Zwei Jahrzehnte im Dienste der Kinder

Pfarrerin und Geschäftsführerin des Kitaverbundes wechselt Position im Ev. Kirchenkreis Soest-Arnsberg

win­ter­berg-total­lo­kal : Kir­chen­kreis : In der Soes­ter Wie­sen­kir­che in Soest wur­de Pfar­re­rin Susan­ne Klo­se-Rud­nick in einem fei­er­li­chen Got­tes­dienst aus ihrem Amt als Geschäfts­füh­re­rin des Kin­der­gar­ten­ver­bun­des im Kir­chen­kreis Soest-Arns­berg verabschiedet.

Super­in­ten­dent Dr. Manu­el Schil­ling hielt den Got­tes­dienst, die Lei­tun­gen der Kitas aus dem Kir­chen­kreis waren zuge­gen, Kol­le­gen und Weg­ge­fähr­ten sowie Mein­hard Esser in Ver­tre­tung für die Stadt Soest, um die Arbeit Klo­se-Rud­nicks zu würdigen.

Entpflichtung von Pfarrerin Susanne Klose-Rudnick
Luft­bal­lons mit guten Wün­schen : Pfar­re­rin Susan­ne Klo­se-Rud­nick mit Super­in­ten­dent Dr. Manu­el Schilling. 

Pflicht­be­wusst und uner­schro­cken sei sie gewe­sen, so Schil­ling, aber auch ver­ant­wor­tungs­voll, unbe­stech­lich, und mit einem star­ken Wil­len geseg­net. Die­se Eigen­schaf­ten hät­ten ihr gehol­fen, in zwei Jahr­zehn­ten so vie­les für den Kir­chen­kreis in die Wege zu lei­ten und aufzubauen.

Auf einer gro­ßen Lein­wand wur­den Abschieds­grü­ße der Kin­der­gär­ten aus­ge­spro­chen und es konn­ten Dan­kes­wor­te aus­ge­spro­chen wer­den. Ein Kof­fer vol­ler Wün­sche wur­de gefüllt und im digi­ta­len For­mat „über­reicht“. Auch die Fach­be­ra­te­rin­nen des Kir­chen­rei­ses spra­chen ihren beson­de­ren Dank aus.

Mit einem alten Hort (Katha­ri­na von Bora)und vie­len Ideen fing alles an“ erzähl­te Mein­hard Esser von der Stadt Soest. „Aus Pro­vi­so­ri­um wur­de gute Zusam­men­ar­beit. Auf Augen­hö­he part­ner­schaft­lich zusam­men­zu­ar­bei­ten war ein har­tes, aber loh­nens­wer­tes Rin­gen. Susan­ne Klo­se-Rud­nick war hier stets ver­läss­li­che Part­ne­rin. Gemein­sam haben wir sehr viel erreicht. Von einem altem Hort bis zum neu­mo­der­nem Kin­der­gar­ten, wie wir ihn nun im Som­mer mit der Soes­ter Petrus Kita eröff­nen, ist es ein lan­ger und frucht­ba­rer Weg gewesen.“

Klo­se-Rud­nick ließ noch ein­mal kurz Revue pas­sie­ren, was ihr in all den Jah­ren den Rücken gestärkt habe : „ Ich hing an der Arbeit, in mei­nem Amt als Pfar­re­rin, weil ich Jesu Ruf gefolgt bin und ihn mit vol­lem Her­zen wei­ter­ge­ben woll­te. Mei­ne Arbeit galt Kin­dern, Gemein­den, Pfar­re­rin­nen und Pfar­rern als eine von Ihnen.“

Entpflichtung von Pfarrerin Susanne Klose-Rudnick
Luft­bal­lons mit guten Wün­schen (von links): Hil­de­gard Neu­haus-Schä­fer, Dia­na Jun­ker-Thie­mann, Regi­na Kling (alle Kin­der­gar­ten-Fach­be­ra­tung) und Hel­ga Brömse (Erwach­se­nen­bil­dung).

Mit ihrer Arbeit für die Kitas im Kir­chen­kreis erleb­te sie vie­le Kri­sen, Umbrü­che und Mei­len­stei­ne. Ihren herz­li­chen Dank sprach sie allen Kol­le­gen und Kol­le­gin­nen sowie ins­be­son­de­re auch Ange­hö­ri­gen des Lei­tungs­aus­schus­ses aus : „Ich bin stolz auf unse­re Arbeit und das, was gemein­sam erreicht wur­de.“ Die Gemein­schaft habe gehol­fen, auch schwie­ri­ge Pha­sen zu meistern.

Für Klo­se-Rud­nick stan­den und ste­hen die Men­schen stets im Mit­tel­punkt ihrer Arbeit. Frei­heit war ein Ober­be­griff für ihre Sicht auf die Arbeit im Kin­der­gar­ten­ver­bund, die Kin­der soll­ten in ihrem Tem­po ler­nen und wach­sen. Der Kir­chen­kreis ent­wi­ckel­te hier moder­ne und krea­ti­ve Kon­zep­te, die sie ver­trau­ens­voll in die Hän­de ihrer Nach­fol­ger legt. 

Der Mars­ber­ger Pfar­rer Mar­kus Pape, Mit­glied des Lei­tungs­aus­schus­ses, erin­ner­te an die gro­ße Auf­ga­be des Zusam­men­wach­sens. Der Auf­bau neu­er Struk­tu­ren durch die Zusam­men­ar­beit von Nord und Süd sei so immer fes­ter geworden. 

Am Ende dann die Ent­pflich­tung. Drau­ßen ver­sam­mel­te sich die Gemein­schaft, um als Ges­te von Abschied und Neu­be­ginn Luft­bal­lons in den Him­mel stei­gen zu lassen.

Susan­ne Klo­se-Rud­nick geht mit einem lachen­den und wei­nen­den Auge, aber sie geht nicht für immer – sie wird noch gebraucht, ihr Blick wen­det sich nun neu­en Auf­ga­ben zu. Klo­se-Rud­nick wird im Janu­ar Nach­fol­ge­rin von Dia­ko­nie­pfar­rer Peter Sinn

Inter­view

Im Inter­view lässt Pfar­re­rin Klo­se-Rud­nick die 20 Jah­re noch ein­mal Revue pas­sie­ren – hier spricht sie auch über ihre Zukunft im Ev. Kir­chen­kreis Soest-Arnsberg.

Was waren Ihre per­sön­li­chen Meilensteine ?

Der Start jeder Kita war ein Mei­len­stein für mich. Mit neun Kitas hat alles begon­nen – nun wird im Som­mer die 30. eröff­net. Auch Fach­ta­gun­gen wie zum The­ma „Offe­ne Arbeit“ oder Kir­chen­ta­ge sowie auch poli­ti­sche Ereig­nis­se wie die Ein­füh­rung des KiBiz (Das KiBiz regelt die recht­li­chen und finan­zi­el­len Rah­men­be­din­gun­gen der Kin­der­ta­ges­be­treu­ung in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen und in der Kin­der­ta­ges­pfle­ge in Nordrhein-Westfalen).

Was wer­den Sie am meis­ten vermissen ?

Die ziel­ge­rich­te­te Arbeit für das Wohl der Kin­der. Aber auch die vie­len per­sön­li­chen Gesprä­che mit Mit­ar­bei­ten­den und Eltern. Es war eine sehr sinn­stif­ten­de Auf­ga­be. Die Arbeit im Lei­tungs­aus­schuss war tol­le Team­ar­beit mit Men­schen, denen ihre Arbeit Her­zens­an­ge­le­gen­heit war. 

Gab es auch Schwierigkeiten ?

Die manch­mal schmerz­haf­ten Kon­flikt­ge­sprä­che mit Mit­ar­bei­ten­den blei­ben lei­der nicht aus und sind Teil der Auf­ga­be gewe­sen. Die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Eltern war auch nicht immer leicht. Hin­zu kamen inter­ne Aus­ein­an­der­set­zun­gen um Finan­zie­rung und Strukturen.

Was möch­ten Sie Ihrem Nachfolger/​Ihren Nach­fol­gern auf den Weg geben ?

Die Stär­kung der Per­so­nal­struk­tu­ren und die ste­ti­ge Schu­lung der Mit­ar­bei­te­rIn­nen sind sehr wich­tig. Eben­so die Basis­ar­beit für die Nahe­brin­gung des Glau­bens und unse­rer Wer­te. Ich hof­fe, dass mei­nem Nach­fol­ger Tobi­as Eikel so viel Wert­schät­zung ent­ge­gen­ge­bracht wird wie mir, dies ist ein gro­ßes Geschenk für die Arbeit, die man an die­ser Stel­le leis­tet. Ich bli­cke mit viel Dank­bar­keit zurück.

Was ist Ihre neue Auf­ga­be und was wün­schen Sie sich dafür ?

Ich wer­de im nächs­ten Jahr Pfar­rer Peter Sinn ablö­sen und die Stel­le der Dia­ko­nie­pfar­re­rin antre­ten. Die Dia­ko­nie ist ein gro­ßes Wesens­merk­mal von Kir­che. Das The­ma Kir­chen­asyl sowie die Arbeit zur Kam­pa­gne „Schutz der Sexu­el­len Selbst­be­stim­mung“ sind wich­ti­ge ers­te Arbeits­auf­ga­ben. Eini­ges ist durch Coro­na lie­gen geblie­ben, das nun wie­der auf­ge­nom­men wer­den muss. Semi­na­re und Schu­lun­gen wer­den wie­der inten­si­viert. Es ist eine gute Mög­lich­keit der Brü­cken­ar­beit zwi­schen Kita und Dia­ko­nie. Hier habe ich ein sehr gutes Gefühl. Ab dem 1. Juli beginnt die Ein­ar­bei­tungs­pha­se, auf die ich mich sehr freue.

Foto­credits : Julie Riede

Quel­le : Von Julie Riede

 

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