Hoffnung auf guten, kalten Winter : kein weiterer Lockdown, keine Investitionen

Betreiber von Liften und Loipen blicken optimistisch dem Winter entgegen

win­ter­berg-total­lo­kal : Deut­lich ent­spann­ter als ein Jahr zuvor bli­cken die Ski­ge­bie­te der Win­ter­sport-Are­na Sau­er­land der bevor­ste­hen­den wei­ßen Jah­res­zeit ent­ge­gen. Die Hoff­nung auf eine eben­so kal­te und schnee­rei­che Zeit wie im Lock­down-Win­ter ist grö­ßer als die Sor­ge vor einer erneu­ten Schlie­ßung. Soweit, dass gro­ße Inves­ti­tio­nen anste­hen reicht der Opti­mis­mus nicht. Mit einem gemein­sa­men Win­ter­berg-Ski­ti­cket und zwei neu­en Online­shops ste­hen klei­ne­re Inno­va­tio­nen an.

Siche­re­re Infor­ma­ti­ons­ba­sis als im Lockdown-Vorwinter

Für Ent­span­nung sorgt vor allen Din­gen die in der Poli­tik ver­brei­te­te Aus­sa­ge, es sol­le kei­nen drit­ten Lock­down geben. Der hat­te in der Vor­sai­son die alpi­nen Ski­ge­bie­te fast kom­plett lahm­ge­legt. Ledig­lich Wil­lin­gen und Win­ter­berg, konn­ten in der Spät­s­ai­son einen guten Monat lang unter stren­gen Ein­schrän­kun­gen öffnen.

Zum Opti­mis­mus trägt wei­ter­hin bei, die ver­brei­te­te Erkennt­nis, dass die Anste­ckungs­ge­fahr im Frei­en äußerst gering ist. Zudem haben die zurück­lie­gen­den Mona­ten gezeigt, dass das Bedürf­nis der Men­schen, raus zu kom­men, fri­sche Luft und Natur zu genie­ßen, unge­bro­chen ist und sogar noch wächst.

Hoff­nung auf ähn­lich gutes Wet­ter wie im Vorwinter

Vor­aus­set­zung ist aller­dings, dass die kom­men­de Win­ter­sai­son viel Schnee und Käl­te bringt. Ein Wet­ter wie in der zurück­lie­gen­den Sai­son wäre ein Garant für wirt­schaft­li­chen Erfolg : 57 Tage, an denen die Tem­pe­ra­tur dau­er­haft unter null Grad lag und 67 Tage mit min­des­tens 20 Zen­ti­me­ter Natur­schnee war 20–21 bes­te Win­ter seit fünf Jah­ren. Auf­grund des Lock­downs ging die Tou­ris­mus­wirt­schaft in die­ser Zeit aller­dings leer aus.

Einen unkon­trol­lier­ten „Ansturm“ befürch­ten die Betrei­ber nicht. Bei einer kon­trol­lier­ten und flä­chen­de­cken­den Öff­nung steht ein aus­rei­chend gro­ßes Ange­bot bereit, um die Nach­fra­ge zu decken. In Spit­zen­zei­ten wie den Feri­en oder schnee­rei­chen Wochen­en­den kön­nen Online-Ticket­sys­te­me die Nach­fra­ge erfas­sen und steu­ern. Nach­dem bereits in Win­ter­berg und Wil­lin­gen erfolg­reich Online­shops ein­ge­setzt wur­den, haben nun auch Neu­as­ten­berg und Altas­ten­berg die­se Sys­te­me angeschafft.

Neu­es Gemein­schafts­ti­cket und Ski­bus zur Gästelenkung

Ein gemein­sa­mes Ski­ti­cket „Rund um den Kah­len Asten“ soll Besu­cher die Ange­bo­te in der Flä­che auf­merk­sam machen und die Strö­me len­ken. Mit dabei sind das Ski­lift­ka­rus­sell, Neu­as­ten­berg, Altas­ten­berg, der Sah­ne­hang und die Ruhr­quel­le. In dem Ticket ent­hal­ten ist ein Ski­bus, der zwi­schen die­sen Gebie­ten pen­delt, um den Indi­vi­du­al­ver­kehr in der Flä­che zu reduzieren.

Nach­dem wech­sel­haf­ten und feuch­ten Som­mer freu­en sich die beschnei­ten Ski­ge­bie­te über vol­le Spei­cher­tei­che. Bei kal­tem Wet­ter steht dem­nach einer guten Erst­be­schnei­ung nichts im Wege.

Auf­grund des wirt­schaft­li­chen Total­aus­falls letz­ten Win­ters sind aktu­ell nur wich­ti­ge Repa­ra­tu­ren und Ersatz­maß­nah­men geplant. Ver­bes­se­run­gen oder Erwei­te­run­gen sind nicht in Sicht.

Neue Her­aus­for­de­run­gen der Zukunft

Trotz aller finan­zi­el­len Belas­tung rich­ti­gen die Lift­be­trei­ber den Blick in die Zukunft. Kli­ma­wan­del und Res­sour­cen­schutz sind die größ­ten Her­aus­for­de­run­gen. Der Ein­satz rege­ne­ra­ti­ver Ener­gien ist seit vie­len Jah­ren ein The­ma. 2009 wur­de die gro­ße Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge in der Rem­mes­wie­se gebaut, seit­dem vie­le klei­ne­re Anla­gen auf den Funk­ti­ons­ge­bäu­den. Zur­zeit lau­fen Gesprä­che mit Anbie­tern, um für Neu­as­ten­berg, Altas­ten­berg, Win­ter­berg und Wil­lin­gen „grü­nen“ Strom einzukaufen.

Die meis­ten Ski­ge­bie­te hat­ten im ver­gan­ge­nen Win­ter bereits Hygie­ne­kon­zep­te vor­be­rei­tet und die prak­ti­sche Umset­zung geplant. In Wil­lin­gen und Win­ter­berg wur­den die Kon­zep­te am Ende des Win­ters auch erfolg­reich umge­setzt. Zudem bli­cken Wil­lin­gen und Win­ter­berg auf eben­so erfolg­rei­chen Som­mer-Lift­be­trieb zurück. Abstand­hal­ten und Mas­ke tra­gen sind zu einer Selbst­ver­ständ­lich­keit, der Online­ti­cket­kauf zur Gewohn­heit gewor­den. Eine Gleich­be­hand­lung der Lif­te mit ÖPNV wäre ange­bracht, fin­den die Betrei­ber. Denn Kon­trol­len, ob geimpft, getes­tet oder gene­sen wären im lau­fen­den Betrieb unrea­lis­tisch. Um für alle Betei­lig­ten eine schö­ne und siche­re Win­ter­sai­son zu gewähr­leis­ten, hof­fen sie, dass bis dahin die Impf­quo­te noch deut­lich steigt.

Lang­lauf erleb­te Aufschwung

Der nor­di­sche Win­ter­sport hat­te im ver­gan­ge­nen Win­ter eine Son­der­stel­lung ein­ge­nom­men. Die Loi­penski­ge­bie­te waren nicht vom Lock­down betrof­fen. Auf­grund der Sor­ge vor einem zu gro­ßen Ansturm, wur­den die vor­han­de­nen Ange­bo­te aller­dings kaum bekannt gegeben.

Zudem besteht im nor­di­schen Bereich außer in West­feld so gut wie kei­ne Mög­lich­keit, der tech­ni­schen Beschnei­ung. Umso ärger­li­cher ist es für die Betrei­ber der Loi­penski­ge­bie­te, dass sie im ver­gan­ge­nen Win­ter nur „mit hal­ber Kraft fah­ren“ durf­ten. Soll­te es ähn­lich gutes Win­ter­wet­ter geben wie im ver­gan­ge­nen Jahr, hof­fen sie auf stei­gen­de Nach­fra­ge. Auf­grund feh­len­der Frei­zeit­an­ge­bo­te hat­ten sich vie­le Men­schen Lang­lauf­aus­rüs­tung gekauft. Dass alle Besit­zer nun auf Lang­lauf umstei­gen, ist unwahr­schein­lich. Auf den einen oder ande­ren zusätz­li­chen Gast hof­fen die Loi­pen­be­trei­ber jedoch. Zwar ist die Nut­zung der Loi­pen in fast allen Gebie­ten grund­sätz­lich frei. Doch die Akzep­tanz einer frei­wil­li­gen Zah­lung nimmt ste­tig zu. Aktu­ell gibt es Über­le­gun­gen, im Online­be­reich einen wei­te­ren nied­rig­schwel­li­gen Weg für den Erwerb von Tages­tickts zu schaffen.

Trend zu kür­ze­ren Anrei­se­we­gen und Aufenthalten

Bei allen Her­aus­for­de­run­gen gibt es auch Chan­cen. Aktu­el­le Umfra­gen zei­gen, dass die Deut­schen vor wei­ten Rei­sen viel­fach zurück­schre­cken und zu spon­ta­nen, kur­zen Urlau­ben oder Aus­flü­gen ten­die­ren. Dies könn­te ver­stärkt Gäs­te aus den nahe gele­ge­nen Bal­lungs­räu­men in die Win­ter­sport-Are­na Sau­er­land locken. Gäs­te aus den Nie­der­lan­den, Bel­gi­en oder Däne­mark ver­brin­gen meist län­ge­re Urlau­be. Die Betrei­ber hof­fen, sie mit ihren guten Hygie­ne­kon­zep­ten zu über­zeu­gen, sodass sie sich nicht von einem Urlaub im benach­bar­ten Aus­land abhal­ten lassen.

Information:
Die Wintersport-Arena Sauerland ist ein Zusammenschluss der Skigebiete in den Kreisen Hochsauerland, Siegerland-Wittgenstein, Olpe und der Gemeinde Willingen. Durch gemeinsame Vermarktung, stetige Qualitätsverbesserung des Wintersportangebots und Optimierung der Schneesicherheit hat sich die Region seit 2001 zur bedeutendsten Wintersportregion nördlich der Alpen entwickelt. Insgesamt wurden seitdem rund 125 Millionen Euro in den Ausbau der Angebote investiert. Weitere Informationen unter www.wintersport-arena.de.
Die Nordicsport Arena ist der nordische Sportbereich der Wintersport-Arena Sauerland. Einsteiger wie Profis finden hier hochwertige Winter- und Sommer-Sportangebote. Vielfältige, sorgfältig vermessene und beschilderte Strecken mit hohen Qualitätsstandards für Nordic Walking, Nordic Blading, Skiroller, Skiken, Skilanglauf und Schneeschuhlaufen.

Quel­le : Win­ter­sport-Are­na Sauerland

Print Friendly, PDF & Email