Not macht erfinderisch

Ein Praktikum der besonderen ART

win­ter­berg-total­lo­kal : Win­ter­berg : Prak­ti­kum in Zei­ten von Coro­na ? Gar nicht so ein­fach. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler des Berufs­kol­legs Berg­klos­ter Best­wig im Fach­be­reich Gestal­tung stan­den vor rund einem Jahr vor der Fra­ge, wie man auch in Coro­na-Zei­ten ein Prak­ti­kum durch­füh­ren kann. „Prak­ti­ka blei­ben auch wäh­rend Coro­na ein zen­tra­ler Punkt der Berufs­ori­en­tie­rung. Aller­dings ist es gar nicht so ein­fach einen Prak­ti­kums­platz zu fin­den, da vie­le Betrie­be von der Kurz­ar­beit betrof­fen waren und auf­grund der damals gel­ten­den Kon­takt­be­schrän­kun­gen kaum bis kei­ne Prak­ti­ka ver­ge­ben haben. Da waren krea­ti­ve Ideen gefragt und genau so eine Idee hat­te mein Vater nach einem Eltern­abend. Er hat­te die Idee, die ver­schmutz­te / ver­un­stal­te­te Pump­sta­ti­on in Nie­ders­feld mit einem pro­fes­sio­nel­len Graf­fi­ti zu gestal­ten“, so Car­lot­ta Hiob aus Win­ter­berg-Nie­ders­feld, die das Berufs­kol­leg Berg­klos­ter Best­wig besucht. Damit die Idee umge­setzt wer­den konn­te, wur­de ein Unter­stüt­zer benö­tigt und der fand sich mit den Stadt­wer­ken Win­ter­berg. Und auch in Bri­lon fand sich ein Gebäu­de der Stadt­wer­ke, wel­ches ver­schö­nert wer­den soll­te. Und so konn­te die Idee umge­setzt wer­den und die Schü­le­rin­nen und Schü­ler absol­vier­ten „ein Prak­ti­kum der beson­de­ren ART“.

Der ers­te Teil des Prak­ti­kums fand für die Klas­se in Form von klei­nen Work­shops mit dem Street Art Künst­ler Hen­ning Mar­ten Feil aus Bri­lon statt. Es wur­den Ent­wür­fe zum The­ma Was­ser all­ge­mein für zwei mög­li­che Bau­wer­ke in Win­ter­berg und Bri­lon benö­tigt. Unter Anlei­tung der Fach­leh­re­rin in Best­wig ging es dann ans Werk. Es wur­de bei ver­schie­de­nen Quel­len recher­chiert, Fach­wis­sen aus dem Unter­richt wur­de ein­ge­bun­den und neue maß­stabs­ge­rech­te Zeich­nun­gen kamen hin­zu. Nach sie­ben Wochen im Früh­jahr die­ses Jah­res hat­ten alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler eine Viel­zahl an Ent­wür­fen zur Abga­be in ihren Map­pen zusam­men­ge­stellt. „Die Recher­che und das Erstel­len der Ent­wür­fe waren inter­es­sant und auf­schluss­reich“, so Car­lot­ta Hiob, die hier sicher für Ihre Schul­freun­de mitspricht.

Im zwei­ten Teil des Prak­ti­kums stand dann die Umset­zung der Graf­fi­tis auf dem Plan. Bevor es dann wirk­lich an das Sprü­hen ging, wur­de von Hen­ning Mar­ten Feil aus der Viel­zahl der Map­pen der Schü­le­rin­nen und Schü­ler ein Gesamt­ent­wurf für die zu gestal­ten­den Gebäu­de und Orte erstellt. In der ers­ten Feri­en­wo­che war es dann end­lich soweit und die Schü­le­rin­nen und Schü­ler gestal­te­ten unter erschwer­ten Wet­ter­be­din­gun­gen die Pump­sta­ti­on Voss­me­cke in Nie­ders­feld neu. Auf der Pump­sta­ti­on ist jetzt eine Welt­ku­gel mit Was­ser­hahn, zwei gro­ße Was­ser­trop­fen, der Zusam­men­fluss der Ruhr und ein Pan­ora­ma des Hil­le­b­ach­sees zu sehen.

Über ein Jahr ist es nun her von der ers­ten Idee für das „Prak­ti­kum der beson­de­ren ART“ bis zur end­gül­ti­gen Umset­zung. Alle sind sich einig, dass sich der Auf­wand für das Ergeb­nis gelohnt hat und hof­fent­lich der sze­nein­ter­ne Ehren­ko­dex gilt, dass das Kunst­werk eines ande­ren Spray­ers nicht über­sprüht oder ver­un­stal­tet wird. Das hof­fen auch Bür­ger­meis­ter Micha­el Beck­mann und der Ver­tre­ter der Stadt­wer­ke Win­ter­berg Manu­el Pad­berg, die es sich nicht neh­men lie­ßen vor­bei­zu­schau­en und sich per­sön­lich von dem Kunst­werk ein Bild mach­ten. Bei­de waren sicht­lich beein­druckt und bedank­ten sich bei den Jugend­li­chen für ihr Engagement.

Quel­le : Rabea Kap­pen, Stadt Winterberg

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