Bei Kopfschmerzen nicht vorschnell zu Medikamenten greifen

AOK zum Welt-Kopfschmerztag am 5. September

win­ter­berg-total­lo­kal : Ein All­tag mit Kopf­schmer­zen kann zur Qual wer­den und sogar so weit füh­ren, dass Men­schen des­halb ins Kran­ken­haus müs­sen. Allein in Nord­rhein-West­fa­len muss­ten im Jahr 2019 ins­ge­samt 19.685 Men­schen wegen Kopf­schmer­zen oder Migrä­ne in Kli­ni­ken sta­tio­när behan­delt wer­den. Dies teil­te heu­te die AOK Nord­West auf Basis aktu­el­ler Daten des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes mit. „Häu­fig wer­den Kopf­schmer­zen nicht rich­tig ernst genom­men. Vie­le Betrof­fe­ne grei­fen vor­schnell zu Medi­ka­men­ten anstatt sich aktiv mit der Krank­heit aus­ein­an­der zu set­zen und eine qua­li­fi­zier­te Dia­gno­se erstel­len zu las­sen“, sagt AOK-Ser­vice­re­gi­ons­lei­ter Dirk Schnei­der anläss­lich des Welt-Kopf­schmerz­ta­ges am 5. September.

Jeder zwei­te Deut­sche lei­det regel­mä­ßig oder spo­ra­disch unter Kopf­schmer­zen. Beson­ders bei Kin­dern und jun­gen Erwach­se­nen steigt die Zahl der Betrof­fe­nen. Inzwi­schen gibt es rund 250 ver­schie­de­ne Kopf­schmerz­ar­ten. Vie­le Betrof­fe­ne – ob bei Migrä­ne oder Span­nungs­kopf­schmerz – behan­deln sich selbst und kön­nen so unbe­merkt in eine Medi­ka­men­ten­ab­hän­gig­keit gelan­gen. Denn was vie­le nicht wis­sen : Die meis­ten Schmerz­mit­tel scha­den nicht nur Nie­ren und Leber, son­dern kön­nen regel­mä­ßig ange­wandt eben­falls zu chro­ni­schen Kopf­schmer­zen füh­ren. Wer an mehr als zehn Tagen im Monat Kopf­schmerz­mit­tel ein­nimmt, ris­kiert, davon einen chro­ni­schen soge­nann­ten Medi­ka­men­ten-Über­ge­brauchs-Kopf­schmerz zu bekommen.

Men­schen mit Migrä­ne sind durch ihre Krank­heit im All­tag beson­ders ein­ge­schränkt. Unter die­ser gene­ti­schen Ver­an­la­gung lei­den rund 15 Pro­zent der Frau­en und 6 Pro­zent der Män­ner. Der meist star­ke, ein­sei­ti­ge, klop­fen­de bis pul­sie­ren­de Kopf­schmerz hält vier bis 72 Stun­den an. Meist wird Migrä­ne von min­des­tens einem wei­te­ren Sym­ptom wie Über­emp­find­lich­keit gegen Geräu­sche, Licht oder Gerü­che sowie Übel­keit und Erbre­chen beglei­tet. Chro­ni­sche – also regel­mä­ßig über einen län­ge­ren Zeit­raum hin­weg in kur­zen zeit­li­chen Abstän­den auf­tre­ten­de – Kopf­schmer­zen kön­nen die Gesund­heit und das Leben der Betrof­fe­nen schwer belas­ten. Die Lebens­qua­li­tät ist häu­fig stark ein­ge­schränkt. Außer­dem wirkt sich die „Mar­ter in Kopf“ auch auf das fami­liä­re und beruf­li­che Umfeld aus.

„Wich­tig ist, die Aus­lö­ser des Kopf­schmer­zes aus­fin­dig zu machen“, so Schnei­der. Wenn es gelingt, die­se Aus­lö­ser zu ver­mei­den, sei oft schon viel gewon­nen. Dabei kann das Füh­ren eines Kopf­schmerz­ta­ge­bu­ches hel­fen, die­se Aus­lö­ser zu erken­nen und auch zu ver­mei­den, so dass gute Aus­sich­ten bestehen, die Schmer­zen zu lin­dern oder sogar ganz in den Griff zu bekom­men. Tre­ten Schmer­zen regel­mä­ßig auf, soll­te ein Arzt auf­ge­sucht wer­den. Ins­be­son­de­re bei chro­ni-schen Kopf­schmer­zen und Migrä­ne ist eine kor­rek­te Dia­gno­se und The­ra­pie wich­tig, um die Beschwer­den zu lin­dern. Für die vor­beu­gen­de Behand­lung von Migrä­ne und ande­ren Kopf­schmer­zen kön­nen Ent­span­nungs­übun­gen hel­fen. Die Pro­gres­si­ve Mus­kel­re­la­xa­ti­on ist die bekann­tes­te Ent­span­nungs­me­tho­de. Auf­grund der leich­ten Erlern­bar­keit wird das Ver­fah­ren von vie­len The­ra­peu­ten bevor­zugt, um tie­fe Ent­span­nung für the­ra­peu­ti­sche Zie­le zu erzeu­gen. Kurs­an­ge­bo­te rund um das The­ma Ent­span­nung fin­den Betrof­fe­ne auch im AOK-Kurs­pro­gramm, das im Inter­net unter aok​.de/nw abruf­bar ist. Alle Ange­bo­te sind exklu­siv und kos­ten­frei für AOK-Kun­den. Alle Kur­se wer­den von qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten geleitet.

Wei­te­re Infos gibt es auch unter https://​www​.aok​.de/​p​k​/​m​a​g​a​z​i​n​/​w​o​h​l​b​e​f​i​n​d​e​n​/​a​c​h​t​s​a​m​k​e​i​t​/​c​l​u​s​t​e​r​k​o​p​f​s​c​h​m​e​r​z​e​n​-​u​r​s​a​c​h​e​n​-​u​n​d​-​t​h​e​r​a​p​ie/

Bild : Häu­fig wer­den Kopf­schmer­zen nicht rich­tig ernst genom­men. Vie­le Betrof­fe­ne grei­fen vor­schnell zu Medi­ka­men­ten anstatt sich aktiv mit der Krank­heit aus­ein­an­der zu setzen.

Foto­credits : AOK/​hfr

Qoel­le : AOK NordWest

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