Verschleiß hängt auch vom Fahrstil ab

Tipps zum reifenschonenden Fahren
  • Kava­lier­start und Kur­ven­fahrt am Limit kos­ten viel Profil
  • Der Druck muss stim­men, wenn der Rei­fen hal­ten soll
  • Regel­mä­ßi­ger Rei­fen­check ist unverzichtbar

win­ter­berg-total­lo­kal : Wie lan­ge die Rei­fen eines Autos hal­ten, haben Auto­fah­re­rin­nen und ‑fah­rer zu einem gro­ßen Teil selbst in der Hand. „Eine dyna­mi­sche Fahr­wei­se, ein unpas­sen­der Rei­fen­typ oder auch der fal­sche Füll­druck kos­ten eine Men­ge Pro­fil und kön­nen die Lebens­dau­er von Rei­fen stark ver­rin­gern“, erklärt Chris­ti­an Koch, Rei­fen­ex­per­te bei DEKRA.

„Wer auf eine lan­ge Lebens­dau­er der Auto­rei­fen setzt, soll­te mit Köpf­chen fah­ren“, emp­fiehlt der Rei­fen­sach­ver­stän­di­ge. „Der Fahr­stil beein­flusst den Abrieb der Rei­fen sehr : Hohe Geschwin­dig­kei­ten, star­kes Beschleu­ni­gen und abrup­tes Brem­sen kos­ten eine Men­ge Pro­fil. Wer beim Ampel­start regel­mä­ßig die Rei­fen quiet­schen lässt und in Kur­ven extrem ans Limit geht, kann sich früh­zei­tig auf den Aus­tausch der Rei­fen ein­stel­len.“ Auf der ande­ren Sei­te schont ein defen­si­ver Fahr­stil die Pneus und ver­län­gert die Lebensdauer.

Druck und Rei­fen­typ müs­sen passen 

Ein wich­ti­ger Punkt ist auch der rich­ti­ge Rei­fen­füll­druck. Wer rei­fen­scho­nend fah­ren will, muss sich an die Her­stel­ler­wer­te hal­ten, sie an die Bela­dung des Fahr­zeu­ges anpas­sen und dies regel­mä­ßig über­prü­fen. „Der rich­ti­ge Füll­druck führt zu einer opti­ma­len Auf­stands­flä­che des Rei­fens auf der Fahr­bahn und somit zu gleich­mä­ßi­gem und gerin­gem Abrieb“, erklärt Koch. Deut­li­che Abwei­chun­gen von die­sen Wer­ten nach unten wie nach oben, pro­du­zie­ren ein ungleich­mä­ßi­ges Ver­schleiß­bild. Das heißt im Klar­text : Es sind frü­her neue Rei­fen fällig.

Die Wahl des rich­ti­gen Rei­fen­typs ist eine wei­te­re Vor­aus­set­zung für einen gerin­gen Rei­fen­ab­rieb. Som­mer­rei­fen sind für die wär­me­re Jah­res­hälf­te, Win­ter­rei­fen für die kal­te am bes­ten geeig­net. Win­ter­rei­fen im Som­mer und Som­mer­rei­fen im Win­ter sind nicht nur ein Sicher­heits­ri­si­ko – sie bedeu­ten auch erhöh­ten Abrieb und schnel­len Ver­schleiß, vor allem im ers­ten Fall. Bei Ganz­jah­res­rei­fen ist das Ver­schleiß­ver­hal­ten im Som­mer in der Regel schlech­ter als bei Som­mer­rei­fen. Und : „Bewe­ge ich mich öfters abseits befes­tig­ter Stra­ßen im Gelän­de, ist neben dem geeig­ne­ten Pro­fil auch auf ein Pro­dukt mit erhöh­ter Wider­stands­fä­hig­keit und damit bes­se­rem Ver­schleiß­ver­hal­ten zu ach­ten“, betont der Sach­ver­stän­di­ge von DEKRA.

Rei­fen regel­mä­ßig überprüfen 

Unver­zicht­bar für ein lan­ges Rei­fen­le­ben ist aber auch eine regel­mä­ßi­ge Über­prü­fung, um zum Bei­spiel ungleich­mä­ßi­gen Abrieb oder ein „Säge­zahn­pro­fil“ zu erken­nen. Gera­de auch bei Ganz­jah­res­rei­fen, die im Früh­jahr und Herbst nicht gewech­selt wer­den, ist zwei­mal jähr­lich ein Rei­fen­check durch den Fach­mann drin­gend zu empfehlen.

Ange­sagt ist dar­über hin­aus ein regel­mä­ßi­ger Wech­sel der Rei­fen zwi­schen Vor­der- und Hin­ter­ach­se. „Damit erreicht man einen gleich­mä­ßi­ge­ren Abrieb an allen vier Rädern eines Fahr­zeu­ges. Wird dann der Wech­sel ein­zel­ner Rei­fen fäl­lig, gilt die Regel : Die bes­se­ren Rei­fen gehö­ren immer auf die Hin­ter­ach­se, unab­hän­gig von der Antriebs­kon­fi­gu­ra­ti­on, also der Fra­ge nach Front‑, Heck- oder All­rad­an­trieb“, erklärt Rei­fen­ex­per­te Koch.

Im Flach­land hal­ten Rei­fen länger 

Spür­ba­ren Ein­fluss auf die Halt­bar­keit des Pro­fils und die erreich­ba­re Lauf­leis­tung der Rei­fen hat übri­gens auch die Art der Fahr­stre­cke.   Im Flach­land wird ein Rei­fen eine deut­lich höhe­re Lauf­leis­tung errei­chen als im Gebir­ge. Grund sind die wesent­lich höhe­ren Beschleu­ni­gungs- und Brems­leis­tun­gen, die der Rei­fen bei Stei­gung und Gefäl­le auf die Fahr­bahn über­trägt und zwangs­läu­fig mit höhe­rem Abrieb bezahlt. Wenn Fahr­leis­tung und sons­ti­ge Rand­be­din­gun­gen gleich sind, wird daher ein Rei­fen im All­gäu deut­lich schnel­ler ver­schlei­ßen als an der Küste.

Über DEKRA 
Seit fast 100 Jahren arbeitet DEKRA für die Sicherheit: Aus dem 1925 in Berlin gegründeten Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein e.V. ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen geworden. Die DEKRA SE ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des DEKRA e.V. und steuert das operative Geschäft des Konzerns. Im Jahr 2020 hat DEKRA einen Umsatz von nahezu 3,2 Milliarden Euro erzielt. Rund 44.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in rund 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten im Einsatz. Mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen arbeiten sie für die Sicherheit im Verkehr, bei der Arbeit und zu Hause. Das Portfolio reicht von Fahrzeugprüfungen und Gutachten über Schadenregulierung, Industrie- und Bauprüfung, Sicherheitsberatung sowie die Prüfung und Zertifizierung von Produkten und Systemen bis zu Schulungsangeboten und Zeitarbeit. Die Vision bis zum 100. Geburtstag im Jahr 2025 lautet: DEKRA wird der globale Partner für eine sichere und nachhaltige Welt. DEKRA gehört schon heute mit dem Platinum-Rating von EcoVadis zu den Top-1-Prozent der nachhaltigen Unternehmen im Ranking.

Quel­le : DEKRA e. V. Stuttgart

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