Eine Ausbildung in der Baustelle Garten

„Alles andere als langweilig!“

win­ter­berg-total­lo­kal :

Auf die Fra­ge, ob es in sei­ner Aus­bil­dung eine Arbeit gibt, die er gar nicht gern macht, ant­wor­tet Joshua Könen ohne zu zögern : Nein, bis­her nicht ! Er ist im zwei­ten Jahr sei­ner Aus­bil­dung beim Unter­neh­men Dipl.-Ing. F. D. Weber, Gar­ten- und Land­schafts­bau in Sin­zig. „Natur und Gar­ten haben mich schon immer inter­es­siert und des­halb habe ich gleich zwei Schü­ler­prak­ti­ka in grü­nen Beru­fen gemacht. Büro­ar­beit wäre nichts für mich.“ Sein Aus­bil­dungs­be­trieb gehört mit sechs Mit­ar­bei­tern zu den klei­ne­ren der Bran­che und das emp­fin­det der 18-Jäh­ri­ge als Vor­teil : „Wir sind im Durch­schnitt meist ein bis zwei Wochen in einem Gar­ten beschäf­tigt, bei grö­ße­ren Pro­jek­ten auch schon ein­mal einen Monat. So bekom­me ich Ein­blick in ver­schie­dens­te Gär­ten und bin immer von Anfang an mit dabei. Mein All­tag ist sehr viel­fäl­tig und alles ande­re als langweilig!“

 

Aus­bil­dung für Teamplayer 

Die Aus­bil­dung im Gar­ten- und Land­schafts­bau dau­ert drei Jah­re und fin­det als dua­le Aus­bil­dung teil­wei­se im Betrieb, teil­wei­se in der Berufs­schu­le statt und wird ergänzt durch die über­be­trieb­li­che Aus­bil­dung mit spe­zi­el­len Kurs­the­men. „Am bes­ten fand ich bis­her die Lehr­gän­ge zur Tech­nik und zur Pflan­zen­kun­de“, erin­nert sich Könen und freut sich schon auf den bevor­ste­hen­den Natur­stein-Kurs. Die Brei­te der The­men mit den ver­schie­de­nen Mate­ria­li­en, Maschi­nen und Werk­zeu­gen mache den Beruf sehr abwechs­lungs­reich, aber der für ihn wich­tigs­te Aspekt ist die Zusam­men­ar­beit mit den Kol­le­gen. Sein Chef und Aus­bil­der Dirk Weber bil­det seit 25 Jah­ren aus und ist dar­über hin­aus als Prü­fer bei der Land­wirt­schafts­kam­mer Rhein­land-Pfalz enga­giert. „Mein Ziel ist es, jun­ge Men­schen in den Beruf hin­ein zu beglei­ten und so zu för­dern, dass sie spä­ter in jedem ande­ren Betrieb gut zurecht­kom­men. Die Aus­zu­bil­den­den sind bei uns immer Teil des Teams, wer­den aktiv betei­ligt und über­neh­men mehr und mehr Ver­ant­wor­tung.“ Vor allem die Zusam­men­ar­beit sei eine wich­ti­ge Erfah­rung und Erkennt­nis für den Berufs­nach­wuchs, betont Weber, weil die meis­ten Arbei­ten tat­säch­lich eine Gemein­schafts­leis­tung sind. Er legt Wert dar­auf, dass die Aus­zu­bil­den­den ver­ste­hen, wie, aber auch war­um bestimm­te Arbei­ten durch­ge­führt wer­den und will sehen, dass sich dies auch in den Berichts­hef­ten wie­der­fin­det. Aus­zu­bil­den­der Joshua Könen : „Jeden Tag hal­te ich im Tages­be­richt fest, was ich prak­tisch getan habe und dar­über hin­aus in regel­mä­ßi­gen Erfah­rungs­be­rich­ten, wie man zum Bei­spiel eine Natur­stein­mau­er baut, Roll­ra­sen ver­legt oder bestimm­te Pflan­zen zurückschneidet.“

 

Natur­ver­bun­de­ne Praktiker 

Joshua Könen : „Wir fan­gen mor­gens um sie­ben Uhr an, laden Maschi­nen, Werk­zeug und Mate­ri­al nach Bedarf und fah­ren zur Bau­stel­le. Es gibt jeweils einen Plan, nach dem wir ent­we­der etwas Neu­es bau­en oder Vor­han­de­nes pfle­gen, kein Tag ist wie der ande­re.“ Dass es dabei immer wie­der auch Über­ra­schun­gen gibt, gehört zum All­tag einer Land­schafts­gärt­ne­rin und eines Land­schafts­gärt­ners und das sei eine zusätz­li­che Her­aus­for­de­rung im Beruf, so Könen. „Jetzt, im zwei­ten Aus­bil­dungs­jahr, bin ich auch manch­mal schon allein auf einer Bau­stel­le und es ist eine gute Erfah­rung, dass mei­ne Kol­le­gen mir das zutrauen.“

 

„Gärtner/​in Fach­rich­tung Gar­ten- und Land­schafts­bau“, kurz Land­schafts­gärt­ne­rin­nen und Land­schafts­gärt­ner : Der Beruf ist anspruchs­voll, und gefragt sind jun­ge Men­schen, die sich für die Natur inter­es­sie­ren, tech­ni­sches Ver­ständ­nis und Freu­de an Gestal­tung haben. Tho­mas Wie­mer, Refe­rent für Nach­wuchs­wer­bung und Wei­ter­bil­dung beim Aus­bil­dungs­för­der­werk Garten‑, Land­schafts- und Sport­platz­bau e. V. (AuGa­La), spricht von dem „natur­ver­bun­de­nen Prak­ti­ker“, wenn er nach dem per­fek­ten Typus für den Berufs­nach­wuchs gefragt wird. „Wir haben bun­des­weit Refe­ren­tin­nen und Refe­ren­ten für Nach­wuchs­wer­bung in den Lan­des­ver­bän­den, die vor Ort viel­fäl­ti­ge Akti­vi­tä­ten zur Nach­wuchs­wer­bung unter­neh­men, aber auch den Aus­zu­bil­den­den und den Betrie­ben direkt zur Sei­te ste­hen, um ein hohes Aus­bil­dungs­ni­veau zu gewähr­leis­ten.“ Die Zukunfts­aus­sich­ten in die­ser grü­nen Bran­che sind aus­ge­zeich­net : Ob in pri­va­ten Gär­ten oder im öffent­li­chen Grün der Städ­te und Gemein­den, Land­schafts­gärt­ne­rin­nen und Land­schafts­gärt­ner sind gefragt als Exper­tin­nen und Exper­ten für Gar­ten und Land­schaft. Nach der Aus­bil­dung ste­hen zudem vie­le Mög­lich­kei­ten zur Spe­zia­li­sie­rung zur Ver­fü­gung. Aus­zu­bil­den­der Joshua Könen bei­spiels­wei­se plant, sich spä­ter ver­stärkt in Rich­tung Baum­pfle­ge fortzubilden.

 

Indi­vi­du­el­le Ein- und Aus­bli­cke zum Beruf ste­hen im Azu­bi-Blog auf www​.alles​gruen​.com – hier berich­ten Aus­zu­bil­den­de von ihrer aktu­el­len Arbeit im Grü­nen. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und eine Lis­te mit deutsch­land­weit rund 3.000 Betrie­ben für ein Prak­ti­kum oder eine Aus­bil­dung gibt es auf www​.land​schafts​gaert​ner​.com.

 

Bild : Land­schafts­gärt­ner sind Team­play­er – von Anfang an

 

Foto­credits : BGL

Quel­le : BGL

 

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