„Ich bin gerne im Sauerland!“

Nach dem Ammo­ni­ak-Unfall in Ober­hof ist Rodel­bun­des­trai­ner Nor­bert Loch dank­bar mit der VELTINS-Eis­Are­na schnell eine alter­na­ti­ve Trai­nings­stät­te zu haben

win­ter­berg-total­lo­kal :

Es muss­te schnell gehen. Nach­dem bei Arbei­ten in der LOT­TO Thü­rin­gen EIS­ARE­NA Ober­hof eine Ammo­ni­ak­lei­tung ange­bohrt wor­den war, stand der Olym­pia­ka­der der deut­schen Rod­ler ohne Trai­nings­stät­te dar. Die Tele­fon­dräh­te glüh­ten förm­lich heiß. Die VELTINS-Eis­Are­na in Win­ter­berg stand schließ­lich bereit und die Hoff­nungs­trä­ger auf Edel­me­tall in Chi­na kön­nen nun auf Eis trainieren.

„Ich bin ger­ne im Sau­er­land ! Wir sind Ste­phan Pie­per und sei­nem Team dank­bar, dass wir hier sein kön­nen“, erklärt Bun­des­trai­ner Nor­bert Loch. Der Arbeits­un­fall in Ober­hof ist dabei nicht der ers­te Vor­fall, der den deut­schen Rod­lern die Sai­son­pla­nung für den Olym­pia­win­ter durch­ein­an­der­warf. Nor­bert Loch fasst die bis­lang ange­fal­le­nen Ereig­nis­se wie folgt zusam­men : „Olym­pia­vor­be­rei­tung ist immer eine beson­de­re Vor­be­rei­tung, in der alles noch ein biss­chen ange­spann­ter ist. Die Unwet­ter­ka­ta­stro­phe am Königs­see war das ers­te Han­di­cap. Dann ging es letz­te Woche in Nor­we­gen wie geplant wei­ter. Aber es herrsch­ten nicht so gute Bedin­gun­gen in Lil­le­ham­mer wie sonst. Die­ses Jahr war es deut­lich wär­mer in Nor­we­gen. Dadurch fuh­ren wir in einem lang­sa­me­ren Zeit­ni­veau. Kurz bevor wir dann nach Ober­hof woll­ten, erfolg­te dann die Kata­stro­phe dort.“

Loch hat dabei nicht nur den eige­nen Kader mit den Leis­tungs­sport­lern im Blick. Er betont : „Mir tut es vor allem um den Nach­wuchs­be­reich leid. In allen drei Dis­zi­pli­nen Ske­le­ton, Bob und beim Rodeln lei­det der Nach­wuchs nun an die­sen bei­den stark fre­quen­tier­ten Säu­len des BSD am Königs­see und Ober­hof. Auch in Win­ter­berg muss­te nun in die­ser Woche auf­grund unse­res Lehr­gangs der Nach­wuchs zurück­tre­ten. Da schla­gen zwei Her­zen in mei­ner Brust.“

Win­ter­berg ist nun Aus­tra­gungs­ort für zwei der drei Selek­tio­nen im Vor­feld des Olym­pia­win­ters, bevor es in den Welt­cup geht. Nie­mand im Rodel­ka­der ist trotz des erfolg­rei­chen Vor­win­ters gesetzt. Die ers­te Aus­schei­dung fin­det am Don­ners­tag, 14. Okto­ber ab 09:00 Uhr, in der VELTINS-Eis­Are­na statt. Dann geht es nach Alten­berg und danach wie­der ins Sau­er­land. Bei den Frau­en geht es um vier Start­plät­ze, bei den Män­nern um fünf und bei den Dop­pel­sit­zern um drei für den Welt­cup. „Jeder hat die Chan­ce sich zu qua­li­fi­zie­ren. Die Vor­aus­set­zun­gen sind für alle gleich. Alle müs­sen Gas geben“, sagt der Bun­des­trai­ner auch in Hin­blick auf Che­yenne Rosen­thal und das Duo Robin Geueke/​David Gamm vom BSC Winterberg.

Nach der letz­ten Selek­ti­on Ende Okto­ber in Win­ter­berg geht es dann für die Qua­li­fi­kan­ten nach Chi­na auf die Olym­pia­bahn des Yan­qing Sli­ding Cen­ters. Nach zwei inter­na­tio­na­len Trai­nings­wo­chen folgt der ers­te Welt­cup auf der 1,6 Kilo­me­ter lan­gen Bahn. „Am 3. Novem­ber flie­gen wir. Wir sind alle neu auf der Bahn. Kei­ner kennt die Bahn. Ent­ge­gen sämt­li­chen Olym­pia­vor­be­rei­tun­gen, die es frü­her gab, bei denen wir min­des­tens zwei Mal, meis­tens drei Mal im Vor­feld auf der neu­en Bahn waren.“ Jetzt gibt es zwei Trai­nings­wo­chen und anschlie­ßend den Auf­takt des Welt­cups am 20. und 21. November.

Die VELTINS-Eis­Are­na ist nun auf­grund der Umstän­de ein wesent­li­cher Stand­ort für die deut­schen Rod­ler im Vor­feld der olym­pi­schen Spie­le in Chi­na im Febru­ar. Vor Ort fin­den nicht nur zwei der drei Aus­schei­dungs­wett­be­wer­be für den Welt­cup statt. Am 1. und 2. Janu­ar ist Win­ter­berg auch Sta­ti­on des 6. Eber­spä­cher Weltcups.

Bild : Bun­des­trai­ner Nor­bert Loch muss­te im Vor­feld des Olym­pia­win­ters vie­le Plä­ne ändern und ist froh, mit der VELTINS-Eis­Are­na einen ver­läss­li­chen Part­ner zu haben. –

Foto­credit : Stall­meis­ter (Sport­zen­trum Winterberg)

Quel­le : VELTINS-EisArena

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