Gesundheits-Checks für Jugendliche

Vorsorge nur von jedem sechsten Teenager im Hochsauerlandkreis genutzt

win­ter­berg-total­lo­kal : Vor­sor­ge scheint für Jugend­li­che im Hoch­sauer­land­kreis ein Tabu­the­ma zu sein. Denn nur etwa jeder sechs­te Teen­ager im Hoch­sauer­land­kreis geht zu den Jugend­un­ter­su­chung J1 und J2. Das geht aus einer aktu­el­len Aus­wer­tung her­vor. Danach nutz­ten im ver­gan­ge­nen Jahr nur 16,3 Pro­zent der AOK-ver­si­cher­ten Jugend­li­chen im Alter zwi­schen 12 und 17 Jah­ren die medi­zi­ni­schen Checks, die von der AOK Nord­West für ihre Ver­si­cher­ten kos­ten­frei ange­bo­ten wer­den. Im Vor­jahr waren es 17,5 Pro­zent. „Im Ver­gleich zu den Früh­erken­nungs­un­ter­su­chun­gen für Kin­der wer­den die Jugend­un­ter­su­chun­gen deut­lich weni­ger genutzt. Die Coro­na-Pan­de­mie hat den Rück­gang wei­ter ver­stärkt, da die Men­schen unter den Pan­de­mie­be­din­gun­gen Arzt­be­su­che ver­mei­den woll­ten. Dabei sind Gesund­heits­an­ge­bo­te gera­de im Jugend­al­ter für eine gesun­de Ent­wick­lung beson­ders wich­tig und soll­ten unbe­dingt wahr­ge­nom­men wer­den“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schneider.

Die AOK als größ­te gesetz­li­che Kran­ken­kas­se im Hoch­sauer­land­kreis schreibt alle bei ihr ver­si­cher­ten Jugend­li­chen sogar per­sön­lich an und weist auch über die­sen Weg auf die wich­ti­gen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen gezielt hin. Nach den bekann­ten U‑Untersuchungen für Kin­der wer­den die soge­nann­ten Jugend­un­ter­su­chun­gen ange­bo­ten. Die J1 für Jugend­li­che zwi­schen 12 und 14 Jah­ren gehört zum Leis­tungs­ka­ta­log der gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen. Wäh­rend in 2020 immer­hin noch 26,3 Pro­zent der Jugend­li­chen zumin­dest die­se Unter­su­chung genutzt haben, nah­men nur 7,1 Pro­zent die J2 wahr, die die AOK Nord­West als beson­de­re Mehr­leis­tung für ihre Ver­si­cher­ten im Alter zwi­schen 16 und 17 bezahlt.

Im Rah­men der J1 wer­den Grö­ße, Gewicht und der Impf­sta­tus sowie Blut und Harn über­prüft. Bei der kör­per­li­chen Unter­su­chung klärt der Arzt die puber­tä­ren Ent­wick­lungs­sta­di­en sowie den Zustand der Orga­ne, des Ske­lett-sys­tems und der Sin­nes­funk­tio­nen ab. Fehl­hal­tun­gen auf­grund von Wachs­tums­schü­ben sowie chro­ni­sche Krank­hei­ten kön­nen bei den Jugend­un­ter­su­chun­gen früh­zei­tig erkannt und ent­spre­chend behan­delt wer­den. Auch auf even­tu­el­le Haut­pro­ble­me, und Ess­stö­run­gen wie Mager­sucht oder Über­ge­wicht wird ein­ge­gan­gen. Bei Bedarf emp­fiehlt der Arzt indi­vi­du­el­le Präventionsmaßnahmen.

Die Jugend­un­ter­su­chung J2 zielt zusätz­lich unter ande­rem auf das Erken­nen von Puber­täts- und Sexua­li­täts­stö­run­gen, Hal­tungs­stö­run­gen und Dia­be­tes-Risi­ko ab. Zu den Ter­mi­nen soll­ten die elek­tro­ni­sche Gesund­heits­kar­te und der Impf­pass mit­ge­bracht werden.

Bei­de Unter­su­chun­gen bie­ten neben einem Gesund­heits-Check auch immer die Chan­ce, aus­führ­lich mit dem Arzt zu spre­chen. Denn in dem Alter ist es wich­tig, nicht nur die kör­per­li­che Ent­wick­lung zu kon­trol­lie­ren, son­dern auch über die geis­ti­gen und sozia­len Kom­pe­ten­zen sowie eine gesund­heits­för­dern­de Lebens­füh­rung zu bera­ten. Das per­sön­li­che Gespräch ist selbst­ver­ständ­lich vertraulich.

Bild : Die Jugend­un­ter­su­chun­gen im Hoch­sauer­land­kreis wer­den zu wenig genutzt. Nur etwa jeder sechs­te Teen­ager geht zu den Jugend­un­ter­su­chung J1 und J2.

Foto­credits : AOK/​hfr.

Quel­le : AOK NordWest

Print Friendly, PDF & Email