NABU begrüßt 10-Punkte-Plan Meeresschutz der Grünen

Detloff : Wir brauchen einen Blue Deal für den Schutz der Meere

win­ter­berg-total­lo­kal : Die ver­öf­fent­lich­ten „10 Punk­te für einen Grü­nen Mee­res­schutz“ der Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten Stef­fi Lem­ke und des Par­tei­vor­sit­zen­den Robert Habeck von Bünd­nis 90/​Die Grü­nen kom­men­tiert NABU-Lei­ter Mee­res­schutz Dr. Kim Detloff :

„Die Grü­nen haben die Bedeu­tung der Mee­re in unse­rem Kampf gegen Arten­ster­ben und Kli­ma­kri­se ver­stan­den. Es braucht einen Auf­bruch, es braucht einen Blue Deal zum Schutz der Mee­re. Wir sehen vie­le Über­schnei­dun­gen mit unse­ren For­de­run­gen, ob zu effek­ti­ven Schutz­ge­bie­ten, der Ber­gung von Muni­ti­ons­alt­las­ten oder der Wie­der­her­stel­lung kli­ma­re­le­van­ter See­gras- oder Salz­wie­sen. Wir freu­en uns beson­ders über das Bekennt­nis zum natur­ver­träg­li­chen Aus­bau der Off­shore-Wind­kraft im Rah­men der öko­lo­gi­schen Belas­tungs­gren­zen. Kli­ma- und Arten­schutz sind untrenn­bar. Das Gegen­ein­an­der, wel­ches sich jüngst bei der mari­nen Raum­ord­nung zeig­te, gilt es zu verhindern.

Ent­schei­dend ist, dass die neue Bun­des­re­gie­rung den Mee­res­schutz insti­tu­tio­nell neu auf­stellt. Wir unter­stüt­zen die For­de­rung nach einer star­ken Mee­res­ko­or­di­na­ti­on im Bun­des­um­welt­mi­nis­te­ri­um oder auch im Bun­des­kanz­ler­amt mit dem Auf­trag zur Erar­bei­tung einen nach­hal­ti­gen deut­schen Oze­an-Stra­te­gie. Deutsch­land braucht eine kohä­ren­te und nach­hal­ti­ge Mee­respo­li­tik. Das Silo­den­ken mit wech­sel­sei­ti­gen Blo­cka­den der Res­sorts muss ein Ende haben.“

Hin­ter­grund :

Der deut­schen Nord- und Ost­see geht es schlecht. Ein Drit­tel der Arten und Lebens­räu­me in Nord- und Ost­see sehen auf der Roten Lis­te. Das Ziel des guten Umwelt­zu­stands nach EU-Mee­res­stra­te­gie-Rah­men­richt­li­nie wur­de 2020 ver­fehlt. Der Grund liegt für den NABU in der Klein­staa­te­rei der minis­te­ri­el­len und behörd­li­chen Ver­ant­wort­lich­kei­ten. So ver­hin­dern immer wie­der die Minis­te­ri­en für Land­wirt­schaft, Ver­kehr oder Wirt­schaft drin­gend not­wen­di­ge Mee­res­schutz­maß­nah­men und Regu­lie­run­gen der Fische­rei, Schiff­fahrt oder des Roh­stoff­ab­baus. Auch die EU-Kom­mis­si­on hat dies erkannt und gegen Deutsch­land ein Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren wegen unzu­rei­chen­der Umset­zung der FFH-Richt­li­nie eröffnet.

Mehr Infor­ma­tio­nen auf www​.NABU​.de/​m​e​e​r​e​s​s​c​h​utz und www​.NABU​.de/​n​o​t​p​r​o​g​r​amm

Foto­credits : NABU/​Hapke

Quel­le : NABU

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