Schmetterlingen beim Überwintern helfen

Wenn es im Herbst langsam kälter wird, verschwinden unsere Schmetterlinge

win­ter­berg-total­lo­kal : Wenn es im Herbst lang­sam käl­ter wird, ver­schwin­den auch unse­re Schmet­ter­lin­ge von der Bild­flä­che. Man­che flie­gen wie Zug­vö­gel in den Süden, ande­re über­ste­hen den Win­ter als Ei, Rau­pe oder Pup­pe. Sechs Arten, dar­un­ter Klei­ner Fuchs und Tag­pfau­en­au­ge, über­dau­ern die kal­te Jah­res­zeit als erwach­se­ne Falter.

„Gera­de die­se Schmet­ter­lin­ge zieht es häu­fig in Sied­lungs­be­rei­che, wo sie sich zum Bei­spiel in Schup­pen, Kel­lern, Gara­gen und Dach­bö­den meis­tens über Kopf an die Decken hän­gen“, erklärt die Bio­lo­gin Ursu­la Bau­er von akti­on tier. Bei etwa 5°C ver­fal­len sie in eine Win­ter­star­re mit stark redu­zier­tem Stoff­wech­sel und ver­lang­sam­tem Herz­schlag. Sie benö­ti­gen jetzt kei­ne Nah­rung mehr und kön­nen in die­sem Zustand ver­har­ren, bis es drau­ßen ca. 10 Grad warm wird und der Kör­per wie­der im Schwung kommt.

Die­se Win­ter­gäs­te kann man ein­fach in Ruhe dort sit­zen oder hän­gen las­sen, wo sie sind. Beim Lüf­ten oder wenn an einem son­ni­gen Herbst­tag die Bal­kon­tür län­ger offen steht, kön­nen Schmet­ter­lin­ge auf der Suche nach einem Win­ter­quar­tier jedoch auch in die Woh­nung kom­men und sich zum Bei­spiel im Klei­der­schrank ver­ste­cken. Wenn dann geheizt wird, erwacht der Fal­ter und flat­tert her­um. Da kein Nek­tar ver­füg­bar ist, wür­de er bald ster­ben. Ihn nach drau­ßen in die Käl­te zu set­zen, hät­te die glei­che Fol­ge. „Man kann die­sen Schmet­ter­lin­gen hel­fen, indem man sie vor­sich­tig in eine klei­ne, mit Luft­lö­chern ver­se­he­ne Papp­schach­tel setzt und die­se an einen deut­lich unter 10°C küh­len, aber frost­frei­en, dunk­len Ort stellt“, sagt akti­on tier-Mit­ar­bei­te­rin Ursu­la Bau­er. Hier kann das Tier geschützt und in Ruhe den Win­ter verbringen.

Im kom­men­den Früh­jahr aber bit­te nicht vergessen !

Wenn es unter Umstän­den bereits schon im Janu­ar oder Febru­ar um die 10°C warm wird und früh­blü­hen­de Pflan­zen aus­rei­chen­de Nek­tar­quel­len bie­ten, muss der Schmet­ter­ling nach drau­ßen können.

akti­on tier – men­schen für tie­re e.V.
ist deutsch­land­weit eine der mit­glie­der­stärks­ten Tier­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen. Der Ver­ein hat es sich zur Auf­ga­be gemacht, die Bevöl­ke­rung durch Kam­pa­gnen und Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen auf Miss­stän­de im Tier­schutz auf­merk­sam zu machen und Lösun­gen auf­zu­zei­gen, wie die­sen nach­hal­tig begeg­net wer­den kann.

Bild : Durch herbst­li­che Tem­pe­ra­tu­ren trä­ge gewor­de­nes Tag­pfau­en­au­ge (Inach­is io).

Foto­credits : © Ursu­la Bauer

Quel­le : akti­on tier – men­schen für tie­re e.V.

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