Seit über 40 Jahren war der Juli an der Ruhr nicht mehr so nass

Tief „Bernd“ brachte vielerorts binnen 24 Stunden mehr Regen als sonst im ganzen Monat

win­ter­berg-total­lo­kal :

Der Juli 2021 war der nas­ses­te Juli im Ruhr­ein­zugs­ge­biet seit 1980. Das hat die Aus­wer­tung des Ruhr­ver­bands für die meteo­ro­lo­gi­schen Som­mer­mo­na­te Juni, Juli und August erge­ben. Ins­ge­samt fiel im dies­jäh­ri­gen Juli 75 Pro­zent mehr Regen als im lang­jäh­ri­gen Mit­tel. Aus­schlag­ge­bend für die­sen extrem hohen Über­schuss war natür­lich das Tief­druck­ge­biet „Bernd“, das am 13. und 14. Juli an vie­len Orten in weni­ger als 24 Stun­den mehr Nie­der­schlag brach­te, als durch­schnitt­lich für den gesam­ten Monat zu erwar­ten gewe­sen wäre. Seit dem Jahr 1927, in dem der Ruhr­ver­band mit sei­nen Nie­der­schlags­auf­zeich­nun­gen begon­nen hat, hat es über­haupt nur fünf Mal einen noch regen­rei­che­ren Juli gegeben.

Auch der Juni (plus acht Pro­zent) und der August (plus 14 Pro­zent) wie­sen über­durch­schnitt­li­che Nie­der­schlags­ver­hält­nis­se auf. Unterm Strich ergibt das eine Nie­der­schlags­sum­me von 371 Mil­li­me­tern für den gesam­ten Som­mer, das sind 93 Mil­li­me­ter bzw. 33 Pro­zent mehr als im lang­jäh­ri­gen Mit­tel. Noch nas­ser war es zuletzt im Som­mer 2007, der aller­dings mit 459 Mil­li­me­tern auch die bis­he­ri­ge Spit­zen­po­si­ti­on seit Auf­zeich­nungs­be­ginn einnimmt.

Ein wenig über­ra­schend ist der Blick auf die Tem­pe­ra­tu­ren : Obwohl die­se sowohl im Juli (minus 0,2 Grad) als auch im August (minus 1,1 Grad) unter der jewei­li­gen lang­jäh­ri­gen Monats­mit­tel­tem­pe­ra­tur lagen, war der Som­mer 2021 ins­ge­samt um 0,7 Grad wär­mer als der Ver­gleichs­zeit­raum 1981 bis 2010. Dies lag allein am Monat Juni, der auf­grund einer aus­ge­präg­ten Hit­ze­wel­le um gan­ze 3,3 Grad wär­mer als im Mit­tel und nach 2019 und 2003 sogar der dritt­wärms­te Juni über­haupt seit Auf­zeich­nungs­be­ginn vor 140 Jah­ren war.

Zuschuss­pflicht aus den Tal­sper­ren zur Ein­hal­tung des Min­dest­ab­flus­ses bestand in die­sem Som­mer am Pegel Vil­ligst an 23 Tagen im Juni und August, an der Mün­dung sogar nur an zwei Tagen im Juni. Zum Ver­gleich : Vor genau einem Jahr, im Som­mer 2020, hat der Ruhr­ver­band mit 87 Tagen am Pegel Vil­ligst und 80 Tagen an der Mün­dung die höchs­te Anzahl zuschuss­pflich­ti­ger Tage regis­triert, die es seit Fest­schrei­bung des Min­dest­ab­flus­ses im Ruhr­ver­bands­ge­setz jemals gege­ben hat. Ohne die Tal­sper­ren des Ruhr­ver­bands wäre die Ruhr bei Schwer­te im ver­gan­ge­nen Som­mer 2020 an 40 Tagen sogar trockengefallen.

Quel­le : Ruhrverband

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