Ungefiltert: Unternehmer schildern NRW-Minister Pinkwart ihre dramatische Lage

Vertreter aus Handel, Gastgewerbe und Dienstleistungen fordern Perspektiven

win­ter­berg-total­lo­kal: Auf Ein­la­dung der IHK Arns­berg war NRW-Wirt­schafts­mi­nis­ter Andre­as Pink­wart in Arns­berg zu Gast, um mit Betrof­fe­nen über die Situa­ti­on der Dienst­leis­tungs­bran­chen zu spre­chen. Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer aus Han­del, Gast­ge­wer­be und Dienst­leis­tun­gen haben dem Minis­ter ein­drück­lich ihre wirt­schaft­li­che Situa­ti­on geschil­dert. „Die Fol­gen des mona­te­lan­gen Lock­downs sind dra­ma­tisch“, beton­te IHK-Prä­si­dent Andre­as Rother: „Lift­be­trei­ber und Ski­ver­lei­her waren fast eine kom­plet­te Sai­son ohne Umsatz. Der Beklei­dungs-Ein­zel­han­del bleibt auf der gan­zen Win­ter­wa­re sit­zen. Hotel­le­rie, Gas­tro­no­mie und der Rei­se­wirt­schaft feh­len die Per­spek­ti­ven. Vie­le Selbst­stän­di­ge muss­ten ihre Kre­dit­li­ni­en aus­wei­ten und ihre Alters­ver­sor­gung angrei­fen, um liqui­de zu bleiben.“

Unge­fil­tert schil­der­ten die Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mer ihre per­sön­li­che Lage. Bei vie­len wird es von Tag zu Tag schwie­ri­ger, das Unter­neh­men zu erhal­ten. Allein die Finanz­hil­fen der Regie­rung rei­chen zum Über­le­ben oft nicht aus. Mit­ar­bei­ter bekom­men Kurz­ar­bei­ter­geld, die Unter­neh­mer hin­ge­gen wer­den mit Grund­si­che­rung abge­speist. Hin­zu kommt ein hoher büro­kra­ti­scher Auf­wand. IHK-Prä­si­dent Rother for­der­te an den Minis­ter gewandt: „Sor­gen Sie für eine schnel­le und unbü­ro­kra­ti­sche Aus­zah­lung. Die Unter­neh­men wol­len kei­ne Almo­sen, son­dern eine gerech­te Ent­schä­di­gung, schließ­lich ste­hen ihre Betrie­be zuguns­ten der All­ge­mein­heit still.“

Wirt­schafts­mi­nis­ter Prof. Dr. Andre­as Pink­wart beton­te, eine hohe Zahl an Anste­ckun­gen erfol­ge der­zeit im pri­va­ten Bereich. Ein­zel­han­del und Gas­tro­no­mie hät­ten in den ver­gan­ge­nen Mona­ten gute Kon­zep­te ent­wi­ckelt, um das Infek­ti­ons­ri­si­ko zu mini­mie­ren. „Han­del und Gas­tro­no­mie brau­chen eine Öff­nungs­per­spek­ti­ve. Fort­schrit­te beim Imp­fen, intel­li­gen­te Hygie­ne­kon­zep­te und eine durch­dach­te Test­stra­te­gie kön­nen dabei hel­fen, die­se Per­spek­ti­ve zu schaf­fen und die Pan­de­mie ein­zu­däm­men“, so Minis­ter Pinkwart.

Andre­as Rother: „Genau des­halb ist es not­wen­dig, die Dienst­leis­tungs­bran­chen wie­der an den Start gehen zu las­sen. Geben Sie den Dienst­leis­tungs­bran­chen eine Chan­ce zu bewei­sen, dass sie mit guten Kon­zep­ten arbei­ten kön­nen, ohne Infek­ti­ons­trei­ber zu sein.“

Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin Dr. Ilo­na Lan­ge ergänz­te: “Die Betrie­be brau­chen drin­gend Zusa­gen zu bal­di­gen Öff­nungs­mög­lich­kei­ten. Es brei­tet sich bei Unter­neh­me­rin­nen und Unter­neh­mern sowie deren Beschäf­tig­ten gro­ßer Frust und zum Teil Hoff­nungs­lo­sig­keit aus.“

An dem Hin­ter­grund­ge­spräch haben Ver­tre­ter aus der gan­zen Regi­on Hell­weg-Sau­er­land teil­ge­nom­men: ein Gas­tro­nom, ein Hote­lier, je ein Möbel‑, Sport- und Tex­til-Ein­zel­händ­ler, ein Ski­lift-Betrei­ber, ein Rei­se­bus-Unter­neh­mer, ein Betrei­ber einer Tanz­schu­le, die Betrei­be­rin­nen eines Rei­se­bü­ros und eines Fit­ness­stu­di­os und ein Ver­tre­ter des Sau­er­land-Tou­ris­mus e. V.

Foto­credits: IHK Arnsberg/​Ampezzan

Quel­le: Indus­trie- und Han­dels­kam­mer Arns­berg Hellweg-Sauerland