Trekkingpark Sauerland unter den sechs der innovativsten Projekten Hessens

Weniger als zehn Monate Entstehungszeit – gute interkommunale Zusammenarbeit

win­ter­berg-total­lo­kal : Gute Ideen ent­wi­ckeln manch­mal eine erstaun­li­che Dyna­mik. Ins­be­son­de­re dann, wenn Men­schen gut zusam­men­ar­bei­ten und für ihr The­ma „bren­nen“. Auf die­se Wei­se ist der Trek­king­park Sau­er­land in inter­kom­mu­na­ler Zusam­men­ar­beit ent­stan­den, ein Gemein­schafts­pro­jekt der Tou­rist-Infor­ma­tio­nen Wil­lin­gen und Die­mel­see. Die Initia­to­ren haben sich beim Hes­si­schen Tou­ris­mus­preis bewor­ben und sind als einer der sechs Bes­ten nomi­niert worden.

Aus 44 ein­ge­reich­ten Bewer­bun­gen hat eine Jury sechs nomi­niert. Die sechs Fina­lis­ten haben ihre Aus­zeich­nung am Don­ners­tag in Wies­ba­den in Emp­fang genom­men. Die Inno­va­ti­on : In Deutsch­land ist es erst­mal grund­sätz­lich nicht erlaubt wild zu zel­ten. Aus­nah­me sind aus­ge­wie­se­ne Stät­ten. Genau das macht sich der Trek­king­park Sau­er­land zunut­ze. Als einer der ers­ten in Deutsch­land mach­te er es den Gäs­ten mög­lich, mit­ten im Wald unter dem Ster­nen­him­mel zu cam­pie­ren – ganz legal.

Der Trek­king­park bil­det eine attrak­ti­ve Klam­mer zwi­schen den Tou­ris­mus­de­sti­na­tio­nen und hebt die Ange­bo­te her­vor. Hoch­wer­ti­ge Wan­der­we­ge gibt es in Deutsch­land jede Men­ge, auch zer­ti­fi­ziert sind vie­le. Kaum ein Mit­tel­ge­birgs­ort, der nicht mit einem oder meh­re­ren Qua­li­täts­we­gen wirbt. Die meis­ten sind sich sehr ähn­lich. Der Trek­king­park Sau­er­land ver­bin­det Wan­dern und Über­nach­ten mit­ten in der Natur und ver­bin­det die wich­tigs­ten Wan­der­we­ge mit­ein­an­der. Upland­steig und Die­mel­steig sind die Aus­hän­ge­schil­der der Regi­on. Zusam­men mit den Natur­parks Die­mel­see und Sau­er­land Rot­haar­steig bil­den sie den beson­ders attrak­ti­ven Rah­men des Trekkingparks.

Ambi­tio­niert war der für die Umset­zung gesetz­te Zeit­raum. In gera­de mal zehn Mona­ten ist das gesam­te Pro­jekt fer­tig gewor­den. Ver­ant­wort­lich dafür waren und sind Andrew Kesper von der Tou­rist-Infor­ma­ti­on Wil­lin­gen und Klaus Hamel vom Die­mel­see-Tou­ris­mus. Die För­der­be­din­gun­gen gaben einen engen Rah­men vor. In die­ser Zeit muss­ten die Trek­king­plät­ze muss­ten aus­ge­wählt und Gesprä­che mit den Grund­stücks­ei­gen­tü­mern geführt wer­den. Das Ein­ver­ständ­nis der Natur­schutz­be­hör­den lag bald vor. Nach einer gemein­sa­men Bege­hung und etwas Über­zeu­gungs­ar­beit waren die Sor­gen der Natur­schüt­zer aus der Welt geschafft.

Zel­te dür­fen aus Natur­schutz­grün­den nicht ein­fach auf den Boden gestellt wer­den. Dar­um wur­den über­all Platt­for­men gebaut. Zudem wur­den an allen Sta­tio­nen Kom­post­toi­let­ten errich­tet. Ein Online­por­tal infor­miert über das natur­na­he Ange­bot und gibt Mög­lich­kei­ten, die gewünsch­ten Plät­ze zu buchen. Vom Pro­jekt­vo­lu­men in einer Gesamt­hö­he von 85.000 Euro wur­den 50.000 aus der LEA­DER För­de­rung finanziert.

Die Tou­rist-Infor­ma­tio­nen Wil­lin­gen und Die­mel­see arbei­ten seit vie­len Jah­ren eng zusam­men. „Der Trek­king­park Sau­er­land ist ein sehr pro­fil­bil­dend für die Regi­on und passt per­fekt zu unse­ren Wan­der­an­ge­bo­ten“, lobt Wil­lin­gens Tou­ris­mus­ma­na­ger Nor­bert Lopat­ta. Die Sta­tio­nen sei­en in den Som­mer­mo­na­ten gut gebucht, teils sogar aus­ge­bucht gewe­sen. „Gera­de in der Zeit der Pan­de­mie hat die Nach­fra­ge enorm zuge­nom­men : Natur­nah, indi­vi­du­ell, abseits der gro­ßen Men­schen­men­gen“, ist auch Vol­ker Becker, Bür­ger­meis­ter der Gemein­de Die­mel­see, über­zeugt. Die ver­ant­wort­li­chen Mit­ar­bei­ter haben schon wie­der wei­te­re Ideen : Solar­pa­nels für Strom. Dazu hal­ten sie Aus­schau nach wei­te­ren För­der­mög­lich­kei­ten. Infos www​.trek​king​park​.de

Quel­le : Susan­ne Schul­ten – Tou­rist-Infor­ma­ti­on Willingen

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