Resolution der Südwestfalen SPD sowie der heimischen Landtags- und Bundestagsabgeordneten : A45-Vollsperrung wegen Schäden an Rahmedetalbrücke

Wirtschaftsregion Südwestfalen schützen – Arbeitsplätze sichern

win­ter­berg-total­lo­kal : Hoch­sau­e­tr­lands­kreis : Der Brü­cken­neu­bau der Rah­me­de­tal­brü­cke auf der A45 muss unver­züg­lich ein­ge­lei­tet und durch beschleu­ni­gen­de Maß­nah­men zur schnellst­mög­li­chen Rea­li­sie­rung kommen.

Situa­ti­ons­be­schrei­bung

Die Voll­sper­rung der A45 zwi­schen Lüden­scheid und Lüden­scheid-Nord sorgt seit dem 2. Dezem­ber für ein Ver­kehrs­chaos in Lüden­scheid und den umlie­gen­den Städ­ten und Gemein­den und hat mas­si­ve Aus­wir­kun­gen auf die gan­ze Wirt­schafts­re­gi­on Süd­west­fa­len. Mitt­ler­wei­le steht fest, dass die Sper­rung noch min­des­tens 3–4 Mona­te andau­ern wird. Durch die erfolg­te Sper­rung soll die Brü­cke dann zumin­dest für PKW wie­der befahr­bar wer­den. Das Ver­bot für den Schwer­last­ver­kehr bleibt aber bestehen. Das ist eine Hiobs­bot­schaft für unse­ren Wirt­schafts­stand­ort Süd­west­fa­len mit kata­stro­pha­len Aus­wir­kun­gen auf den Lie­fer­ver­kehr für unse­re hei­mi­schen Unter­neh­men, für die unzäh­li­gen Berufs­pend­le­rin­nen und ‑pend­ler und die mas­siv belas­te­ten Anwoh­ne­rin­nen und Anwohner.

In der Kon­se­quenz ist seit dem 02.12.2021 mit der A45 die „Lebens­ader“ der gan­zen Regi­on ver­stopft. Der gesam­te Ver­kehr sucht sich nun alter­na­ti­ve Rou­ten durch die umlie­gen­den Kom­mu­nen und sorgt damit für eine Über­las­tung der Ver­kehrs­we­ge. Daher müs­sen zig­tau­sen­de Beschäf­tig­te in den hei­mi­schen Unter­neh­men sich durch ellen­lan­ge Staus zur Arbeit quä­len, die Fahrt­zei­ten ver­viel­fa­chen sich. Außer­dem besteht die Gefahr, dass sich man­che Beschäf­tig­te auf­grund der mas­siv gestei­ger­ten Fahrt­zeit nach ande­ren beruf­li­chen Per­spek­ti­ven umschau­en und damit der ohne­hin bestehen­de Fach­kräf­te­man­gel ver­schärft wird. Das wür­de die ohne­hin belas­te­ten Unter­neh­men zusätz­lich treffen.

Glei­cher­ma­ßen suchen nun vie­le der rund 13.000 Last­wa­gen, die nor­ma­ler­wei­se täg­lich die Rah­me­de­tal­brü­cke befah­ren, sich nun ihren Weg über die ört­li­chen Bundes‑, Lan­des, und kom­mu­na­le Stra­ßen. Das hat extre­me Aus­wir­kun­gen auf die Ver­kehrs­si­tua­ti­on vor Ort und ist eine Bedro­hung für die hei­mi­schen Unter­neh­men und damit auch die Arbeits­plät­ze. Denn vie­le Lie­fer­ket­ten wer­den dadurch gestört, ver­lang­samt und sor­gen damit wie­der­um für mas­si­ve Stö­run­gen bei Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen und ent­spre­chend auch zusätz­li­che Kos­ten. Die hei­mi­schen Unter­neh­men bekla­gen die Sper­rung daher voll­kom­men zu Recht als Kata­stro­phe. Eben­so lei­den zahl­rei­che Inha­ber von ört­li­chen Geschäf­ten, etwa im Ein­zel­han­del oder auch der Gas­tro­no­mie. Durch ewi­ge Staus wer­den Ein­kaufs­wil­li­ge abge­schreckt, eben­so sind Ange­bo­te etwa bei Lie­fer­ser­vices oder Abhol­diens­ten stark betrof­fen und lei­den seit Beginn der Sper­rung unter mas­si­ven Ein­nah­me­aus­fäl­len. Auch kommt es durch den mas­siv zuge­nom­me­nen Schwer­last­ver­kehr beson­ders in der Innen­stadt von Lüden­scheid zu deut­li­chen Straßenschäden.

Zudem sind die zahl­rei­chen Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner der Aus­weich­stra­ßen durch Lärm- und Schad­stoff­emis­sio­nen belas­tet. Man­che Stra­ßen wer­den nun rund um die Uhr von Schwer­last­ver­kehr befah­ren, wodurch neben dem gestie­ge­nen Lärm auch noch­mal deut­lich mehr Emis­sio­nen eine Gesund­heits­be­las­tung der dort leben­den Men­schen bedeu­ten. Hin­zu kom­men Schä­den an der über­las­te­ten Infra­struk­tur, die für einen sol­chen Ver­kehr nicht aus­ge­legt ist. Aber auch klei­ne und grö­ße­re Unfäl­le in Fol­ge der Ver­kehrs­men­ge sind nicht ver­kraft­bar. Eben­so die Gefähr­dung von Fuß­gän­ge­rin­nen und ‑gän­gern sowie Men­schen, die mit dem Rad unter­wegs sind. Auch und beson­ders Kin­der und Jugend­li­che müs­sen sicher zur Schu­le kom­men können.

Lösungs­we­ge

Es ist daher unab­ding­bar, schnellst­mög­lich sämt­li­che Maß­nah­men zu ergrei­fen, die zu einer Ent­las­tung der Situa­ti­on füh­ren. Sowohl Lüden­scheid als direk­te Anlie­ger­kom­mu­ne der A45-Sper­rung und der bei­den Anschluss­stel­len, aber auch alle umlie­gen­den und von den Aus­wir­kun­gen betrof­fe­nen süd­west­fä­li­schen Städ­te und Gemein­den sind auf unver­züg­li­che Lösun­gen ange­wie­sen, um den Ver­kehr zu steu­ern und auf ein erträg­li­ches Maß zu redu­zie­ren. Denn bis eine neue Brü­cke gebaut ist und der Schwer­last­ver­kehr wie­der durch­gän­gig auf die A45 zurück­ver­la­gert wird, wer­den Jah­re ver­ge­hen. Die jet­zi­ge Situa­ti­on ist weder der Wirt­schaft noch den Men­schen zuzu­mu­ten ! Viel­mehr muss durch weit­läu­fi­ge Ab- und Umlei­tun­gen des Fern- und Schwer­last­ver­kehrs, der kein Ziel in der Regi­on hat, für Ent­las­tung gesorgt werden.

Eben­so ist es abso­lut not­wen­dig, den Brü­cken­neu­bau unver­züg­lich ein­zu­lei­ten und durch pla­nungs­be­schleu­ni­gen­de Maß­nah­men und Besei­ti­gung sämt­li­cher Hin­der­nis­se zu einer schnellst­mög­li­chen Rea­li­sie­rung zu kom­men. Dafür sol­len ent­spre­chend des Koali­ti­ons­ver­tra­ges der Ampel-Par­tei­en auf Bun­des­ebe­ne die Rah­men­be­din­gun­gen geschaf­fen wer­den, dass bei solch prio­ri­tä­ren Vor­ha­ben künf­tig nach dem Vor­bild des Bun­des­im­mis­si­ons­schutz­ge­set­zes kur­ze Fris­ten zum Erlass des Plan­fest­stel­lungs­be­schlus­ses vor­ge­se­hen wer­den. Der­art bedeut­sa­me Infra­struk­tur­maß­nah­men wie im Fall der A45 müs­sen im Wege zuläs­si­ger und uni­ons­rechts­kon­for­mer Legal­pla­nung beschleu­nigt auf den Weg gebracht und mit hoher poli­ti­scher Prio­ri­tät umge­setzt wer­den. Eine maxi­ma­le Pla­nungs- und Bau­zeit von vier Jah­ren ist im Sin­ne aller Betrof­fe­nen in Wirt­schaft und Gesell­schaft drin­gend anzu­stre­ben. Die Fra­ge der Geschwin­dig­keit bei Pla­nung und Umset­zung kann per­spek­ti­visch eine Visi­ten­kar­te für die Leis­tungs­fä­hig­keit unse­res Lan­des bei der Instand­hal­tung unse­rer Infra­struk­tur wer­den. Hier ist glei­cher­ma­ßen das Land gefor­dert, in engem Aus­tausch mit Straßen.NRW und der Auto­bahn GmbH eine Lösung in Zusam­men­ar­beit mit allen Akteu­ren voranzutreiben.

Im Zuge der not­wen­di­gen Bemü­hun­gen um Ent­las­tun­gen der Stra­ßen muss außer­dem die Rol­le des Schie­nen­ver­kehrs gestärkt wer­den. Daher ist es eben­so gebo­ten, mit der Deut­schen Bahn und ihren Toch­ter­un­ter­neh­men wie etwa DB Netz, DB Regio und DB Car­go nach kon­kre­ten Lösun­gen für Abhil­fe und auch Per­spek­ti­ven für Zukunft zu suchen.

Begrü­ßens­wert ist zudem, dass neben der bereits ein­ge­rich­te­ten und mit Fach­leu­ten besetz­ten Task-Force für den Ver­kehr auch eine regel­mä­ßi­ge Beglei­tung aller Akteu­re in der Regi­on zuge­sagt wur­de. Denn neben der prak­ti­schen Umset­zung vie­ler ein­zel­ner Maß­nah­men sei­tens der Fach­leu­te ist es wich­tig, dass auch immer wie­der neu auf­kom­men­de Situa­tio­nen bera­ten und Pro­blem­la­gen kom­mu­ni­ziert wer­den, um auch in den kom­men­den Jah­ren schnellst­mög­lich reagie­ren zu können.

Im Nach­gang des Spit­zen­tref­fens zur A45 in Lüden­scheid am 13.12.2021 ist es wich­tig, dass nun alle zustän­di­gen Ebe­nen gemein­sam an einem Strang zie­hen. Für die Men­schen, für die Wirt­schaft, für unse­re Regi­on Südwestfalen.

Foto­credits : Photothek

Quel­le : Dirk Wie­se, MdB

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