Das große Leid bewegt, die große Hilfe macht Mut

DFV-Präsident Banse : “Wichtig ist koordinierter Einsatz” Kondolenz verlängert

win­ter­berg-total­lo­kal : “Das gro­ße Leid der Men­schen vor Ort bewegt mich tief”, erklärt Karl-Heinz Ban­se, Prä­si­dent des Deut­schen Feu­er­wehr­ver­ban­des (DFV), zur immer noch andau­ern­den unwet­ter­be­ding­ten Ein­satz­la­ge. “Aktu­ell sind vier tote Feu­er­wehr­män­ner in Nord­rhein-West­fa­len zu bekla­gen. Hin­zu kom­men zahl­lo­se Opfer in der Bevöl­ke­rung. Die Feu­er­weh­ren trau­ern gemein­sam”, so Ban­se. Vor allem in Nord­rhein-West­fa­len und Rhein­land-Pfalz gibt es Ver­wüs­tun­gen und struk­tu­rel­le Schä­den durch Stark­re­gen und Hoch­was­ser. Auch in Bay­ern und Sach­sen sind die Feu­er­weh­ren aktu­ell im Einsatz.

Der Auf­ruf nach Trau­er­flor an den Ein­satz­fahr­zeu­gen wird bis zum 15. August 2021 ver­län­gert. “Auch wenn wir wis­sen, dass unser Dienst immer mit der Gefahr ver­bun­den ist, selbst Scha­den zu neh­men, ist dies kein Trost in der Stun­de unse­rer Trau­er”, trau­ert DFV-Prä­si­dent Karl-Heinz Ban­se gemein­sam mit den Prä­si­den­ten bzw. Vor­sit­zen­den der Ver­ei­ni­gung zur För­de­rung des Deut­schen Brand­schut­zes (Dirk Aschen­bren­ner), des Werk­feu­er­wehr­ver­bands Deutsch­land (Rai­mund Bücher) und der Arbeits­ge­mein­schaft der Lei­ter der Berufs­feu­er­weh­ren in Deutsch­land (Jochen Stein).

Beweis für Belast­bar­keit des flä­chen­de­cken­den Net­zes der Feuerwehren

Ban­se infor­mier­te sich am Wochen­en­de in Abspra­che mit dem Ver­band der Feu­er­weh­ren in Nord­rhein-West­fa­len und dem Lan­des­feu­er­wehr­ver­band Rhein­land-Pfalz vor Ort von der Lage. “Ich konn­te mich mit Feu­er­wehr­kräf­ten unter­hal­ten, ohne deren Ein­satz zu stö­ren. Die Belas­tun­gen für die Ein­satz­kräf­te sind teils enorm. Es ist gut, dass aus ganz Deutsch­land koor­di­nier­te Ablö­sung für die erschöpf­ten Kräf­te und Hil­fe für die Betrof­fe­nen vor Ort ein­trifft. Hier zeigt sich die Belast­bar­keit des flä­chen­de­cken­den Net­zes der Feu­er­weh­ren. In vie­len Frei­wil­li­gen Feu­er­weh­ren ist es mög­lich, mit ehren­amt­li­chen Ange­hö­ri­gen den Grund­schutz in der Hei­mat zu gewähr­leis­ten und par­al­lel in den betrof­fe­nen Gebie­ten Hil­fe zu leis­ten”, erklärt der DFV-Prä­si­dent. Vie­le Kräf­te der Berufs­feu­er­weh­ren sind vor allem in den selbst betrof­fe­nen Groß­städ­ten im Ein­satz. Andern­orts sind haupt­amt­li­che Kräf­te – teils auch in über­ört­li­cher Hil­fe und mit Spe­zi­al­kräf­ten – aktiv. Werk­feu­er­weh­ren, die teils in Unter­neh­men der kri­ti­schen Infra­struk­tur ange­sie­delt sind, schüt­zen die jewei­li­gen Betrie­be und besei­ti­gen Unwet­ter­fol­gen. “All die­sen Men­schen gilt der Dank des Prä­si­di­ums des Deut­schen Feu­er­wehr­ver­ban­des”, so Ban­se. Mit­glie­der des DFV-Prä­si­di­ums sind selbst in Rhein­land-Pfalz und Bay­ern im Ein­satz oder befin­den sich in Bereitschaft.

Drin­gen­der Appell : Hil­fe in Gefah­ren­ge­bie­ten nur koor­di­niert angehen

Wich­tig ist wei­ter­hin vor allem, dass die Hil­fe der Ein­satz­kräf­te koor­di­niert wer­den kann. “In den schwer getrof­fe­nen Regio­nen ist die Gefah­ren- und Ein­satz­la­ge noch ange­spannt. Hier ist unge­plan­te Hil­fe vor Ort – egal ob durch Ein­satz­kräf­te oder Pri­vat­per­so­nen – oft eher hin­der­lich. So schwer es auch fällt : Wir appel­lie­ren drin­gend, dass es zu kei­ner unko­or­di­nier­ten Hil­fe kommt, wenn dadurch sonst die Maß­nah­men vor Ort behin­dert, Stra­ßen ver­stopft und die Anzahl der Per­so­nen im Gefah­ren­ge­biet erhöht wird!”, mahnt Ban­se. Er fügt hin­zu : “Es ist erklär­lich, dass man mög­lichst schnell Hil­fe haben will, um die Kata­stro­phe zu bewäl­ti­gen und ein Stück Nor­ma­li­tät wiederherzustellen.”

“Es wird an vie­len Orten lan­ge dau­ern, bis die Infra­struk­tur wie­der­her­ge­stellt ist. Auch wenn sich Häu­ser und Geschäf­te wie­der­auf­bau­en las­sen – die Men­schen­le­ben, die ver­lo­ren gin­gen, kann kei­ner erset­zen, und die Kata­stro­phe wird sich tief in das Bewusst­sein der Men­schen ein­gra­ben, die alles ver­lo­ren haben und mit dem nack­ten Leben davon­ka­men. Umso mehr Mut macht die gro­ße Hilfs­be­reit­schaft, die sich auch mit Spen­den aus ganz Deutsch­land zeigt”, erklärt DFV-Prä­si­dent Karl-Heinz Ban­se. “Ver­ach­tens­wert sind die Fäl­le von Kata­stro­phen­tou­ris­mus : Gaf­fer behin­dern den Ein­satz, ver­let­zen die Men­schen­wür­de und haben hier über­haupt nichts ver­lo­ren!”, bekräf­tigt er abschließend.

Foto­credits : DFV / Rico THUMSER

Ori­gi­nal-Con­tent von : Deut­scher Feu­er­wehr­ver­band e. V. (DFV), über­mit­telt durch news aktuell

 

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