Hup, Hup, Hurra : Der Wiedehopf ist der Vogel des Jahres 2022

Fast 143.000 Menschen haben bei der öffentlichen Wahl von NABU und LBV abgestimmt

win­ter­berg-total­lo­kal :

Der Sie­ger der zwei­ten öffent­li­chen Wahl zum Vogel des Jah­res vom NABU und sei­nem baye­ri­schen Part­ner LBV (Lan­des­bund für Vogel­schutz) steht fest : Der Wie­de­hopf (Upu­pa epops) hat mit 45.523 und 31,9 Pro­zent die meis­ten Stim­men erhal­ten. Damit ist er nach dem Rot­kehl­chen der zwei­te Jah­res­vo­gel, der von allen Men­schen in Deutsch­land gewählt wer­den konnte.

„Der Wie­de­hopf ist mit sei­nem oran­ge­ro­ten Gefie­der und sei­ner mar­kan­ten Feder­hau­be auch wegen sei­ner spek­ta­ku­lä­ren Erschei­nung gewählt wor­den – er ist einer der auf­fäl­ligs­ten hei­mi­schen Vögel“, so NABU-Bun­des­ge­schäfts­füh­rer Leif Mil­ler. „Vie­le Wäh­ler konn­ten sich aber sicher auch mit sei­nem Wahl­slo­gan : ‚Gift ist kei­ne Lösung‘ iden­ti­fi­zie­ren. Der Wie­de­hopf benö­tigt halb­of­fe­ne bis offe­ne insek­ten­rei­che Land­schaf­ten – vie­le Insek­ten gibt es nur ohne Pestizideinsatz.“

Auf Platz zwei lan­de­te die Mehl­schwal­be mit 34.773 Stim­men (24,4 Pro­zent). Auf Platz drei flat­ter­te der Blut­hänf­ling mit 28.442 Stim­men (19,9 Pro­zent) vor dem Feld­sper­ling mit 23.259 Stim­men (16,3 Pro­zent). Der letz­te Platz ging an den Stein­schmät­zer (10.801 Stim­men, 7,6 Prozent).

Die wenigs­ten, die den Wie­de­hopf zum Jah­res­vo­gel gewählt haben, dürf­ten ihn selbst ein­mal in der Natur gese­hen haben. Denn er kommt nur in eini­gen Regio­nen Deutsch­lands vor, wie zum Bei­spiel dem Kai­ser­stuhl in Baden-Würt­tem­berg, in Rhein­hes­sen oder den Berg­bau­fol­ge­land­schaf­ten der Lau­sitz in Bran­den­burg und Sach­sen. Dort ist das Kli­ma für den wär­me­lie­ben­den Vogel geeig­net. Der Wie­de­hopf lebt von grö­ße­ren Insek­ten und ihren Lar­ven. Er frisst ger­ne Käfer, Gril­len, Heu­schre­cken und Schmet­ter­lings­rau­pen. Es darf auch mal eine Spin­ne oder sogar eine klei­ne Eidech­se sein. Als Zug­vo­gel ver­bringt er den Win­ter in Afri­ka. Der wis­sen­schaft­li­che Gat­tungs­na­me „Upu­pa“ ist eine Nach­ah­mung des Klangs sei­nes drei­sil­bi­gen „upupup“-Balzrufes. Vie­le Men­schen dürf­ten den neu­en Jah­res­vo­gel aus der „Vogel­hoch­zeit“ von Hoff­mann von Fal­lers­le­ben ken­nen. In dem Kin­der­lied bringt der Wie­de­hopf „der Braut den Blu­men­topf“. Man­cher kennt viel­leicht auch die Rede­wen­dung „Du stinkst wie ein Wie­de­hopf“. Sie kommt daher, weil Weib­chen und Jung­vö­gel mit einem stark rie­chen­den Sekret Fein­de vom Nest vertreiben.

„Die Popu­la­ti­on des Wie­de­hop­fes gilt in Deutsch­land als gefähr­det, da es auf­grund feh­len­der Lebens­räu­me immer noch weni­ge Brut­paa­re gibt – zur­zeit sind es 800 bis 950“, sagt Mil­ler, „Doch das Ver­brei­tungs­ge­biet die­ses wär­me­lie­ben­den Vogels wächst, was ein kla­res Anzei­chen des Kli­ma­wan­dels ist.“

Der „Vogel des Jah­res“ wur­de in Deutsch­land erst­mals im Jahr 1971 gekürt. Seit 2021 wird er durch eine öffent­li­che Wahl bestimmt.

Mehr Infos : www​.vogel​des​jah​res​.de

Vogel­por­trät des Wie­de­hopf : https://​www​.nabu​.de/​t​i​e​r​e​-​u​n​d​-​p​f​l​a​n​z​e​n​/​v​o​e​g​e​l​/​p​o​r​t​r​a​e​t​s​/​w​i​e​d​e​h​o​pf/

Foto­credits : NABU/CEWE/J. Stemmler

Quel­le : NABU

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