwei­ten Quar­tal die­ses Jah­res in Betrieb zu neh­men – Wolf­gang Fischer : „Ins­be­son­de­re für Schul- und Ver­eins­schwim­men wäre das eine gro­ße Ent­las­tung.“ Kon­kre­te Aus­sa­gen zu Sole­bad und Sau­na kön­nen noch nicht getrof­fen wer­den – Ste­fan Kott­hoff : „Wir wol­len kei­ne Erwar­tun­gen wecken, die dann nicht ein­ge­hal­ten wer­den können.“

Aller­dings sei es ermu­ti­gend, wie groß der Rück­halt für die Sau­er­land­ther­me sei. Immer wie­der gebe es Anfra­gen, wann wie­der geöff­net wer­de, erklärt Bür­ger­meis­ter Fischer – ver­bun­den mit dem Ver­spre­chen, dann „ganz bestimmt“ dabei zu sein. „Das zeigt nicht nur, wie drin­gend das AquaOls­berg gebraucht wird“, so Wolf­gang Fischer, „son­dern dass es nicht nur für uns eine ech­te Her­zens­an­ge­le­gen­heit ist.“

 

Bild : Bad­lei­ter Johan­nes But­ter­weck (li.) und Bür­ger­meis­ter Wolf­gang Fischer im Frei­zeit­bad : Hier ist ein rie­si­ges Gerüst auf­ge­baut, um Decken­kon­struk­ti­on und Tech­nik zu reinigen.

 

Bild­nach­weis : Stadt Olsberg

Quel­le : Stadt Olsberg

 

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