Zwei Stunden konstruktiver Austausch über ein attraktives Angebot für die Winterberger Jugendlichen

„Runder Tisch der Jugendarbeit & Jugendkultur“: Gelungene Première mit vielen guten Ideen im Oversum Winterberg / 30 Teilnehmer:innen

win­ter­berg-total­lo­kal : Jugend­li­chen zuhö­ren, ihre Wün­sche erfas­sen, ihnen Ange­bo­te machen, das aktu­el­le Ange­bot für Jugend­li­che ana­ly­sie­ren und neue Ideen gemein­sam ent­wi­ckeln – das waren eini­ge von vie­len Zie­len und Beweg­grün­den für den Stadt­mar­ke­ting­ver­ein Win­ter­berg mit sei­nen Dör­fern sowie jetzt aktu­ell für Bür­ger­meis­ter Micha­el Beck­mann, den aller­ers­ten „Run­den Tisch der Jugend­ar­beit & Jugend­kul­tur“ im Over­sum in Win­ter­berg zu ver­an­stal­ten. Dies nicht nur, aber auch vor dem Hin­ter­grund, dass in den ver­gan­ge­nen 18 Mona­ten Coro­na-Pan­de­mie ins­be­son­de­re die Jugend­li­chen unter den mas­si­ven Ein­schrän­kun­gen des all­täg­li­chen Lebens zu lei­den hat­ten. Die Reso­nanz der Pre­miè­re gibt den Initia­to­ren Recht : Erfreu­li­che 30 Akteu­re aus der akti­ven Jugend­ar­beit sowohl haupt- als auch ehren­amt­lich, Bür­ger­meis­ter, Stadt­ver­tre­ter, Jugend­amt, Jugend­hil­fe-Trä­ger, Schu­len sowie kirch­li­che Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter waren dabei. Künf­tig soll der „Run­de Tisch“ zwei­mal im Jahr stattfinden.

„Wir möch­ten ein offe­nes Ohr haben, die Belan­ge und Ideen von Jugend­li­chen ernst neh­men“, so die Pro­jekt­lei­te­rin des Stadt­mar­ke­ting­ver­eins, Julia Aschen­bren­ner. Das sieht auch Bür­ger­meis­ter Micha­el Beck­mann so : „Wir möch­ten den Jugend­li­chen Betei­li­gung auf Augen­hö­he bie­ten, auch auf poli­ti­scher Ebe­ne. Sie sol­len ganz kon­kret ihre Stadt mit­ge­stal­ten kön­nen, Pro­jek­te umset­zen oder ihnen zumin­dest eine Per­spek­ti­ve bie­ten.“ Gutes Bei­spiel ist dafür gleich ein grö­ße­res Pro­jekt wie der Bau eines Skate- oder Fun­parks, der seit Jah­ren immer wie­der Wunsch von Jugend­li­chen in Win­ter­berg und sei­nen Dör­fern ist.

Ein star­kes Netz­werk auf­bau­en und die Kom­mu­ni­ka­ti­on intensivieren

Mode­riert wur­de der Abend von Yao Hou­phou­et vom Ensi­ble e.V. in Schmal­len­berg. Er ist ein abso­lu­ter Exper­te im Bereich der Jugend­ar­beit. Hou­phou­et stell­te mit sei­nem Team die Pro­jek­te des Ensi­ble e.V. vor, die der Ver­ein mit finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung des Stadt­mar­ke­ting­ver­eins und in enger Koope­ra­ti­on mit den Schu­len in den letz­ten Jah­ren umge­setzt hat. Eines davon war die Jugend­kunst­ga­le­rie, die zwar die­ses Jahr mit Foto­gra­fie-Work­shops und einer Online-Aus­stel­lung ein wenig anders aus­ge­se­hen hat als ursprüng­lich geplant und 2021 eine Fort­set­zung fin­den wird. Die Besu­cher Win­ter­bergs kön­nen sich dann auch wie­der auf eine ana­lo­ge Schau­fens­ter-Gale­rie freu­en. Die Öffent­lich­keit wird im Vor­feld über die Fort­schrit­te der Pro­jek­te informiert.

Ein Schlag­wort am „Run­den Tisch“ war die Will­kom­mens­kul­tur ins­be­son­de­re für neu Zuge­zo­ge­ne. So ist die Inte­gra­ti­on von Kin­dern und Jugend­li­chen, die erst seit kur­zem in Win­ter­berg leben, bei­spiels­wei­se in die hei­mi­sche Ver­eins­welt oft schwie­ri­ger als bei Gleich­alt­ri­gen, deren Eltern schon seit Jah­ren im Ver­eins­le­ben unter­wegs sind. Häu­fig feh­len nöti­ge Infor­ma­tio­nen über die Viel­falt der Ver­eins­ak­ti­vi­tä­ten, dies soll sich künf­tig über neue Wege der Kom­mu­ni­ka­ti­on und Infor­ma­ti­on ändern. Fer­ner soll es auch ver­stärkt gene­ra­tio­nen­über­grei­fen­de Ansät­ze geben, die in Zukunft immer wich­ti­ger wer­den und wei­ter­ver­folgt wer­den sol­len. So könn­ten zum Bei­spiel jun­ge Men­schen der älte­ren Gene­ra­ti­on wich­ti­ge Hil­fe­stel­lun­gen im Bereich der digi­ta­len Welt von der Smart­phone- bis zur Inter­net-Nut­zung bie­ten. Umge­kehrt haben Koch­kur­se für Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne, die von älte­ren Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­gern gege­ben wer­den, einen beson­de­ren Charme. Der wich­tigs­te Erfolgs­fak­tor bei allen Ange­bo­ten und Ideen ist eine gute Ver­net­zung der Anbieter:innen sowie deren Offer­ten und eine bes­se­re, ziel­grup­pen­ge­rech­te­re Kom­mu­ni­ka­ti­on. „Ein gutes Netz­werk ist das A und O für eine erfolg­rei­che Jugend­ar­beit. Und wir müs­sen Wege fin­den, dass die Infor­ma­tio­nen über die Ange­bo­te bei den Jugend­li­chen auch ankom­men. Dies steht bei uns ganz oben auf der Agen­da“, so Julia Aschen­bren­ner und Micha­el Beck­mann unisono.

Ange­bo­te dem ver­än­der­ten Frei­zeit­ver­hal­ten anpassen

Klar ist, das Frei­zeit­ver­hal­ten der Jugend­li­chen hat sich stark ver­än­dert. Vie­le legen sich nicht mehr fest auf einen Ver­ein oder ein Ange­bot. Umso wich­ti­ger wer­den künf­tig pro­jekt­be­zo­ge­ne Ange­bo­te, die gezielt die Inter­es­sen und Hob­bies der Jugend­li­chen anspre­chen. Fle­xi­bi­li­tät ist gefragt und gewünscht. Dar­über hin­aus soll ein Ort geschaf­fen wer­den, an dem sich die Jugend­li­chen auf­hal­ten und den sie selbst gestal­ten kön­nen. „Wich­tig dabei ist, dass die­ser Raum lang­fris­tig zur Ver­fü­gung steht“, betont Julia Aschen­bren­ner. The­ma beim „Run­den Tisch“ waren auch die Finan­zen. So kann sich nicht jeder Jugend­li­che jedes Ange­bot leis­ten. Frei­zeit­an­ge­bo­te zum Null­ta­rif lau­tet das Stich­wort. Zudem soll die so genann­te auf­su­chen­de Jugend­ar­beit gezielt inten­si­viert wer­den, um in Kon­takt mit den Jugend­li­chen zu kom­men und Ver­trau­en aufzubauen.

Deut­lich wur­de im Ver­lauf der inten­si­ven Gesprä­che, dass die Bereit­schaft zum Enga­ge­ment in eine attrak­ti­ve Jugend­ar­beit bei den Teil­neh­men­den sehr groß ist. Die Ein­bin­dung der Schu­len, die eben­falls beim „Run­den Tisch“ ver­tre­ten waren, der Schul­so­zi­al­ar­beit sowie der „Klei­nen Offe­nen Tür“ (K.O.T.) steht dabei eben­falls auf der Auf­ga­ben­lis­te, um so ein ste­tig wach­sen­des Netz­werk zu schaf­fen, das stets offen ist für wei­te­re Akteu­re, die sich dar­an betei­li­gen möch­ten. „Unter dem Strich ist eine gute und ziel­grup­pen­ori­en­tier­te Kom­mu­ni­ka­ti­on das Fun­da­ment für eine erfolg­rei­che Jugend­ar­beit im Sin­ne unse­rer Jugend­li­chen. Nur so kön­nen wir bereits bestehen­de und neue Ange­bo­te auch erfolg­reich umset­zen. Dafür braucht es neue Ansät­ze bei der Anspra­che. Zum Bei­spiel über die sozia­len Netz­wer­ke, aber auch über einen News­let­ter spe­zi­ell für Ver­ei­ne, um auch dort Hil­fe­stel­lun­gen zu geben bei­spiels­wei­se im Bereich mög­li­cher För­der­mit­tel. Ins­ge­samt wer­den wir das The­ma Jugend­ar­beit & Jugend­kul­tur über die Medi­en stär­ker in den Fokus rücken“, so Micha­el Beckmann.

Als Impuls wur­de im Rah­men der Auf­takt­ver­an­stal­tung kurz die Aben­teu­er­Hal­len­KALK vor­ge­stellt, die das The­ma Frei­zeit und (auf­su­chen­de) Jugend­ar­beit sehr gut mit­ein­an­der ver­knüp­fen. Ein inter­es­san­ter Bei­trag, der viel­leicht ein Start­schuss sein kann, ein sol­ches Ange­bot auch für Win­ter­ber­ger Jugend­li­che zu entwickeln.

Bild : Rund 30 Teilnehmer:innen waren beim ers­ten “Run­den Tisch für Jugend­ar­beit und ‑kul­tur” in der Stadt­hal­le Win­ter­berg dabei. Eine gelun­ge­ne Pre­miè­re mit vie­len guten Ideen und Ergebnissen.

Foto­credits : Stadt­mar­ke­ting Winterberg

Quel­le : Stadt­mar­ke­ting Winterberg

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