Gebrauchtwagenkauf wird immer digitaler

Aktuelle DEKRA / Ipsos-Studie
  • 60 % der Käu­fer und Inter­es­sen­ten bevor­zu­gen Online-Kontakt
  • 80 % nut­zen Inter­net­quel­len zur Infor­ma­ti­on vor dem Kauf
  • Bewegt­bild nimmt in der Bedeu­tung stark zu

win­ter­berg-total­lo­kal : Der Gebraucht­wa­gen­kauf wird immer digi­ta­ler, Käu­fer und Inter­es­sen­ten set­zen auf Online-Instru­men­te. Das zeigt eine aktu­el­le Befra­gung der Exper­ten­or­ga­ni­sa­ti­on DEKRA und des Markt­for­schungs­in­sti­tuts Ipsos. Vier von fünf Gebraucht­wa­gen­käu­fern und ‑inter­es­sen­ten nut­zen Inter­net­quel­len zur Infor­ma­ti­on. Ins­ge­samt 60 % der Befrag­ten bevor­zu­gen den digi­ta­len Kon­takt mit Gebraucht­wa­gen­händ­lern. Bei der letz­ten Befra­gung im Jahr 2017 lag die­ser Wert noch bei 52 %.

In der Auf­schlüs­se­lung der digi­ta­len Kon­takt­we­ge liegt E‑Mail mit 48 % unver­än­dert an der Spit­ze (2017 : 46 %), in ande­ren Berei­chen sind aber stär­ke­re Zuwäch­se zu ver­zeich­nen : 21 % bevor­zu­gen heu­te Whats­App zur Kon­takt­auf­nah­me ; vor vier Jah­ren waren das noch 12 %. Eine spe­zi­el­le App des Händ­lers oder des Fahr­zeug­her­stel­lers ist für 14 % der favo­ri­sier­te Kanal, am liebs­ten über Face­book neh­men 8 % Kon­takt auf.

Eine Min­der­heit von 34 % ist immer noch am direk­ten, per­sön­li­chen Kon­takt inter­es­siert. Vor vier Jah­ren waren das noch 44 %. Das per­sön­li­che Gespräch vor Ort ver­liert dabei – wohl auch wegen der Coro­na-Pan­de­mie – an Bedeu­tung und ist noch für 25 % der favo­ri­sier­te Weg ; vor vier Jah­ren lag der Wert noch bei 36 %. 9 % der Befrag­ten rufen am liebs­ten beim Händ­ler oder Auto­haus an, ein fast unver­än­der­ter Wert im Ver­gleich zur letz­ten Befragung.

 

Auf die Fra­ge, wie sie auf ihr aktu­el­les Fahr­zeug auf­merk­sam gewor­den sind, ant­wor­te­ten 58 % der Gebraucht­wa­gen­be­sit­zer, das sei via Inter­net gesche­hen. Für 79 % der Befrag­ten sind Online­ka­nä­le als Infor­ma­ti­ons­quel­len wich­tig. Bei den Gebraucht­wa­gen­be­sit­zern geben 72 % an, dass sie sich online infor­miert haben ; bei den Inter­es­sen­ten haben 87 % es vor.

Online-Fahr­zeug­bör­sen haben die größ­te Relevanz

Die Inter­net­quel­len, die vor dem Kauf eines Gebraucht­wa­gens am häu­figs­ten genutzt wer­den, sind Online-Fahr­zeug­bör­sen wie mobi​le​.de oder autoscout24. Ins­ge­samt 68 % der Befrag­ten geben an, sie zu nut­zen. Die Bör­sen wer­den von 47 % auch als wich­tigs­te Quel­len ein­ge­stuft. Bei­de Wer­te sind zwar deut­lich gesun­ken (2017 : 77 % bzw. 63 %); den­noch behal­ten die Fahr­zeug­bör­sen sowohl bei der Häu­fig­keit der Nut­zung als auch bei der Rele­vanz den Spit­zen­platz. Auf Rang zwei der am häu­figs­ten genutz­ten Quel­len ran­giert aller­dings bereits die Web­sei­te eines Auto­händ­lers (41 %) vor Web­sei­ten von Fahr­zeug­her­stel­lern (30 %), spe­zi­el­len Gebraucht­wa­gen-Apps (25 %) und Inter­net-Foren (20 %). Auch was die Ein­stu­fung als wich­tigs­te Quel­le angeht, liegt die Händ­ler-Web­sei­te auf Platz zwei (12 %) vor Gebraucht­wa­gen-Apps (8 %), Her­stel­ler-Web­sei­ten (6 %) und Inter­net-Foren (5 %).

„Die­se Zah­len zei­gen, dass der erfolg­rei­che Ver­kauf von Gebraucht­wa­gen heu­te kaum noch vor­stell­bar ist, ohne selbst auf den meist­ge­nutz­ten Fahr­zeug­bör­sen prä­sent zu sein“, kom­men­tiert Gui­do Kut­sche­ra, Vor­sit­zen­der der Geschäfts­füh­rung der DEKRA Auto­mo­bil GmbH. „Aller­dings sehen wir auch, dass die eige­ne Web­sei­te für den Han­del ein wich­ti­ger Kanal mit viel Poten­zi­al ist, der auf kei­nen Fall ver­nach­läs­sigt wer­den darf.“

You­Tube liegt im Trend 

Eine Ent­wick­lung, die die DEKRA / Ipsos-Befra­gung auch belegt, ist die wach­sen­de Bedeu­tung des The­mas Bewegt­bild. Spe­zi­ell You­Tube-Vide­os wie zum Bei­spiel Gebraucht­wa­gen-Kauf­tipps oder ‑Tests lie­gen im Trend. 16 % der Befrag­ten in der aktu­el­len Stu­die erklär­ten, dass sie sol­che Vide­os als Infor­ma­ti­ons­quel­le nut­zen. Das ist im Ver­gleich zu 2017 (6 %) mehr als das Drei­fa­che. „Natür­lich spielt sich das Gan­ze noch auf rela­tiv nied­ri­gem Niveau ab, doch die Zuwachs­ra­te soll­ten Gebraucht­wa­gen­händ­ler durch­aus als Denk­an­stoß für die Zukunft neh­men“, so Kutschera.

Neben den Inter­net-Quel­len nut­zen immer noch vie­le Gebraucht­wa­gen­käu­fer und ‑inter­es­sen­ten ver­schie­de­ne Off­line-Mög­lich­kei­ten, sich zu infor­mie­ren. Dabei liegt der Gebraucht­wa­gen­händ­ler immer noch klar an der Spit­ze. 58 % der Befrag­ten nut­zen die­se Infor­ma­ti­ons­quel­le. Gesprä­che mit Freun­den, Kol­le­gen oder Ver­wand­ten geben 41 % als gern genutz­te Quel­le an. Es fol­gen der Test eines Miet­wa­gens mit 12 % und gedruck­te Tages­zei­tun­gen oder Zeit­schrif­ten mit eben­falls 12 %. Dass sie gar kei­ne Off­line-Quel­len nut­zen und sich kom­plett aufs Inter­net ver­las­sen, erklä­ren 14 % der Befragten.

Gebraucht­wa­gen­händ­ler haben nach wie vor gute Chancen

Aus Sicht des DEKRA Geschäfts­füh­rers zei­gen die Ergeb­nis­se der Befra­gung, dass Gebraucht­wa­gen­händ­ler und Auto­häu­ser mit der rich­ti­gen Stra­te­gie nach wie vor gute Chan­cen am Markt haben. „Was die Infor­ma­ti­on von Gebraucht­wa­gen­in­ter­es­sen­ten angeht, wird deut­lich : Der Gebraucht­wa­gen­han­del hat wei­ter­hin einen hohen Stel­len­wert – wenn er fürs Online-Geschäft auf­ge­stellt ist. Wer die wich­tigs­ten Online-Fahr­zeug­bör­sen kon­se­quent für sei­ne eige­nen Fahr­zeug­an­ge­bo­te nutzt und sich gleich­zei­tig auf die Opti­mie­rung der eige­nen Web­sei­te fokus­siert, hat gute Mög­lich­kei­ten, als rele­van­ter Akteur im Gebraucht­wa­gen­ge­schäft erfolg­reich zu sein“, so Gui­do Kut­sche­ra. „Wich­tig ist aber auch die Anmer­kung, dass die­je­ni­gen Kun­den, die dann doch per­sön­lich zum Händ­ler kom­men oder ihn off­line kon­tak­tie­ren, einen Top-Ser­vice erwarten.“

Zur aktu­el­len Studie 

Für die Online-Stu­die befrag­te Ipsos im Auf­trag von DEKRA im Mai und Juni 2021 ins­ge­samt 1.000 Per­so­nen, von denen die Hälf­te inner­halb der letz­ten zwei Jah­re einen Gebraucht­wa­gen gekauft haben und die ande­re Hälf­te einen Gebraucht­wa­gen­kauf in nächs­ter Zeit erwägt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und eine Mög­lich­keit, die gesam­te Stu­die zu bestel­len, gibt es unter www​.dekra​.de/​s​a​l​e​s​-​s​t​u​d​i​e​-​2​021.

Über DEKRA 
Seit fast 100 Jahren arbeitet DEKRA für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Die DEKRA SE ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und steuert das operative Geschäft des Konzerns. Im Jahr 2020 hat DEKRA einen Umsatz von nahezu 3,2 Milliarden Euro erzielt. Rund 44.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in rund 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten im Einsatz. Mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen arbeiten sie für die Sicherheit im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause. Das Portfolio reicht von Fahrzeugprüfungen und Gutachten über Schadenregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie die Prüfung und Zertifizierung von Produkten und Systemen bis zu Schulungsangeboten und Zeitarbeit. Die Vision bis zum 100. Geburtstag im Jahr 2025 lautet: DEKRA wird der globale Partner für eine sichere und nachhaltige Welt. DEKRA gehört schon heute mit dem Platinum-Rating von EcoVadis zu den Top-1-Prozent der nachhaltigen Unternehmen im Ranking.

Quel­le : DEKRA e. V. Stuttgart

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