Europameisterschaft des Forschungsnachwuchses 2021 : Jugend forscht Bundessieger kämpfen erstmals online um den Titel

32. European Union Contest for Young Scientists vom 17. bis 19. September 2021

win­ter­berg-total­lo­kal : Vier aktu­el­le Bun­des­sie­ger von Jugend forscht ver­tre­ten Deutsch­land ab mor­gen beim 32. Euro­pean Uni­on Con­test for Young Sci­en­tists (EUCYS). Infol­ge der Coro­na­pan­de­mie fin­det das Gip­fel­tref­fen der bes­ten Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen und Nach­wuchs­wis­sen­schaft­ler Euro­pas vom 17. bis 19. Sep­tem­ber 2021 erst­mals online statt. Aus­rich­ter des Wett­be­werbs mit Teil­neh­men­den aus mehr als 40 Län­dern ist die Uni­ver­si­dad de Sala­man­ca. Die jun­gen Talen­te zwi­schen 14 und 20 Jah­ren prä­sen­tie­ren ihre For­schungs­pro­jek­te in zehn Wett­be­werbs­ka­te­go­rien. Sie wer­den von einer inter­na­tio­na­len Exper­ten­ju­ry bewertet.

Die deut­schen Teil­neh­mer qua­li­fi­zier­ten sich Ende Mai 2021 beim Jugend forscht Bun­des­fi­na­le für den dies­jäh­ri­gen EU-Wett­be­werb : Marik Mül­ler (18) vom Her­mann-von-Helm­holtz-Gym­na­si­um in Pots­dam stellt sein Pro­jekt vor, in dem er sich mit dem Anti­bio­ti­kum Flor­fe­ni­col befass­te, das häu­fig in Aqua­kul­tu­ren und in der Land­wirt­schaft ver­wen­det wird. Res­te davon lan­den in Böden und Gewäs­sern und för­dern so die Ent­ste­hung resis­ten­ter Kei­me. Dem Jung­for­scher gelang es, das Anti­bio­ti­kum zu spal­ten und damit unschäd­lich zu machen, bevor es in die Umwelt gelangt. Dafür nut­ze er das Enzym Hydro­la­se. Mit mole­ku­lar­bio­lo­gi­schen Metho­den konn­te er die­ses in einer beson­ders akti­ven Form in Bak­te­ri­en her­stel­len und mit­hil­fe der Kern­spin­re­so­nanz­spek­tro­sko­pie die Spal­tung des Flor­fe­ni­col-Mole­küls ana­ly­sie­ren. Beim 56. Bun­des­wett­be­werb errang er den Bun­des­sieg im Fach­ge­biet Biologie.

Lukas Weghs (17) vom Tho­mae­um – Städ­ti­sches Gym­na­si­um Kem­pen schrieb ein selbst­ler­nen­des Pro­gramm für einen Hoch­leis­tungs­rech­ner, das hilft, mög­li­cher­wei­se vor­han­de­ne Exo­mon­de zu iden­ti­fi­zie­ren. Das geschieht mit­tels der Tran­sit­me­tho­de : Sobald ein Him­mels­kör­per aus Sicht der Erde vor einem Stern vor­bei­zieht, senkt er des­sen Hel­lig­keit mini­mal nach einem defi­nier­ten Mus­ter. Ein vor­han­de­ner Exo­mond wür­de die­ses Mus­ter noch etwas mehr ver­än­dern. So hel­fen die Algo­rith­men des Jung­for­schers, astro­no­mi­sche Hel­lig­keits­mes­sun­gen nach Spu­ren von Exo­mon­den zu durch­su­chen. Für sein Pro­jekt, das er am Deut­schen Zen­trum für Luft- und Raum­fahrt (DLR) in Ber­lin erar­bei­te­te, wur­de er beim Bun­des­fi­na­le 2021 mit dem Bun­des­sieg im Fach­ge­biet Geo- und Raum­wis­sen­schaf­ten ausgezeichnet.

Beim EUCYS an den Start gehen auch die dies­jäh­ri­gen Phy­sik-Bun­des­sie­ger Leo­nard Mün­chen­bach (17) von den Gewerb­li­chen und Haus­wirt­schaft­lich-Sozi­al­pfle­ge­ri­schen Schu­len Emmen­din­gen und Leo Neff (17) vom Goe­the-Gym­na­si­um Emmen­din­gen. Die bei­den ana­ly­sier­ten am Schü­ler­for­schungs­zen­trum alu­MINT­zi­um in Emmen­din­gen das Flug­ver­hal­ten von Kon­fet­ti. Mit einer Zeit­lu­pen­ka­me­ra unter­such­ten sie den Fall von Papier­strei­fen unter­schied­lichs­ter Form, man­che lang und schmal, ande­re kurz und breit. Eine Com­pu­ter­soft­ware half bei der Aus­wer­tung der Auf­nah­men. Die Jung­for­scher erkann­ten drei Flug­pha­sen, bei denen die Drit­te sta­bi­le Rota­ti­ons­fre­quen­zen auf­wies. Als Ergeb­nis fan­den sie eine For­mel, mit der sich prä­zi­se berech­nen lässt, wie schnell Papier­strei­fen bestimm­ter Form und Grö­ße beim Fal­len rotieren.

Die Online-Sie­ger­eh­rung fin­det am Sonn­tag, dem 19. Sep­tem­ber 2021 statt und wird auf https://​eucys2021​.usal​.es als Live­stream über­tra­gen. Dort gibt es auch eine vir­tu­el­le, inter­ak­ti­ve Aus­stel­lung mit Prä­sen­ta­ti­ons­vi­de­os aller For­schungs­pro­jek­te. Der Euro­pean Uni­on Con­test for Young Sci­en­tists wird von der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on ver­an­stal­tet. Ziel ist die För­de­rung des wis­sen­schaft­li­chen Aus­tau­sches und der inter­na­tio­na­len Zusam­men­ar­beit zwi­schen jun­gen For­sche­rin­nen und Forschern.

Quel­le : Stif­tung Jugend forscht e. V.

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